Straelen Reichlich Verwirrung um Othello

Straelen · Gute Unterhaltung beim neuen Stück des Kameradschaftlichen Liebhaber-Theaters. Publikum wird zurückversetzt in die 1920er Jahre. Schöne Leistungen der Schauspieler in einem liebevoll gestalteten Bühnenbild.

 Im KLT-Stück "Othello darf nicht platzen" im Straelener Forum agierten (v.l.) Thomas Meuser als Direktor Saunders, Michael Pooth als Tito Merelli und Thomas Raeth als Max.

Im KLT-Stück "Othello darf nicht platzen" im Straelener Forum agierten (v.l.) Thomas Meuser als Direktor Saunders, Michael Pooth als Tito Merelli und Thomas Raeth als Max.

Foto: gerhard seybert

Die Schauspieler des Kameradschaftlichen-Liebhaber-Theaters (KLT) haben sich ein besonderes Stück ausgesucht. Mit "Othello darf nicht platzen" ist schon eine Menge gesagt, denn es geht um Wortwitz, Verwechslungen und natürlich Liebe, Gesang und Heimlichkeiten. Zunächst aber werden alle in die 1920er Jahre versetzt.

Die Goldenen Zwanziger (die ab 1924 einsetzten) standen für den Aufschwung Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg. Das war die Hochzeit der Kunst, Kultur und der Wissenschaft. Die Musik der damaligen Zeit waren Opern, und im Kino konnte man Charlie Chaplin sehen. Und so hatte sich das Forum an der Fontanestraße auch in einen Saal der 20er Jahre verwandelt. Mit einem roten Teppich, Popcorn, alten Möbeln auf der Bühne und Balletttänzerinnen, die sich zwischen den Zuschauern aufwärmten. Alte Filmplakate erinnerten an die Helden von damals.

Doch auf der Bühne standen die Helden des Abends. Der Operndirektor Saunders (alias Thomas Meuser) und seine Tochter Maggie Saunders (alias Melanie Pleumann) warten auf den Opernstar Tito Merelli (alias Michael Pooth). Er soll am Abend den Othello darbieten. Doch er lässt ganz schön auf sich warten, denn so kurz vor den Proben ist von ihm immer noch nichts zu sehen.

Max (alias Thomas Raeth) findet den ganzen Hype um Tito übertrieben, denn Maggie redet von nichts anderem mehr. Doch als der Star dann endlich kommt und auch noch seine Frau Maria (alias Stephanie Mertens) mitbringt, fängt ein turbulentes Verwechslungsspiel an. Maggie schleicht sich in sein Zimmer und versteckt sich im Kleiderschrank. Max gibt sich derweil Mühe, dem Star alles recht zu machen. Dabei stellt Max fest, dass Tito gar nicht so eingebildet ist, wie man im ersten Moment glauben mag. Die beiden singen zusammen, und Tito ist voll des Lobes über Max.

Doch dann findet Ehefrau Maria im Kleiderschrank die versteckte Maggie, von der Tito ja gar nichts wusste. Mit viel Tempo und vielen lustigen Szenen folgt ein Missverständnis dem anderen. Das Publikum ging die ganze Zeit richtig mit. Mit viel Aufmerksamkeit, vielen Lachern und einer wirklich guten Stimmung verging die erste Spielzeit sehr schnell.

In der Pause konnte man sich noch einmal in Ruhe die wunderschöne Bühne anschauen und auch die liebevolle Dekoration rund herum im Forum. Nach der Pause war wieder die ganze Konzentration gefordert. Denn es passierten wahnsinnige Dinge. Tote wurden wieder lebendig, und plötzlich gab es Othello gleich zweimal. Es war so schön, mit anzusehen, wer sich da immer mehr in Verwirrungen begab und wie eigentlich eine Situation gerettet werden sollte und dabei das Chaos immer größer wurde. Dabei kam man aus dem Lachen nicht mehr raus.

Die Schauspieler waren so gut und so textsicher, dass man wirklich dachte, man sitze im großen Theatersaal einer städtischen Oper. Dazu beigetragen haben nicht nur die tollen Kostüme, sondern auch die schönen Frisuren. Dagmar Schwarz hat sich dabei einiges einfallen lassen. Die Damenwelt spielt völlig verrückt. Plötzlich wollten alle Damen was von Tito. Denn nicht nur Maggie fand sich im Zimmer von Tito wieder, sondern auch die schöne Diana (alias Jule Bonnes), dann die engagierte Julia Leverette (alias Claudia Siebers) mit ihren Freundinnen Irmtude (alias Christiane Hirschmann) und Evelyn (Trudi Forbriger). Sie alle wollten was von Tito.

(sina)
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