Straelen Radler tanken bald am Trafoturm

Straelen · Horst Becker aus dem Umweltministerium machte sich gestern ein Bild von der Leader-Region. Exemplarisch ging es durch Straelen. Hier könnte eines der ersten Projekte des EU-Förderprogramms umgesetzt werden.

 Staatssekretär Horst Becker mit Hans-Josef Linßen, Ute Neu, Simone Schönell, Dr. Michael Schaloske, Mechthild Evelt-Neitz, Thomas Linßen und Uwe Bons (v.l.).

Staatssekretär Horst Becker mit Hans-Josef Linßen, Ute Neu, Simone Schönell, Dr. Michael Schaloske, Mechthild Evelt-Neitz, Thomas Linßen und Uwe Bons (v.l.).

Foto: Seybert

Leader - mit diesem Begriff tut sich mancher in der Region noch schwer. Dabei verbirgt sich dahinter ein millionenschweres Förderprogramm der EU, das eben auch genutzt werden will. Daher ist es eine der wichtigen Aufgaben für Simone Schönell und Ute Neu aus dem Regionalmanagement, den Menschen konkret vor Augen zu führen, was mit Leader alles möglich ist. Ein solches praktisches Beispiel stellte eine Delegation der Leader-Region unter Leitung des Vorsitzenden Hans-Josef Linßen jetzt Staatssekretär Horst Becker vor. Der Mann aus dem Umweltministerium von Johannes Remmel lernte bei einer Tour einen Teil der Region kennen, der mit Leader gefördert wird.

Einen Zwischenstopp gab es in Straelen-Kastanienburg, wo ein Leader-Projekt schon zu sehen ist. Die Stadtwerke Krefeld haben hier den alten Trafoturm aufgegeben, den die Stadt Straelen übernehmen wird. Das Gebäude soll eine Art touristischer Knotenpunkt in der Nähe der Grenze werden. Der Turm ist bereits entkernt, soll angestrichen und ein Zuhause für Schleiereulen und Fledermäuse werden. Dazu wird es eine Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund geben. Passend zum Trafo wird eine E-Bike-Ladestation eingerichtet. Hier können Radler dann ihre Räder für die nächste Tour aufladen. Eine Infotafel soll außerdem die Geschichte der Siedlung Kastanienburg erläutern. Der Bereich bietet sich auch an, in das Knotenpunkt-System aufgenommen zu werden. Solche Knotenpunkte sind in den Niederlanden Standard, der Kreis Kleve möchte das System gerne übernehmen.

Ohnehin sei Radtouristik ein wichtiges Thema. Das betonte auch der Staatssekretär. "Das ist eine echte Werbemarke für den Niederrhein", sagt Becker. Er betonte, dass für den Erfolg von Leader auch das Engagement der Bürger wichtig sei, die die Projekte initiieren und begleiten. "Hier im ländlichen Raum finden wir dieses Engagement noch, das prägt", sagt Becker. Er verwies dabei auch auf den Einsatz des Bürgerbus-Teams aus Kevelaer. So ein System sei eine Möglichkeit, um auf ein klassisches Problem des ländlichen Raums zu reagieren: das Fehlen von öffentlichem Nahverkehr. Ein Bürgerbus sei ein Konzept für "Mobilitätserhaltung", so Becker. Er verwies darauf, dass viele Kommunen inzwischen die Chancen des Förderprogramms entdeckt hätten.

43 Bewerbungen habe es für Leader gegeben. Am Ende bekamen 28 Regionen den Zuschlag. 2,7 Millionen Euro stehen für die Städte Geldern, Kevelaer, Nettetal und Straelen zur Verfügung, die sich in dem Verein Leistende Landschaft (Leila) an Leader beteiligen. "Wir sind gut gestartet", sagte der Leila-Vorsitzende Linßen gestern.

Noch ist man dabei, das Projekt in der Region zu erläutern, Ideen für Projekt zu sammeln. Erst am Donnerstag hatten sich Simone Schönell und Ute Neu im Rat in Geldern vorgestellt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort