Geldern Politik ist sauer über Vorschlag zum Verkauf

Vor Wochen hatte die Politik noch einmütig beschlossen, dass sie über die Zukunft des alten Möbellagers noch ganz ausführlich beraten will. Warum also, fragen Politiker, tischt die Verwaltung dann jetzt den Vorschlag auf, das Gelände ohne weiteres zu verkaufen? So steht es nämlich heute Abend im nicht öffentlichen Teil des Ratsausschusses "für die Entwicklung des Niersparks" auf der Tagesordnung.

Das sorgt für Ärger. Auf Anfrage der Rheinischen Post zur Angelegenheit haben sowohl die CDU als auch die SPD, also die beiden großen Fraktionen, angekündigt, dass sie für den Punkt die Vertagung beantragen wollen. Gleichzeitig kritisierten die Fraktionsvorsitzenden das Vorgehen der Stadtverwaltung.

"Das hat uns wirklich geärgert", sagte Hejo Eicker (SPD). "Die Verwaltung hat entweder nicht aufgepasst, oder sie missachtet den politischen Willen des Ausschusses."

Und der lautete: Man wollte eine tiefgehende Bewertung der vorliegenden Ideen für das Möbellager haben und dann beraten. "Wir haben unsere Wünsche formuliert, und die Verwaltung hat sie nicht abgearbeitet", sagte Karl-Heinz Lorenz (CDU).

Schon steht der Vorwurf im Raum, der Politik solle der Beschluss zum Verkauf ,untergejubelt' werden. Eine "Riesenfrechheit" der Verwaltungsspitze sei das, heißt es in empörteren politischen Kreisen.

Die Stadtverwaltung weist das in gelassenem Ton zurück. Das Thema sei seinerzeit "mit der Empfehlung, die weitere Beratung erneut in den zuständigen Ausschüssen vorzunehmen", vertagt worden, heißt es in ihrer Stellungnahme. "In der Verwaltungsvorlage wird ausdrücklich auf diesen Zusammenhang hingewiesen. Ebenso wird die Beratung in die Tagesordnung zur nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses aufgenommen."

(szf)
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