Geldern Pflegefamilien gesucht: Nicht jedes Kind hat ein gutes Zuhause

Geldern · Mit Plakaten und Flyern wirbt der Kreis Kleve, damit sich mehr Menschen zur Aufnahme eines Pflegekindes entscheiden.

"Sag´ Ja zu mir" steht auf den Plakaten und Infoheftchen, mit denen die Kreisverwaltung Pflegeeltern sucht. Nicht jedes Kind erlebt Geborgenheit und Liebe, bekommt Sicherheit und Halt von den eigenen Eltern. "Für diese Kinder ist eine Pflegefamilie eine gute und wünschenswerte Alternative zur Heimunterbringung", sagt Landrat Wolfgang Spreen. "Sie bietet den Kindern die Chance, schwierige Lebenssituationen mit Hilfe einer anderen Familie zu bewältigen." Der Pflegekinderdienst der Abteilung Jugend und Familie des Kreises Kleve sucht daher Familien, Eheleute und Einzelpersonen, die bereit sind, ein Kind für eine bestimmte Zeit oder auf Dauer bei sich aufzunehmen.

Wer Freude am Zusammenleben mit Kindern hat, über Geduld und Einfühlungsvermögen, Zeit, Belastbarkeit und die nötige Offenheit für Kinder und deren Herkunftsfamilie verfügt, kommt als Pflegefamilie in Frage. Interessierte müssen allerdings auch bereit sein, sich in einem Bewerberverfahren zum Beispiel zu beweisen, dass sie ein Kind durch das Leben begleiten und in ihre Familie integrieren würden.

Zwei verschiedene Möglichkeiten gibt es für Familien oder Personen, die gerne ein Pflegekind bei sich aufnehmen möchten: In der Bereitschaftsfamilie leben die Pflegekinder meist für den Zeitraum von mehreren Monaten, wenn sich ihre eigene Familie in einer Krisensituation befindet. Bereitschaftsfamilien müssen sich auf zeitlich befristete Beziehungen einlassen können, die oftmals mit schmerzlichen Abschieden und Trauer verbunden sind. Auch sollten sie bereit und in der Lage sein, kurzfristig Kinder und Jugendliche aufzunehmen, auch abends und am Wochenende.

Daneben gibt es die Vollzeitpflege. Hier sollen Pflegekindern emotionale Stabilität erfahren und einen Bezug zur Pflegeperson oder -familie aufbauen. Die soziale Integration in die Pflegefamilie ist wichtig, damit die Kinder im familiären Umfeld auf dem Weg zu einer selbstständigen Lebensführung begleitet werden. Bei einer Vollzeitpflege sind die Pflegeeltern für die Erziehung des Minderjährigen verantwortlich. Oft kann nicht vorhergesagt werden, ob das Kind befristet oder auf Dauer in der Pflegefamilie bleiben wird.

Die Mitarbeiter der Abteilung Jugend und Familie der Kreisverwaltung wissen um die große Herausforderung, die mit der Aufnahme eines fremden Kindes, das womöglich aus sehr schwierigen Verhältnissen kommt. Sie bieten deshalb eine Menge Unterstützung, wie Vorbereitung und Qualifikation, Betreuung und Beratung, die Begleitung von Besuchskontakten und Pflegeelterntreffen.

Wer Interesse hat, wendet sich an Stella Overmeier von der Abteilung Jugend und Familie der Kreisverwaltung unter der Rufnummer 02821 85653 oder per Mail an stella.overmeier@kreis-kleve.de.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort