Geldern Pont blutet aus: Lemkes Hof schließt

Geldern · Am 31. August ist Schluss: Dann werden Georg Raeth und seine Frau Susanne einen Schlussstrich unter das Kapitel "Lemkes Hof" ziehen. Schicht im Schacht ist dann in der beliebten Kneipe/Restaurant an der Antoniusstraße. Womit Pont nach der Schließung des "Antik" (früher Mertens) und des "Lüneborgers" überhaupt keinen Gastro-Betrieb mehr aufweisen kann.

"Das ist schlimm: Bald gibt es hier nichts mehr. Pont wird regelrecht zum Schlafdorf", zeigte sich Ortsbürgermeister Rolf Pennings gestern regelrecht geschockt - weil neben dem Kneipen-Sterben auch die Schließung der Volksbank-Filiale ansteht, wie er ergänzt. "Es tut sich gar nicht hier, das ist traurig. Wenn ich das mit der Entwicklung in Walbeck und Veert vergleiche, könnte ich heulen", so der SPD-Mann.

Was die anstehende Schließung des Lemkes Hof besonders bitter erscheinen lässt: Wirtschaftliche Gründe sind es nicht, die Georg Raeth und seine Frau zu diesem Schritt bewogen haben. Denn der Noch-Gastronom führt nicht nur den Lemkes Hof, sondern auch noch ein Bestattungsunternehmen. "Und zwei Herren kann ich auf Dauer nicht dienen, da sich beide Unternehmen rasant entwickelt haben", so Raeth weiter. 18-Stunden-Tage seien derzeit fast die Regel. Ein Zustand, den auch sein Hausarzt bemerkt hat. Raeth: "Er hat mir die Gelbe Karte gezeigt. Insofern ist der Schritt Ende August auch eine Präventivmaßnahme in Sachen Gesundheit - so weh mir das auch tut."

Seit 2001 hatte Raeth den Lemkes Hof mit viel Herzblut zu einem angesagten Lokal gemacht. Und auch wenn er die Räumlichkeiten auch nach der Schließung noch weiter für Feierlichkeiten oder Kaffeetafeln wie bei Beerdigungen zur Verfügung stellen wird: Einen Nachfolger hat er trotz entsprechender Bemühungen nicht gefunden. Aber vielleicht ist ja noch nicht aller Tage Abend. Raeth ist unter der Telefonnummer 0172 2091690 zu erreichen.

(luk)
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