Geldern Nierspark: Startschuss für Seniorenheim

Geldern · Private Gruppe investiert zehn Millionen Euro in 80 Ein-Bett-Zimmer sowie 37 barrierefreie Appartements. Bellini-Gruppe tritt als Pächter auf. Derzeit wird das Baufeld neben dem Wasserplatz freigeräumt, wo auch ein Café entsteht.

 Der Nierspark: Vorne relaxen die Anwohner am Wasser, dahinter wird bald gebaut.

Der Nierspark: Vorne relaxen die Anwohner am Wasser, dahinter wird bald gebaut.

Foto: seybert

Der demografische Wandel macht auch vor Geldern nicht Halt. "Laut eines von der Verwaltung in Auftrag gegebenen Gutachtens benötigen wir bis 2030 noch zwei weitere Einrichtungen in Geldern, wenn wir nur unsere eigene Bevölkerung versorgen wollen", erklärt Bürgermeister Ulrich Janssen auf RP-Anfrage. Herausgerechnet hat er dabei schon das neue Seniorenzentrum im Nierspark, für das in diesen Tagen das Baufeld freigeräumt wird. Bagger haben bereits die ehemaligen RWZ-Hallen größtenteils in Schutt und Asche gelegt.

 Vor dem Abriss der RWZ-Hallen (v. l.): Gelderns Erste Beigeordnete Petra Berges, Nierspark-Ausschuss-Vorsitzender Karl-Heinz Lorenz, Markus Sommer (Stadt Geldern), Bürgermeister Ulrich Janssen sowie Dietmar Floß, Aufsichtsratsmitglied bei Projektplaner Sagir.

Vor dem Abriss der RWZ-Hallen (v. l.): Gelderns Erste Beigeordnete Petra Berges, Nierspark-Ausschuss-Vorsitzender Karl-Heinz Lorenz, Markus Sommer (Stadt Geldern), Bürgermeister Ulrich Janssen sowie Dietmar Floß, Aufsichtsratsmitglied bei Projektplaner Sagir.

Foto: Stadt geldern

"Im Herbst wird dann der eigentliche Baubeginn sein", sagt Andreas Bochem, Geschäftsführer der Bellini Senioren-Residenzen GmbH mit Sitz in Köln. Das Unternehmen, das unter anderem in Krefeld eine entsprechende Einrichtung betreibt und dort und an anderen Standorten derzeit laut Bochem expandiert, wird als langfristiger Mieter einer privaten Investorengruppe auftreten, die zehn Millionen Euro für dieses Objekt in die Hand nimmt.

Nach einem guten Jahr Bauzeit wird dann neben dem Wasserplatz ein dreigeschossiges Gebäude entstehen, das laut Verwaltung mit einer leicht geschwungenen Fassade versehen ist und einen offenen Hof aufweist, der parkartig gestaltet werden soll. Auf dem 4500-Quadratmeter-Grundstück entstehen 80 Ein-Bett-Zimmer mit Bad sowie 37 barrierefreie Appartements. "Wir bieten eine vollstationäre Dauerpflege einschließlich eingestreuter Kurzzeitpflegeplätze in Wohngruppen sowie eben die Appartements an", verdeutlicht Bochem das Konzept des neuen Zentrums, das er gerne "Residenz" nennt. 60 bis 70 Mitarbeiter werden sich um die Senioren kümmern - unter anderem in der eigenen Küche, die von Bellini selbst betrieben wird. Ein Sinnesgarten soll auch für demente Menschen nutzbar sein, sagt Bochem. Ein Friseursalon, ein Clubraum und ein öffentliches Café mit Blick auf den Wasserplatz werden ebenfalls integriert. "Außerdem streben wir ein breites Beschäftigungsangebot für unsere Bewohner an", erklärt Bochem. Dazu sollen Vernissagen, Musik- und Tanzveranstaltungen genauso zählen wie Ausflüge und Kooperationen mit Einrichtungen und Vereinen vor Ort. Gottesdienste der unterschiedlichen Konfessionen seien für Bellini selbstverständlich, so der Geschäftsführer weiter.

Vor allem die im Umfeld der neuen Einrichtung angesiedelte Infrastruktur gab für das Unternehmen den Ausschlag, hier ein Seniorenzentrum bauen zu lassen. Bochem: "Eine optimale Anbindung für Bewohner, Besucher und Mitarbeiter an den öffentlichen Nahverkehr bietet beste Voraussetzungen für die Erreichbarkeit unseres Hauses", meint der Geschäftsführer mit Blick auf den Bahnhof sowie den Busbahnhof direkt vor der Tür. So können die Bewohner in sieben Minuten mit dem Zug bis nach Kevelaer fahren. Und "de Geldersche" bietet eine gute Anbindung an viele Fahrziele in Geldern selbst und in Veert. Auch das Krankenhaus ist mit dem Mini-Bus, der prima angenommen wird, gut zu erreichen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort