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Geldern Pastor Emil Valasek feiert sein goldenes Priesterjubiläum

Geldern · Mehr als die Hälfte seines Priesterseins hat der Jubilar in Kervenheim verbracht. Er war hier der letzte Pfarrer vor der Fusion zu St. Antonius Kevelaer. Am Wochenende kehrt er zurück, um zu feiern.

 Emil Valasek in der St. Antoniuskirche Kervenheim.

Emil Valasek in der St. Antoniuskirche Kervenheim.

Foto: Seybert

Über die Vergänglichkeit - darüber philosophiert Emil Valasek. Ein Stück weit ist das der Grund dafür, dass er wurde, was er ist: Priester. "Als junger Mann habe ich mir die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt", sagt der 79-Jährige. Da hatte er bereits Statistik studiert. Auf die Frage nach dem Sinn des Lebens hat der ehemalige Kervenheimer Pfarrer eine Antwort gefunden. "Der einzige Halt ist die Religion und die Transzendenz, sonst würde alles im Nihilismus enden." Valasek wurde Priester. 1967 wurde er in Rom zum Priester geweiht von Kardinal Josef Beran, Erzbischof von Prag, der im Exil lebte. Am Wochenende feiert Valasek sein goldenes Priesterjubiläum und kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück. "50 Jahre sind eine lange Zeit. Da muss man froh sein, das geschafft zu haben", sagt Valasek. "Es waren manchmal stürmische Zeiten", sagt er im Rückblick und meint die gesamte gesellschaftliche Entwicklung im Laufe dieser fünf Jahrzehnte.

Allein drei Jahrzehnte, von 1982 bis 2012, hat er in Kervenheim verbracht. Er war der letzte Kervenheimer Pfarrer vor der Fusion 2014. Einige Glanzpunkte seiner Zeit sind ihm in besonderer Erinnerung geblieben. Das sind äußere und innere Dinge, die Kirche betreffend. Manches Kunstwerk ist restauriert worden. Valasek erzählt von dem Kreuzweg, der im Turm ausgelagert war und neuen Glanz bekam. Der Turmhelm selbst wurde neu gefertigt und 2003/2004 aufgesetzt und die dritte Glocke, die im Weltkrieg konfisziert wurde, ersetzt. Valasek erinnert sich aber auch an die inneren Dinge der Kirche, die Menschen selbst. "Ein reges Vereinsleben hat es immer gegeben", sagt er und erzählt die Anekdote, als ihn ein Mitbruder aus einer anderen Gemeinde besuchte. "Ja Emil, du bist ja überall eingeladen", hatte der bewundernd festgestellt. "Das ist ein Zeichen der Wertschätzung", sagt Valasek über die Tatsache, dass am Niederrhein Geistliche gerne zu Veranstaltungen von Vereinen eingeladen werden. Er erinnert sich auch noch gut an die Aussage von Weihbischof Heinrich Janssen. "Kervenheim ist doch die Gemeinde mit den vielen Messdienern", hatte der zu Valasek gesagt. "Es ist gut gelungen, die Laien miteinzubinden", sagt der Jubilar über die Entwicklung innerhalb der Kirche. "Es gibt einen Stab von Menschen, die das gut weitermeistern, auch jetzt, wo kein Pfarrer mehr vor Ort in Kervenheim ist."

Zählen konnte er auch immer auf seine Mitbrüder, etwa Kevelaers langjährigen Wallfahrtsrektor Richard Schulte-Staade, Gerhard Coenen oder auch Alois van Doornick, um nur einige zu nennen. Aber nicht nur das Amt des Priesters bekleidet Valasek. Er ist auch durch und durch Kirchenhistoriker, Forscher, Wissenschaftler, Schreiber. Die Menschen erinnern sich an die Kolumnen, die in der RP veröffentlicht wurde, sagt er. Manchmal schreibt er auch viel mehr als eine Kolumne. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er das Buch "Grauen ringsum!" Es handelt von der adeligen Familie Razumovsky, deren Kinder Tagebuch geschrieben haben über die Kriegs- und Nachkriegsereignisse in Tschechien. "Vor 1938 war alles ruhig, dann kam die grauenhafte Zeit", beschreibt es Valasek. "Die Leute sind in den Sog dieser Zeit hineingezogen worden, ohne eigene Schuld." Das Buch gibt dazu einen Einblick.

Weil er sich mit der sudetendeutschen-böhmischen Geschichte befasst, hat er sich als neuen Wohn- und Wirkungsort Passau erwählt. Für die Feier am Wochenende kehrt er noch einmal zurück und lässt 30 Jahre seiner Geschichte Revue passieren.

(RP)
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