Issum Second-Hand-Shop kann nicht am alten Issumer Standort bleiben

Issum · Politiker aller Issumer Parteien waren der Einladung gefolgt und diskutierten mit Ehrenamtlichen um "An de Pomp". Aufgeladene Stimmung.

Die Stimmung war aufgeladen. Kaum betraten die Issumer Politiker den Second-Hand-Laden in der Gelderner Straße, wurden sie mit Fragen bombardiert. Die Ehrenamtlichen des Ki-IsS-Second-Hand-Shops hatten die Politiker eingeladen, weil sie für den Erhalt ihres Ladens kämpfen. Der soll zugunsten einer neuen Dorfmitte "An de Pomp" abgerissen werden (die RP berichtete).

Gerhard Stenmans, Fraktionsvorsitzender der CDU, machte der Diskussion schnell ein Ende. "Die Politik muss die Gelegenheit bekommen, ein paar Sachen gerade zu rücken", begann Stenmans. Dass der Plan, neue Dorfmitte "An de Pomp", geplant und ausgeführt werde, mit Abriss des Second-Hand-Shops, daran führe kein Weg vorbei. "Auch die Diskussion wird nichts mehr dran ändern", stellte er klar. "Diese Planung ist alternativlos, wenn wir nicht Fördermittel in Höhe von drei Millionen verlieren wollen." Er betont, dass die Entscheidung bereits im Juli 2015 einvernehmlich von der Politik entschieden worden sei.

An der Stelle hakte SPD-Fraktionsvorsitzender Jochen Lischewski ein. "Es stimmt, wir haben vergangenes Jahr zusammen entschieden", erklärt er. Allerdings hatte die SPD am 23. Februar sich anders entschieden, aufgrund der neueren Entwicklungen. Sie hatte aber keine Mehrheit gefunden. "Wir werden uns dem Ratsbeschluss beugen", sagt Lischewski. Er betont, dass es nicht gegen das Konzept des Second-Hand-Shops gehe, sondern allein um den Standort.

"Euch geht es um das Grundstück, uns geht es um Ki-IsS", fasste eine Bürgerin zusammen. Die Ehrenamtlichen machten deutlich, dass sie sich keinen anderen Standort vorstellen können. Dagegen zeigte Brigitte Viefers von der FDP noch einmal die Alternativen auf: den Schlecker-Markt in Sevelen und die ehemalige Frisörstube in der Kapellener Straße in Issum. "Fahrgemeinschaften bilden ist das einfachste auf der Welt", sagte sie zum Einwand der Ehrenamtlichen, wie sie von Issum nach Sevelen kommen sollen. Die Anregung einer Bürgerin, ob der Abriss nicht um zwei Jahre verschoben werden könne, wurde abgelehnt. "Wir müssen nicht nur planen, sondern auch handeln und Rechnungen schreiben", machte Stenmans deutlich und verwies einmal mehr auf den drohenden Verlust der Fördergelder. Er fand es "schade", dass Regina Kampmann, Organisatorin des Ki-IsS, nicht teilnahm. Einem anderen fehlte der Bürgermeister. "Ich habe keine Einladung gehabt", erklärte Clemens Brüx auf Nachfrage.

"Ich fühle mich als Bürger nicht gehört und nicht überzeugt", sagte eine ehrenamtliche Mitarbeiterin im Ki-IsS, Diana Burazin, am Ende der Diskussion. "Ich habe das Gefühl, diese Unterschriften waren für nichts." Eine Anwohnerin der Gelderner Straße sprach von "einem Schlag ins Gesicht für die Ehrenamtlichen, die sich so engagieren".

(bimo)
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