Geldern Sorgen um Ponter Flüchtlingsheim: Viele Fragen ungeklärt

Geldern · Die Verunsicherung rund um das neue Flüchtlingsheim an der Römerstraße in Pont ist groß. Das wurde jetzt bei einem Info-Abend deutlich. Denn viele Detailfragen sind noch offen: Der Mietvertrag soll bald unterschrieben werden; das ehemalige Domizil des Technischen Hilfswerks (THW) soll dann "auf die Schnelle" renoviert werden, damit im Optimalfall bereits im Juni Leute dort einziehen können, und wie viele Personen und Familien für wie lange hier untergebracht werden sollen, war selbst den offiziellen Vertretern noch nicht klar. "Wir werden eben auch vor vollendete Tatsachen gestellt", erklärte Markus Grönheim, der Leiter für Arbeit und Soziales der Stadt Geldern. Bei der Ansage, dass etwa 40 bis 60 E-Mails eingehen würden, in denen entweder eine Einzelperson, oder eine ganze Familie für die nächsten Tage dem Gelderner Raum zugewiesen wird, ging ein Raunen durch die Menge.

Aber Hans Bollen vom örtlichen Ordnungsamt sowie Achim Ingenillem, der Gelderner Dezernent und Amtsleiter, waren eben nach eigenen Angaben zusammen mit Grönheim und Ortsvorsteher Rolf Pennings nicht dazu da, mit den Anwohnern zu diskutieren, sondern sie zu informieren, da sie ihrerseits auch selbst vor beschlossene Fakten gestellt worden sind. "Die Kommunen stehen unter einem großen Zwang und nein, wir können noch nicht sagen, wann der aktuelle Flüchtlingsgipfel zu Ende ist", erklärte Bollen der Menge. Zusätzlich anwesend war Gerrit Hermans von der Caritas Geldern-Kevelaer und Leiter des Fachdienstes Migration/Immigration, welcher an die Anwesenden appellierte: "Da, wo viel Begegnung geschaffen wird, läuft alles immer am besten. Dann können die Leute von hier auch mal nachschauen, ob alles glatt läuft und gleichzeitig Kontakt schaffen. Nur da, wo Leute ignoriert werden, entstehen Konflikte."

Um dem in Pont vorzubeugen, gingen die Repräsentanten im Anschluss an die Erklärungen noch detailliert auf die einzelnen Sorgen und Befürchtungen der Ponter Bürger ein und führten ebenso durch das ehemalige THW-Heim, um weiter das Misstrauen der Gekommenen abzubauen.

(cnk)
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