Kerken Schlangenbiss: Kerkener weiter in kritischem Zustand

Kerken · Der 53-jährige Schlangenhalter, der am Dienstagabend von seiner Puffotter gebissen wurde, ist immer noch in einem kritischen Zustand, teilte ein Sprecher der Düsseldorfer Feuerwehr gestern mit. Nach Informationen der RP muss der Mann weiter auf der Intensivstation behandelt werden.

Was Pythons so alles fressen
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Foto: afp, SK/AMO

Die behandelnden Ärzte der Universitätsklinik Düsseldorf hatten dem Schwerverletzten drei verschiedene Antiseren verabreichen müssen, um seinen Zustand zu stabilisieren. Auch ein operativer Eingriff war wegen der lebensbedrohlichen Vergiftung notwendig geworden. Die Schlange hatte den 53-Jährigen in die Hand gebissen. Der Biss einer Puffotter sei einer der gefährlichsten Schlagenbisse, die man sich zuziehen könne, weiß Uwe Ringelhan, Leiter des Terra-Zoos in Rheinberg. Das Gift habe eine starke gewebezersetzende Wirkung und schädige den ganzen Körper. Die Schleimhäute fangen an zu bluten, und auch innere Organe sind betroffen. "Das ist wie, wenn man in jedes Organ mit einer Nadel pikst, bis es blutet", sagt Ringelhan. Die ersten 48 Stunden seien nach einem solchen Biss entscheidend. Wenn das Serum nicht rechtzeitig verabreicht werde, könne man innerhalb von einem Tag auch daran sterben.

Noch in der Nacht zum Mittwoch besorgten die Mediziner der Klinik das dritte Serum in Holland, da die beiden zuvor verabreichten Gegengifte nicht den erwarteten Erfolg zeigten. Die Wirkung der in Antiserumdepots vorgehaltenen Präparate richtet sich nach der Art und Unterart der Giftschlangen. Darüber hinaus wirken die injizierten Gegengifte bei den Patienten auch sehr unterschiedlich, heißt es in der Mitteilung der Feuerwehr Düsseldorf. In der Regel sind zehn bis 15 Ampullen für eine Behandlung notwendig. Das kann zu bleibenden Organschäden führen, meint Ringelhan. Denn gerade Leber und Niere, die die Gifte im Körper abbauen, werden auch durch die Gegengifte angegriffen.

Laut Ringelhan könne eine Ampulle Serum zwischen 100 Dollar (75 Euro) und 1000 Dollar (750 Euro) kosten. Das Gegengift für den Biss einer Puffotter kostet pro Ampulle ungefähr 110 Euro.

(RP)
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