Geldern Spannende Zeitreise am Schloss Walbeck

Geldern · Zahlreiche Stände und Händler luden am Wochenende dazu ein, die Welt des Mittelalters zu erkunden. Mit vielen verschiedenen Show-Punkten und gut aufgelegten Besuchern trotzte die Veranstaltung dem eher unglücklichen Wetter.

 Spielleute, Edelleute, Händler und nicht zuletzt große und kleine "Ritter" gaben im Lager ein farbenfrohes Bild ab.

Spielleute, Edelleute, Händler und nicht zuletzt große und kleine "Ritter" gaben im Lager ein farbenfrohes Bild ab.

Foto: Seybert Gerhard

Das Timing war nicht auf der Seite des zweiten Internationalen Mittelalterfest. Parallel gab es ein paar andere Veranstaltungen, die dafür sorgten, dass der Markt sich etwas kleiner anfühlte als im Vorjahr. Dazu kam leider das trübe Wetter, das am Wochenende manchen Besucher davon abhielt, eine Reise zum Schloss Walbeck zu unternehmen. Obwohl es generell nicht so voll war wie gehofft, hatten die Besucher und Standbetreiber aber eine gute Zeit.

"Das mit dem Regen ist zwar schade, aber da kann man nichts machen", meinte Ursula Wendell, die passend angezogen in altertümlichen Gewändern dabei war. Sie hatte sich gerade einige besondere Knabbereien von dem Stand "Byzantische Naschwerk" gekauft: "So etwas findet man sonst nirgendwo. Die Verkäufer sind immer für ein Schwätzchen zu haben, und es ist die Stimmung. Die Atmosphäre hier ist durchgehend toll, und die Leute sind einfach klasse."

 Auch echte Handwerkskunst wie hier bei einem Schmied gab es rund um Schloss Walbeck zu bewundern.

Auch echte Handwerkskunst wie hier bei einem Schmied gab es rund um Schloss Walbeck zu bewundern.

Foto: Seybert

Leute wie Claudia Lies und Carsten Hülsmann, die mit ihrer "Graubarts Lederkrämerei und Oase" auf dem Mittelalterfest waren. "Wir kommen aus Saarbrücken und machen das jetzt gemeinsam seit neun Jahren", verriet Hülsmann, der sich vor allem um den Tee-Stand kümmerte, der unter anderem marokkanische Minze und türkischen Apfel im Angebot hatte. Was treibt die Beiden immer wieder auf die Mittelaltermärkte? Was ist der Charme des Ganzen? "Egal, was man macht, wie viel man verdient oder welchen Beruf man hat, das spielt hier keine Rolle. Hier ziehen alle ihre Gewänder an und haben gemeinsam Spaß. Es ist eine wunderbare Gemeinschaft, die zusammenhält."

Der gleichen Meinung waren auch Gaby und André Bügler, die den Grill direkt in der Mitte des Marktes betrieben: "Hier gibt es einfach eine familiäre Freundschaft, die man sonst nicht findet. Wir kommen von der Kirmes, und da findet man bei Ständen auf gar keinen Fall diese Art von Zusammenhalt. Dazu kommen die Ruhe und das Unaufgeregte bei so einem Mittelaltermarkt. Es ist zwar Arbeit, aber auch eine Auszeit vom manchmal chaotischen Alltag. Wegen all dieser Sachen kriegt uns hier niemand mehr weg."

Besucher mit ihren Familien konnten ihre Kleinen auf einen Abenteuerparcours schicken, in dem man mit Ringen werfen, Seilübungen machen und verschiedene Geschicklichkeitsaufgaben bewältigen konnte. Zudem gab es am Wochenende immer wieder Show-Nummern. Highlight waren ein die Auftritte von ritterlich gekleideten Reitern, die ihre prunkvollen Pferde vorführten, sowie eine Feuershow, die ab den Nachmittagsstunden einige Male aufgeführt wurde.

Ob nun die Thekenspieler mit Musik eine Gaudi machten, die Harfe gespielt wurde oder Gaukler Alf die Leute unterhielt: Ständig war etwas los, man kam locker ins Gespräch und konnte eben schon mal eine gemütliche Stunde einfach so in einer Tee-Oase verbringen. Da machte die paar Regenschauer dann auch nicht mehr so viel aus.

(cnk)
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