Geldern Regeln gelockert: Ist mehr Überwachung sinnvoll?
Geldern · Der Bundestag hat den Weg freigemacht für mehr Videoüberwachung. Die Regeln für private Akteure, die Sicherheitstechnik installieren wollen, sind gelockert worden. Das soll Kriminalität eindämmen und das Sicherheitsgefühl stärken.
Immerhin: Mit Kameras im öffentlichen Raum hat man zumindest bei der Stadt Geldern schon gute Erfahrungen gemacht. Etwa, als es vor Jahren wiederholt zu Vandalismus an der Realschule an der Fleuth kam. Unbekannte hatten mehrfach Scheiben und Ton-Elemente zerschossen, vermutlich mit einer Schleuder. Die Installation von Überwachungstechnik, durch Öffentlichkeitsarbeit überall publik gemacht, half. "Nicht für die Erfassung der Täter", sagt Stadt-Sprecher Herbert van Stephoudt. "Aber immerhin - es hat aufgehört."
Ein ähnliches Beispiel lieferte der Kreisverkehr an der Brabanter Straße. Die ansehnlichen Steine, die darin ausgelegt waren, wurden nach und nach immer weniger - vermutlich, um an neuen Bestimmungsorten die Gärten von Bürgern zu zieren anstelle des Kreisverkehrs. Nachdem die Stadt in dem Kreisel gut sichtbar eine Kamera angebracht hatte, hörte die rätselhafte Abwanderung der Steine auf.
In beiden Fällen gründete der Erfolg also auf der abschreckenden Wirkung von Sicherheitstechnik. Und in beiden Fällen reagierte die Stadt auf konkrete Problemlagen; es waren also keine rein vorbeugenden Maßnahmen.
Derzeit gibt es nach Angaben der Stadt keine Videoüberwachung im öffentlichen Raum. Und das soll sich eigentlich auch nicht ändern: Man habe "weder eine Anfrage gehabt, noch sehen wir eine Notwendigkeit dazu", erklärt Bürgermeister Sven Kaiser. Zumal Geldern keineswegs ein gefährliches Pflaster sei. Die Kriminalität sei "eher rückläufig. Auch, wenn die Menschen das Gefühl haben, es würde mehr passieren".
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