Geldern "Schweinenase neues Oldtimer-Projekt

Geldern · Zum Treffen der Freunde alter Autos und Schrauber im Garten von Familie Thämmig gab's den Peugeot-Bus als Kuchen.

 Die Familie Thämmig arbeitet an einem alten Peugeot-Bus "Nez de cochon", also "Schweinenase". Als Gastgeschenk gab es das Auto in Kuchenform.

Die Familie Thämmig arbeitet an einem alten Peugeot-Bus "Nez de cochon", also "Schweinenase". Als Gastgeschenk gab es das Auto in Kuchenform.

Foto: G.S.

Alle paar Minuten knatterte und brummte es am Samstag auf der Einfahrt zum Grundstück der Familie Thämmig in Geldern. Denn bereits zum vierten Mal hatte Dr. Rainer Thämmig Freunde und Bekannte zum Oldtimer-Treffen geladen, und die Teilnehmer und Autos kamen zahlreich.

Ein kurzer Blick auf die sich mehr und mehr mit Fahrzeugen füllende Wiese im Garten zeigte aber: Hier werden nicht nur alte Schätzchen beachtet. "Wir haben Oldtimer dabei, aber auch Youngtimer, und so manches edle Auto", fasst Kosmas Thämmig die Versammlung zusammen. Er hat gemeinsam mit seinen Brüdern die Leidenschaft des Vaters für schöne Autos übernommen, ebenso wie das Schrauben und Restaurieren der Oldtimer. Aktuell arbeiten die Thämmig-Männer an zwei Objekten. Schon fast fertig ist der tiefblaue Jaguar MK5, Baujahr 1951, mit feinen Sitzen und edlen Holzelementen. Wie lange an so einem Wagen geschraubt werde? "Wenn man täglich dran arbeitet, ist man etwa anderthalb bis zwei Jahre beschäftigt. Mein Vater übernimmt dabei immer die Tagschichten, und wir sind dann für die Nachtschichten da", lacht Kosmas Thämmig. Es wird schnell deutlich, dass hinter jedem Auto und jeder Maschine eine ganz eigene Erinnerung steckt. "Jeder liebt das, was er in seiner Jugend auf der Straße gesehen hat", erklärt Rainer Thämmig die Faszination. Er selbst kann einige Geschichten seiner Sammelobjekte bis in seine Studentenzeit zurückdatieren.

Seine Begeisterung für die Oldtimer ist auch bei allen Teilnehmern des Treffens zu spüren. Es wird gefachsimpelt, beraten und die motorisierten Neuankömmlinge werden an diesem Abend ehrfürchtig bestaunt. Das Oldtimertreffen entstand vor vier Jahren aus einer Idee unter "Schrauberfreunden" heraus. "Man kennt sich", beschreibt Martin Dahlum, Nachbar der Familie und ebenfalls leidenschaftlicher Schrauber, die Situation. Zu dem Treffen werden im regionalen Raum bekannte und befreundete Restaurierer geladen, der Kontakte stellte sich nach und nach durch einschlägige Internetforen her.

Eine Überraschung für das Ehepaar Thämmig gab es schließlich noch. Als Dank für "die liebevolle Gestaltung der Treffen" hatte Familie Dahlum einen besonderen Kuchen gebacken: einen maßstabsgetreuen Peugeot D3, das französische Pendant zum kultigen VW-Bus. Der Restauration einer solchen "Nez de cochon", "Schweinenase", hat sich Rainer Thämmig vor kurzem angenommen.

Bald wird also auch ein liebevoll erneuertes Stück Normandie zwischen Daimler und Porsche auf der Wiese der Familie Thämmig Platz finden und eine neue Geschichte parat halten.

(akla)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort