Geldern Rätsel um tote Tiere in Pont

Geldern · In der Gelderner Ortschaft sind auffallend viele Tiere verendet – offenbar an Gift. Das Merkwürdige: Die Städte Geldern und Straelen wissen nichts von Ködern gegen Ratten.

In der Gelderner Ortschaft sind auffallend viele Tiere verendet — offenbar an Gift. Das Merkwürdige: Die Städte Geldern und Straelen wissen nichts von Ködern gegen Ratten.

Pont Als Ulrich Hötter den verendeten Vogel in seinem Vorgarten sah, dachte er zunächst an einen natürlichen Tod des Tieres. Aber zu diesem Zeitpunkt war er auch noch nicht spazieren gegangen. Am "Bremerhorstgraben" entdeckte der Ponter eine tote Ratte, wenig später erfuhr er, dass der Hund eines Nachbarn in Lebensgefahr schwebt. In der Duisburger Tierklinik stellten die Ärzte fest, dass die Innereien des Collies verätzt waren. Er hatte offenbar etwas sehr Giftiges gefressen.

Die Nachricht verbreitet sich schnell in der Gelderner Ortschaft. Hundebesitzer warnen sich, wenn sie einander bei Spaziergängen begegnen. Jeder, der etwas vom bedrohten Hund hört, berichtet es den anderen. "Wir nehmen unseren Hund jetzt immer an die Leine und gehen sehr konzentriert spazieren, damit wir sofort merken, wenn der Hund etwas zu fressen versucht", sagt Golden-Retriever-Besitzer Hötter.

Ordnungsämter ahnungslos

Beängstigend für die Anwohner ist vor allem, dass niemand weiß, welches Gift die Tiere getötet hat und woher das Gift stammt. Weder das Gelderner noch das Straelener Ordnungsamt hat einen Auftrag erteilt, Rattengift auszulegen. Auch der Wasserverband Straelener Veen weist jede Verantwortung zurück. Er fange mit Lebendfallen.

Das Kempener Unternehmen SPS, das im Auftrag der Städte Geldern und Straelen Privatpersonen bei der Schädlingsbekämpfung hilft, verschärft die Sorgen der Ponter. Denn einfache Köder können nicht die Ursache für die Vergiftung sein. "Wir legen die Köder ausschließlich auf den Grundstücken derer aus, die uns gerufen haben, nicht in der freien Natur. Außerdem legen wir in Boxen aus, die die Köder absichern", sagt Patricia Schürmann, Inhaberin von SPS.

Um einen so großen Hund wie einen Collie so schwer zu verletzten, bräuchte es deutlich mehr Gift als ihr Unternehmen für eine 300 Gramm schwere Ratte benutze, ergänzte Schürmann. Für die SPS-Chefin bleibt damit nur eine Erklärung für die rätselhaften Todesfälle: "Leider ist Rattengift in jedem Bau- oder größeren Supermarkt erhältlich. Das kann jeder kaufen und ausstreuen."

(RP)
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