Geldern Ovationen für die Theaterwerkstatt

Geldern · Unerfüllte Liebe, tiefer Schmerz, verfeindete Familien... Tosender Applaus, stehende Ovationen und ausverkaufte Säle: Die TheaterWerkstatt der Haus Freudenberg GmbH hat alle Erwartungen übertroffen. Mehr als 1.500 Zuschauer sahen "Romeo und Julia - die Tragödie" in Kevelaer, Kleve und Geldern und zeigten sich restlos begeistert. "Die Schauspieler haben sehr gutes Theater auf die Bühne gebracht und den Menschen tolle Abende beschert", fasst Geschäftsführerin Barbara Stephan zusammen. Die Aufführungen bildeten Highlight und Abschluss eines intensiven Vorbereitungs- und Probenjahres für Menschen vor und hinter den Kulissen, mit und ohne Behinderung. Beschäftigte aus Haus Freudenberg und externe Laienschauspieler brachten Hand in Hand den Shakespeare-Klassiker.

Ganz stark präsentierten sich in den Hauptrollen, alias Romeo und Julia, Michael Kesch und Vivian Zastrow. Sie nahmen das Publikum mit auf eine frei veränderte Shakespeare-Reise, die die Menschen in ihren Bann zog. Mittendrin durften Graf Paris, die lautstarke Amme, zwei strenge Polizisten sowie die verfeindeten Familien Capulet und Montague nicht fehlen. "Die Zuschauer lassen sich begeistern von einem Team, bei dem jeder so sein darf, wie er wirklich ist. Von einem Theater, das 'Inklusion' nicht auszusprechen braucht, sondern sie selbstverständlich macht", sagt Barbara Stephan.

Wie ist das ehrenamtlich zu schaffen? "Mit jeder Menge Leidenschaft. Wir zählen auf der Bühne 32 Schauspieler, eine achtköpfige Band namens 'Django Butcher and the Anamic Slaves', mehr als 50 Helfer vor oder hinter der Bühne. Gemeinsam haben wir etliche Proben bewältigt - das geht nur mit einem Top-engagierten Team und motivierten Menschen", sagt Initiatorin und Regisseurin Anna Zimmermann-Hacks. Dabei sehe das Publikum immer "nur" das Ergebnis, so die Theaterpädagogin, "in unserem gemeinsamen Jahr passiert allerdings noch mehr.." Erstmals präsentierte die TheaterWerkstatt die Aufführungen auf drei Bühnen. Mit "Romeo und Julia" knüpfte die Crew an die Erfolge von "Ein Sommernachtstraum" in 2013 und "Alice im Wunderland" an. "Wir wollen nicht gut gemeintes, sondern gut gemachtes Theater bieten", sagte die Regisseurin - und hat dieses Ziel nie aus den Augen verloren. Sie und das große Team haben das Theaterprojekt auch in diesem Jahr zu dem gemacht, was es ist: unbesiegbar.

(RP)
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