Geldern Nostalgie auf vier Rädern begeistert Nachbarn

Geldern · Es ist dieser besondere Geruch, nach altem Leder. Und es ist dieser Sound, das Brummen, wenn die Motoren dieser Fahrzeuge anspringen. Oldtimer - die Menschen teilen mit ihnen Erinnerungen. "Der R4 ist der schönste Wagen, den es gibt", beginnt Marlies Kolmann ihre Erzählung. Sie wohnt in der Nachbarschaft von Dr. Rainer Thämmig und ist vorbeigekommen, um die kleine Autoparade zu betrachten, die sich in dessen Auffahrt versammelt hat.

 Die Auswahl an historischen Fahrzeugen war groß in der Auffahrt des Gelderner Anwesens. Die Besucher genossen es sichtlich.

Die Auswahl an historischen Fahrzeugen war groß in der Auffahrt des Gelderner Anwesens. Die Besucher genossen es sichtlich.

Foto: RP-Foto_ Seybert

Schon zum dritten Mal finde das kleine, feine Treffen statt, erklärt Martin Dahlum. Auch er ist Schrauber aus Leidenschaft. Die Ergebnisse, was in heimischen Garagen alles geht, konnten am Wochenende bewundert werden. Auf der Wiese bei Familie Thämmig steht ein knallroter R4. "Maximales Volumen auf minimaler Fläche", nennt Thämmig die Vorteile. Aber wegen seiner Form war er für viele ein "Anti-Auto".

Nicht aber für seine Nachbarin, und auch nicht für ihn. "Das war mein erstes Auto als Studiosus. Mit dem bin ich jeden Morgen in Frankfurt zur Uni gefahren." In seiner Garage steht aber schon das nächste Projekt, ein Porsche 911 von 1974. Den macht er gemeinsam mit seinem Sohn Kosmas fit. Sein Vater ist dabei eine Art Schirmherr. "Der hat die Erfahrung, da weiß ich, dass es perfekt wird." Porsche, dabei gehe es auch um die Geschichte des Fahrzeugs und seiner Hersteller.

Dieser 911er wurde übrigens in Stuttgart-Zuffenhausen extra für den Export in die USA produziert. Im Juli 1974 ging er nach Florida, nun steht er in Geldern. Während Kosmas Thämmig das sagt, klettern seine Töchter im Rohbau des Fahrzeugs, die Sitze lagern aktuell noch im Keller. Kosmas Thämmig fühlt sich an seine eigene Kindheit erinnert, als seine Schwestern die vom Vater zu restaurierenden Fahrzeuge eroberten.

Auch das: Familiengeschichte und schöne Erinnerungen. Karl Rayers ist mit seinem BMW Dixi aus dem Jahr 1930 angereist. Natürlich fahre der noch, sagt er bestimmt. Nur wenn man neuere Autos gewohnt sei, dann rappeleten die alten doch ein bisschen mehr. Aber das nimmt man gerne hin.

(bimo)
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