Geldern "Richtiger" Termin für Walbecks Kirmes gesucht

Geldern · Wenn es nach frühen Zeugnissen der Walbecker Geschichte geht, dann ist bei der Kirmes-Organisation in diesem Jahr alles ganz vorschriftsmäßig gelaufen. Heimatforscher Walter Dyckx hat auf RP-Anfrage den Beleg dafür ausgegraben. Am 9. Juni 1860 stand im "Gelderneschen Wochenblatt": Der Kirmes-Sonntag in Walbeck sei stets der erste Sonntag im Oktober.

Was allerdings nichts daran ändert, dass man das in Walbeck und ganz Geldern heute ganz anders sieht. Wie berichtet hat es für große Verwirrung gesorgt, als vorgestern die Fahrgeschäfte und Buden anrollten: Die Vereine und Bürger rechneten damit, dass erst ab dem 7. Oktober gefeiert würde.

Gelderns Ordnungsamtsleiter Hans Bollen hat gestern viel herumtelefoniert, um die Sache zu klären. Der Heimatverein gehe davon aus, dass man sich irgendwann verbindlich auf das Wochenende nach dem 1. Oktober als gültigen Termin geeinigt habe. Andererseits hatte es Überlegungen gegeben, nach Möglichkeit den Feiertag 3. Oktober einzubeziehen - es ist ja für Schützenumzüge praktisch, wenn alle frei haben. "Jetzt suchen alle in alten Protokollen nach einer Regelung, die irgendwann mal getroffen worden ist", so Bollen. Im Augenblick wisse keiner so recht, was stimmt.

Vielleicht wurde der althergebrachte Termin vom ersten Oktober-Sonntag einfach immer weiter überliefert. Zumindest wurde er so für 2017 ins "Marktverzeichnis" der Stadt Geldern aufgenommen, und auf dieser Grundlage informierte die Stadt die Schausteller. Weil in diesem Jahr die Schützen nicht bei der Kirmes aktiv sind, fiel das Problem im Vorfeld niemandem auf.

Die Sache wird wohl als Kuriosum in die Geschichte eingehen. "Viele Walbecker finden das witzig", sagt Hans Bollen. Wenn die Schausteller wollen, dürfen sie direkt noch ein Wochenende länger bleiben: "Wir hätten da nichts dagegen."

Der Klompenball in der Gaststätte "Zur Friedenseiche" soll übrigens wie geplant am 20. Oktober stattfinden, wie Klaus Schopmans von dem Betrieb erklärte. Immerhin hätten die Jungschützen sich auf den Termin vorbereitet, die Plakate sind gedruckt. "Es wird sowieso voll. Die Walbecker feiern immer", so Schopmans.

(ksch/szf)
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