Issum Sevelener Ortskern wird zur Spielstraße

Issum · Issumer Bauausschuss beschließt Maßnahme vom Kreisverkehr bis zur Marienstraße mit großer Mehrheit. Die umstrittene Einbahnstraßen-Regelung ist damit endgültig vom Tisch. Der fehlende SB-Markt macht es möglich.

 Der Sevelener Ortskern vom Kreisverkehr über die Dorfstraße bis zur Marienstraße soll zur Spielstraße (siehe Schild links) werden. Sobald der Ratsbeschluss umgesetzt wird, dürfen Verkehrsteilnehmer dort nur mit einer maximalen Geschwindigkeit von sieben Kilometer pro Stunde (Schritttempo) fahren.

Der Sevelener Ortskern vom Kreisverkehr über die Dorfstraße bis zur Marienstraße soll zur Spielstraße (siehe Schild links) werden. Sobald der Ratsbeschluss umgesetzt wird, dürfen Verkehrsteilnehmer dort nur mit einer maximalen Geschwindigkeit von sieben Kilometer pro Stunde (Schritttempo) fahren.

Foto: Seybert

Kommunalpolitiker und Bürger können auch schon mal unverhofft Glück haben. Der Wegfall des SB-Marktes im Sevelener Ortskern (es wurde kein Investor beziehungsweise Betreiber gefunden/die RP berichtete mehrfach) hat nun zur Folge, dass der Ortskern vom Kreisverkehr über die Dorfstraße bis zur Marienstraße verkehrsberuhigt werden wird. Dies beschlossen die Mitglieder des Issumer Bauausschusses mit großer Mehrheit (CDU und SPD) bei zwei Enthaltungen der FDP.

Bereits in der vorhergehenden Sitzung des Bauausschusses war der Sevelener Ortskern Thema. Damals wurde unter anderem über die Investorenbefragung bezüglich des Bereiches Schanzstraße mit entsprechender Bebauung gesprochen. Dadurch wurde deutlich, dass der SB-Markt, der dort als Magnet dienen sollte, nicht verwirklicht werden kann. Als anschließend die Diskussion auf das Verkehrskonzept im Sevelener Ortskern kam, regte Günter Beier (CDU) an, doch den Bereich vom Kreisverkehr über den Cap-Markt bis zur Marienstraße als verkehrsberuhigten Bereich einzurichten. Ein entsprechendes Konzept stellte nun Hans-Joachim Hamerla vom Planungsbüro ASS aus Düsseldorf vor. Nach Meinung des Planers habe der neue verkehrsberuhigte Bereich mehrere Vorteile. Er könne auch als sogenannte Spielstraße bezeichnet werden. Dies bedeute nicht, dass dort nur gespielt werden darf, sondern alle Verkehrsteilnehmer wären gleichberechtigt. Es würden außerdem sieben Kilometer pro Stunde (Schritttempo) als maximale Geschwindigkeit gelten.

Bei einer Breite von sechs Metern könne auch Begegnungsverkehr - auch von Bussen - zugelassen werden. Hamerla sieht auch die Möglichkeiten, entlang der Dorfstraße in diesem Bereich Gastronomie mit Außenplätzen anzusiedeln. Hinzu könnten weitere Geschäfte kommen. Auch der Platz vor dem CAP-Markt, egal was aus dem Geschäft in Zukunft werde, biete zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten.

In einer Gegenüberstellung veranschaulichte der Planer weitere Vorteile einer Spielstraße. Durch die Verlangsamung werde die Verkehrsbelastung verringert. Denn auch der Durchgangsverkehr werde auf Umgehungsstraßen verlagert. Die Straße (Rad- und Fußweg sowie Fahrbahn) könne einheitlich gestaltet werden, da der Verkehr gemischt ist. Querungsmöglichkeiten seien überall gegeben. Der gesamte Bereich sei auch barrierefrei.

Stefan Sablowski (CDU) zeigte sich angetan von der Umsetzung der Idee seines Fraktionskollegen Beier. Besonders zufrieden war er, als Hamerla ihm versicherte, dass das neue Konzept nicht teurer und vermutlich auch gefördert würde. Iris Lischewski-Schmetter (SPD) erkundigte sich nach der Haltbarkeit des Pflasters bei der Nutzung durch Lkw. Der Planer erläuterte, dass bei einer Gemeindestraße (sie muss noch herabgestuft werden) dieser Verkehr aus dem Ortskern herausgehalten werden könne. Nur Rolf Flottau (FDP) bat um Verschiebung des Beschlusses, da seine Fraktion abwarten wolle, was sich insgesamt im Ortskern entwickelt. Damit waren CDU und SPD nicht einverstanden und beschlossen den verkehrsberuhigten Bereich.

(RP)
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