Regisseurin Ulrike Czermak hatte sich gefragt: "Was geht mit der alten Generation verloren?" und bediente sich für die Inszenierung aus den Poesiealben der zwölf Aktiven zwischen 64 und 91 Jahren. Mit den für diese Generation typischen Versen in Verbindung mit dem Erfahrungsschatz, den Erinnerungen und Erlebnissen wurde ein szenischer Bogen vom 80. Lebensalter zurück bis zur Geburt gemalt. Die lebensfrohen Senioren machten sich auf die Suche: "Wo ist das Kind, das ich einst war?". Sie stellten ihre authentischen Lebensgeschichten dar und streuten dazu passend ihre eigenen Albumverse ein: "Lebe glücklich, lebe froh wie der Mops im Haferstroh." Selbstbewusst und überzeugt fragte die Älteste im Bunde: "Zeigen Sie mir etwas, das 91 Jahre ist und noch tadellos funktioniert?" Es wurden Lebensweisheiten eingestreut wie "Der Fleiß in deinen Jugendtagen wird später goldene Früchte tragen" und große Dichter zitiert: Eugen Roths "Versicherung", Joachim Ringelnatz mit "Ich würde dir ohne Bedenken eine Kachel aus meinem Ofen schenken".

Entzückend und zauberhaft, wie die Senioren mit ungemeiner Spielfreude und gut besetzten Miniatur-Rollen den Poesie-Cocktail, randvoll mit Sprüchen, Gedichten und Abzählversen zelebrierten. Bei "Es ist wie es ist, sagt die Liebe" (Erich Fried) waren alle mit verteilten Rollen involviert. Lieder zum Mitsingen wie "Die Capri-Fischer", "Wir wollen niemals auseinandergeh'n", "Man müsste nochmal 20 sein", "O mein Papa" und "Pack die Badehose ein" rundeten diese großartige Revue ab. "Die Gedanken sind frei" war Eingangs- und Schlusslied, bei dem alle mitsangen. Und am Ende erhielt das gut gelaunte und bestens unterhaltene Publikum noch einen Wunsch mit auf den Heimweg: "Drei Engel mögen dich begleiten, in deiner ganzen Lebenszeit. Und die drei Engel, die ich meine, sind: Liebe, Glück, Zufriedenheit."