Issum Sevelener Tennishalle steht zum Verkauf

Issum · Für 690.000 Euro sind die Halle und der Gastrobetrieb zu bekommen. Drei Interessenten gebe es, sagt Miteigentümer Klaus Jungwirth. Die Gemeinde Issum prüft, ob sie Interesse hat. Der TC Sevelen bangt um sein Zuhause.

 Bisher nutzt der Verein TC Sevelen die Gastronomie und die sanitären Anlagen der Tennishalle. Eine Idee: Die Gemeinde könnte durch den Kauf Ersatz für die Turnhalle am Burgweg schaffen.

Bisher nutzt der Verein TC Sevelen die Gastronomie und die sanitären Anlagen der Tennishalle. Eine Idee: Die Gemeinde könnte durch den Kauf Ersatz für die Turnhalle am Burgweg schaffen.

Foto: gerhard Seybert

Die Tennishalle Sevelen steht zum Verkauf. Auf Antrag der Issumer SPD-Fraktion haben sich auch der Bürgermeister Clemens Brüx und Jürgen Happe von der Gemeinde Issum die Halle angeschaut. Im Antrag der SPD steht die Frage, wie sinnvoll der Erwerb der Tennishalle sein könnte in Hinblick auf eine multifunktionale Nutzung, sprich mehrere Sportarten unter einem Dach. Denn der Abriss der Turnhalle am Burgweg war immer mal wieder im Gespräch gewesen. "Die Turnhalle kostet die Gemeinde jedes Jahr eine Riesenstange Geld", sagt Brüx. Er spricht von einer "Energieschleuder". Die Halle ist in die Jahre gekommen. "Das weiß die Politik schon lange, sie weiß, dass man die Halle wirtschaftlich nicht halten kann, aber sie wird sehr rege genutzt und so lange wir keine Alternative haben, wird es schwer sein sich von ihr zu trennen." So eine Alternative könnte die Nutzung der Tennishalle als Mehrzweckhalle sein. Denn die Turnhalle an der Feldstraße in Sevelen reicht für den Bedarf nicht aus.

"Wenn das Gebäude als Mehrzweckhalle genutzt wird, müsste man sich arrangieren", sagt Hans-Bernd Wiemann. Er ist Vorsitzender des TC Sevelen. Vor allem die Jugendlichen nutzen die Halle für das Wintertraining. Der Vorsitzende erzählt stolz vom Wachstum in der Jugendarbeit. "Wir hatten früher sieben, heute 70 Jugendliche." Und die wolle man auch im Dorf halten. "Wir haben alles durchkalkuliert", sagt er auf die Frage, ob der Verein die Halle, die mit 690.000 Euro veranschlagt ist, nicht selbst kaufen könne. "Wir können uns das als kleiner Verein überhaupt nicht leisten." Die Wünsche des Vereins sehen kleiner aus. "Unser größter Wunsch wäre ein eigenes Clubhaus, dann wären wir selbstständig", sagt Wiemann. Aktuell nutzt der Verein die Gastronomie und die sanitären Anlagen der Tennishalle. Die gehören Klaus Jungwirth und Heinz Weckes. Seit fünf Jahren steht die Tennishalle zum Verkauf. "Sportbetriebe sind schwer zu veräußern", sagt Miteigentümer Jungwirth. Bestes Beispiel ist die Issumer Tennishalle, die im Laufe der Jahre zum Schandfleck geriet, bis die "Josef H. Boquoi Hilfe zur Selbsthilfe Stiftung" die Rettung und Wiedereröffnung im Oktober 2015 brachte. "Im Laufe der fünf Jahre waren viele Träumer und Schaumschläger da", sagt Jungwirth über potenzielle Käufer der Sevelener Halle. Die kamen mit den unterschiedlichsten Ideen, etwa einer Veranstaltungshalle für Kindergeburtstage oder Paintball. Aktuell gebe es drei Interessenten. Einer sei sehr interessiert.

"Wir möchten natürlich, dass die Tennishalle bleibt", sagt Jungwirth über mögliche Fremdnutzung. Das "Sich öffnen für andere Sportarten", wie es die Gemeinde prüft, hält er für eine sehr gute Idee, "wenn ein, zwei Tennisplätze übrigbleiben". Er möchte nicht, dass der Verein ins Hintertreffen gerät. Der TC Sevelen hatte zuletzt 60.000 Euro für den Bau eines eigenen Clubhauses beantragt. Der Antrag ist im Rat nicht durchgegangen. Bewilligt wurden 1250 Euro. "Der Rat hat eine Begründung gegeben, die sachlich korrekt ist", sagt der Vorsitzende des TC Sevelen. "Aber dennoch sind wir enttäuscht, nicht nur ich, sondern der ganze Verein." Und so recht weiß der Verein auch nicht, wie es für ihn weitergeht mit der Nutzung. "Wenn die Tennishalle an jemand Externen verkauft wird, ist unser großes Problem, dass wir kein Clubhaus mehr haben."

(RP)
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