Wachtendonk Sekundarschule auf "Bewährung"
Wachtendonk · Zu wenig Anmeldungen: Standort Wachtendonk bleibt im kommenden Schuljahr nur dank Ausnahmegenehmigung des Ministeriums erhalten. Wachsende Konkurrenz durch neue Schulangebote. Hoffnung auf mehr Zulauf im Frühjahr.
Mit einjähriger Verzögerung nach dem Start der Sekundarschule Straelen/Wachtendonk wurde der Standort Wachtendonk erst im Sommer 2013 mit Leben gefüllt. Ob diese Schulform in der Niersfeste auch noch ab Sommer 2015 angeboten werden kann, muss der Zulauf im nächsten Frühjahr erweisen. Im August 2014 jedenfalls werden die neuen Fünftklässler dort sozusagen "auf Bewährung" eingeschult. Nur mit einer Ausnahmegenehmigung bleibt der Standort Wachtendonk zunächst für ein Schuljahr erhalten. "In Erwartung, dass für das darauf folgende Jahr genug Schüler angemeldet werden", sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Schule und Weiterbildung.
Denn für das Schuljahr 2013/14 wurde die erforderliche Schülerzahl nicht erreicht, um beide Standorte zu erhalten. 125 Anmeldungen wären mindestens nötig gewesen, um wieder drei neue Eingangsklassen in Straelen und zwei in Wachtendonk zu bilden. Es wurden aber nur 92 Jungen und Mädchen von ihren Eltern angemeldet, davon 29 aus Wachtendonk. Jetzt gibt es, dank der von Düsseldorf gebilligten Sonderregelung, drei Klassen fünf in Straelen und eine in Wachtendonk.
Mit einem Schreiben und einer E-Mail war im März der Antrag auf weiterhin zwei Standorte von den Straelenern und Wachtendonkern in Düsseldorf gestellt worden. Wachtendonks Bürgermeister Udo Rosenkranz, Straelens Erster Beigeordneter Hans-Josef Linßen und Schulleiter Michael Schwär waren Ende vergangener Woche zu einem Gespräch bei der Bezirksregierung. Wie Rosenkranz berichtete, gelang es Schwär bei dem Treffen, die Bedenken des Ministeriums hinsichtlich der Differenzierung ab Klasse sechs bei einer "3+1"-Lösung zu zerstreuen.
Die Sekundarschule Straelen/Wachtendonk hatte vor gut einem Jahr noch 195 Anmeldungen, davon einige aus Kerken und Geldern. Wegen neuer Schulangebote in der Umgebung kehren sich die Schülerströme um. Laut Liste der Wachtendonker Verwaltung besuchen je neun Grundschüler aus Wachtendonk und Wankum ab August das Gymnasium in Straelen. Acht Wachtendonker Grundschüler wechseln an die Gesamtschule Kempen, fünf an die Liebfrauenschule Mülhausen, drei ans Luise-von-Duisberg-Gymnasium Kempen und je einer an die Robert-Jungk-Gesamtschule Aldekerk und ans Gymnasium Thomaeum Kempen. Drei Wankumer Viertklässler lernen ab Sommer an der Liebfrauen-Realschule Geldern, zwei an der Sekundarschule Grefrath und einer an der Gesamtschule Nettetal.
"Wir müssen an der Übergangsquote in Wachtendonk arbeiten und Aufklärungsarbeit betreiben", sagt Rosenkranz. Er verweist darauf, dass der Zweckverband Straelen/Wachtendonk künftig aus einem größeren Reservoir für seine Sekundarschule schöpfen kann. Die Zahl der Entlasskinder steigt von jetzt 192 auf 227 im nächsten Frühjahr und auf 247 im Frühjahr 2016.