Geldern SPD Geldern will zwei Sitze mehr im Rat

Geldern · Gut sechs Wochen vor der Wahl werben die Parteien um Stimmen. Die SPD gibt sich betont bürgernah, setzt auf Kontinuität und blickt eher zufrieden auf die zu Ende gehende Legislaturperiode. Und sie hofft auf mehr Mandate.

 Die SPD will nach der Wahl stärker bei den Ratssitzungen (hier im Bürgerforum) mitreden.

Die SPD will nach der Wahl stärker bei den Ratssitzungen (hier im Bürgerforum) mitreden.

Foto: Seybert

Die absolute Mehrheit im Rat? Hejo Eicker muss lachen: "Das werden wir wohl nicht schaffen", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende schließlich. Ein oder zwei Mandate mehr als jetzt — derzeit sind es 13 —, darauf arbeiten er und sein Team hin. Zu dem auch Rolf Schumacher gehört, im Ortsverband für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. "Wir hoffen", sagt er, "dass unsere Arbeit honoriert wird."

Unzufrieden jedenfalls ist die SPD offensichtlich nicht mit den vergangenen fünf Jahren. Auf sechs Seiten legen die Sozialdemokraten dar, was sie in der Legislaturperiode erreicht haben — aber auch, wo sie gescheitert sind. Eicker: "Das ist das erste Mal, dass wir so eine Leistungsbilanz erstellt haben, nach diesen fünf Jahren lohnt sich das." Nachdem die CDU nicht mehr die absolute Mehrheit erreichen konnte, habe man viele Themen angepackt und auch prägend mitgestaltet. Allerdings gibt er sich auch selbstkritisch: "Wir können auch nicht alles besser", sagt er, "aber wir wollen Probleme lösen und Dinge vorantreiben."

Für die Zeit nach der Wahl setzt die SPD auf Kontinuität. Ihr Programm hat sie unter den Slogan "Gemeinsam Geldern gestalten" gestellt. Und entsprechend bürgernah geben sich die Kandidaten. "Die Themen werden fortgeführt", erklärt Eicker, "es soll keinen großen Umbruch geben, der ist auch nicht nötig." Unbedingt müsse, sagt der wieder als Vorsitzender seiner Fraktion antretende Eicker, die Bürgerbeteiligung gestärkt werden.

Katja Gräfin Hoensbroech und Martin Post nennen weitere Schlagworte: Schulentwicklung (Grundschulen in den Ortsteilen, Ausbau der Schulsozialarbeit), Stadtentwicklung (Leerstände, brachliegende Gebäude), leistungsfähiges Internet auch in den Ortschaften. Dabei setzt man auch auf Vorschläge, die auf den ersten Blick "doof" erscheinen, wie Post erklärt. "Wir wollen Diskussionen anregen, die am Ende zu Lösungen führen", sagt er. Und nennt als Beispiel eine Idee für das alte Finanzamt: "Abreißen und einen Parkplatz daraus machen."

Das seien allerdings nur einige der Punkte, die die SPD in den kommenden Jahren anpacken oder fortführen wollen, betonen die Politiker und verweisen auf ihr ausführliches Parteiprogramm. Das ist, wie auch die Leistungsbilanz, im Internet abrufbar. Zu den einzelnen Schlagwörtern gibt es Verlinkungen, die zu weiteren Hintergrundinformationen führen. Im Netz werden auch die einzelnen Kandidaten — insgesamt stellen sich 35 Bürger für die SPD zur Wahl — vorgestellt und können dort angemailt werden.

Bei allen Ideen: Zum Thema Bürgemeisterkandidat für das kommende Jahr hält sich die SPD noch deutlich zurück. Einen eigenen Bürgermeister-Kandidaten wolle man erst nach der Kommunalwahl suchen, erklärt Fraktions-Chef Hejo Eicker. Klar sei für ihn jedoch: "Der Ausgang der Kommunalwahl am 25. Mai wird indirekt auch Einfluss auf die Bürgermeisterwahl haben", sagt er.

Wahlprogramm und Leistungsbilanz sind abrufbar auf der Seite www.spd-geldern.de.

(RP)
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