Issum Schanzstraße: Verein will Töpfermuseum

Issum · Sevelener Heimatfreunde lehnen Wohnbebauung ab. Heimathaus soll an Dorfgeschichte erinnern.

 Bürgermeister Kawaters bei der Vorstellung der Pläne für die Schanzstraße im April 2013.

Bürgermeister Kawaters bei der Vorstellung der Pläne für die Schanzstraße im April 2013.

Foto: seybert

Eine ungewöhnlich lebhafte Versammlung gab es bei den Sevelener Natur- und Heimatfreunden während ihrer jüngsten außerordentlichen Vorstandssitzung, die wegen der Wichtigkeit des Themas für Mitglieder und Gäste offen war. Anlass war die Planung des Geländes zwischen Schanzstraße und Burgweg mit den historischen Gebäuden des "Heesenhofes".

Die Gemeinde Issum als zukünftige Eigentümerin plant dort Wohnbebauung, nachdem das ursprüngliche Vorhaben, dort einen Vollsortimenter anzusiedeln, allem Anschein nach gescheitert ist (die RP berichtete mehrfach). Verschiedene Bürger hatten den Verein der Natur- und Heimatfreunde als Interessenvertreter heimatlichen Geschichtsbewusstseins auf das Risiko angesprochen, dass dort wieder ein historisches Gebäude sang- und klanglos dem Boden gleichgemacht werden soll.

Während der Vorstandssitzung wurde der Verein mehrheitlich von Bürgern beauftragt, alles zu tun für den Erhalt der alten Gebäude und für die Schaffung einer öffentlichen Grünanlage in Sevelen. Dabei wurde auch auf die ausgedehnten Grünanlagen innerhalb der Ortschaft Issum zwischen B 58 und Kapellener Straße verwiesen. Wie der Vorsitzende der Natur- und Heimatfreunde, Paul Uehlenbruck, berichtete, ist der erste Schritt in einem solchen Fall, das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege zu unterrichten, um ihm die Möglichkeit zu geben, tätig zu werden.

Denn auf dem Gelände gab es im 16./17. Jahrhundert die Heesenschanze. Ob noch Reste von der Schanze vorhanden sind, muss vom Amt für Bodendenkmalpflege festgestellt werden. Vom Ergebnis dieser Prüfung hängen die Möglichkeiten der Nutzung des Geländes ab.

Es wurden Möglichkeiten diskutiert, was mit den alten Gebäuden des Heesenhofs geschehen könnte. Es kristallisierte sich der Wunsch heraus, in dem 1900 erbauten Wohnhaus ein Heimathaus einzurichten, in dem die Lebensumstände der Bevölkerung in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen dargestellt werden. Gewünscht für das ehemalige Töpferdorf Sevelen ist außerdem ein Töpfermuseum in den Stallgebäuden.

Als Ergebnis hat der Vorstand an den Rat einen Antrag mit folgenden Zielen gerichtet: Anlage einer öffentlichen Grünanlage auf der Heesenschanze, Einrichtung eines Heimathauses im Ex-Wohnhaus des Heesenhofes und eines Töpfermuseums im Wirtschaftsgebäude.

(RP)
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