Kerken Pfarrheim Aldekerk vor dem Verkauf

Kerken · Kerkens Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschuss spricht über den Kauf des Jugend- und Pfarrheims. Es könnte als Begegnungszentrum bei der Integration von Migranten helfen. Die Kirchengemeinde will neues Pfarrheim bauen.

 Die Verwaltung hält es für sinnvoll, das Jugend- und Pfarrheim (links) in Aldekerk zu kaufen.

Die Verwaltung hält es für sinnvoll, das Jugend- und Pfarrheim (links) in Aldekerk zu kaufen.

Foto: Gerhard Seybert

Nachdem im Juni 2016 die Schließung der Unterbringungseinrichtung "Via Stenden" bekannt wurde, ist Kerkens Verwaltung mit der Suche nach Standorten für die Unterbringung von Migranten beauftragt worden. In der Liste der Unterkünfte befand sich das Jugend-/Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde in Aldekerk. Das wird wegen zurückgehender Flüchtlingszahlen nicht mehr als Wohnheim gebraucht. Es könnte aber als Begegnungszentrum bei der Integration von Migranten helfen.

Bei der nächsten Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschusses heute ab 18.45 Uhr im Sitzungssaal des Michael-Buyx-Hauses in Nieukerk wird beraten, ob die Gemeinde Kerken die Immobilie kaufen soll. Aus Sicht der Verwaltung bietet das Pfarrheim gute Voraussetzungen. Integration könne nur dann erfolgreich sein, wenn man sich mit den Asylbewerbern auseinandersetze, wie in den 80er und 90er Jahren deutlich geworden sei. Begegnungen, Deutschkurse und Erfahrungsaustausch würden zur Integration beitragen.

Durch die zentrale Lage des Gebäudes ist das Pfarrheim für alle gut und schnell zu erreichen. Im Erdgeschoss stehen drei Räume mit Flächen von 52, 46 und 31 Quadratmetern sowie eine Teeküche zur Verfügung. Das Obergeschoss bietet einen Versammlungsraum mit 93 Quadratmetern sowie einen weiteren Raum mit 31 Quadratmetern.

Für die Arbeit mit den Migranten sind zusätzlich zu den hauptamtlichen Kräften auch ehrenamtliche Mitarbeiter notwendig. Entsprechende Räumlichkeiten für die Erfüllung dieser Aufgaben sind aus Sicht der Verwaltung daher unabdingbar.

Den Verkauf der Immobilie hat die Kirchengemeinde bereits beschlossen, er wurde durch das Bistum Münster bestätigt. Nach dem Verkauf soll ein neues Pfarrheim errichtet werden. Bis zur Fertigstellung, voraussichtlich im Jahr 2020, bittet die Kirchengemeinde, die Räume des jetzigen Pfarrheims weiterhin nutzen zu dürfen. Denn zurzeit sind diese von kirchlichen Gruppen und privaten Anbietern belegt. Zwar hat die Integrationsarbeit Priorität, jedoch sei weiterhin auch für andere Gruppen genügend Platz, meint die Verwaltung.

Aus ihrer Sicht macht der Erwerb des Pfarrheims langfristig Sinn, denn die Aufgabe der Betreuung und Integration von Migranten wird die Gemeinde auch in den nächsten Jahren begleiten. Das Team um Bürgermeister Dirk Möcking plädiert dafür, den Kauf grundsätzlich in Erwägung zu ziehen und weitere Daten wie Kaufpreis, Nebenkosten, Abschreibungskosten und weitere Nutzungsmöglichkeiten zunächst zu ermitteln. Alle Fakten sollen dem Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschuss als Entscheidungsbasis zur Verfügung gestellt werden.

Die Verwaltung spricht sich grundsätzlich für den Erwerb des Jugend-/Pfarrheims in Aldekerk zur Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten für und mit Migranten aus. Jedoch seien vor einer Kaufentscheidung zunächst die Haushaltsberatungen für die kommenden sowie die prognostizierten Ergebnisse der mittelfristigen Finanzplanung abzuwarten. Ein möglicher Erwerb könne folglich frühestens 2018 stattfinden.

Vorschlag ist, dass sie bis dahin den Kaufpreis für den Erwerb ermittelt, Nebenkosten und dauerhafte Nutzung zusammenstellt und eine Liste der bisherigen Nutzer sowie Nutzungszeiten anfertigt. Außerdem müssten die Möglichkeiten der Weiternutzung der Räume durch die bestehenden Gruppen unter Berücksichtigung der für die Migranten benötigten Zeiten geprüft werden. Desweiteren schlägt die Verwaltung vor, mögliche weitere an der Nutzung der Räume interessierte Gruppen zu ermitteln und Vorschläge für ein angemessenes Nutzungsentgelt zu erarbeiten.

Die endgültige Entscheidung trifft der Rat voraussichtlich am Mittwoch, 27. September.

(RP)
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