Geldern Serie von Diesel-Diebstählen

Geldern · 1100 Liter Treibstoff wurden innerhalb weniger Tage aus Lastkraftwagen abgepumpt. Die Täter gehen gezielt vor.

Gleich eine Reihe von Treibstoffdiebstählen hält derzeit die Polizei im Kreis Kleve auf Trab. Der jüngste Fall, der den Beamten gemeldet wurde, spielte sich in der Zeit zwischen Freitag und Mittwoch an der Uedemer Straße in Bedburg-Hau-Schneppenbaum ab. Unbekannte waren dort auf das Gelände einer Sandgrube eingedrungen und hatten den Tankdeckel eines Baggers aufgebrochen. Sie zapften 500 Liter Diesel ab und entkamen unerkannt. In Emmerich waren die Täter in der Nacht zu Dienstag am Ravensacker Weg in eine Lagerhalle eines landwirtschaftlichen Betriebes eingebrochen und hatten 300 Liter Diesel von einem Ackerschlepper gestohlen. In Weeze wurde Ende vergangener Woche ein vollbetankter Lkw an der Katharinenstraße Ziel der Täter. Dort zapften die Täter 225 Liter Diesel ab. Nur 75 Liter Treibstoff gab ein VW Crafter her, den die Unbekannten Mitte vergangener Woche auf dem Gelände eines Autohauses aufgebrochen hatten. Allein in den aufgeführten Fällen kamen die Täter also auf eine Beute von 1100 Litern Dieselkraftstoff. Dass die für den Eigengebrauch genutzt werden, dürfte eher unwahrscheinlich sein. "Wir schließen nichts aus, aber dass der Treibstoff verkauft werden soll, liegt nahe", sagt Polizeisprecher Michael Ermers.

Immer wieder muss sich die Polizei mit solchen Fällen auseinandersetzen. "Richtig zugenommen hat das Phänomen, als vor einigen Jahren die Spritkosten spürbar zugenommen haben", sagt Ermers. Zur gleichen Zeit sei damals auch die Zahl der Tankbetrüge deutlich gestiegen. Seitdem kommen auch die Treibstoff-Diebstähle immer wieder in Wellen vor.

"Wir gehen davon aus, dass es sich hier um gezielte Aktionen handelt", sagt der Polizeisprecher. Dass es zum Teil frischbetankte Wagen getroffen hat, hält Ermers eher für einen Zufall. "Wir glauben nicht, dass die Täter an der Tankstelle auf der Lauer liegen. Dafür wäre der Aufwand viel zu groß", sagt er. Warum es die Täter dabei vor allem auf Diesel abgesehen haben, erklärt sich die Polizei dabei so: "Lastkraftwagen haben einen viel größeren Tank als normale Autos, so können die Täter viel mehr Beute auf einmal machen", sagt Ermers. Zumal die Lkw öfter auch in Gegenden abgestellt seien, in denen die Täter ungestört agieren können. Hinterhöfe, Lagerhallen, Halden. Um den Tätern auf die Spur zu kommen, fahren die Beamten auch in Industriegebieten Streifen, kontrollieren verdächtige Personen oder Fahrzeuge.

Außerdem setzt man auf Hilfe aus der Bevölkerung. Wer Hinweise an die Kriminalpolizei Kleve geben kann, soll sich bei den örtlichen Polizei-Dienststellen melden.

(lukra)
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