Geldern SPD schwört Gäste aufs Wahljahr ein

Geldern · Beim Neujahrsempfang der Kreis-SPD in der Klever Stadthalle hielt Dr. Barbara Hendricks eine Rede über den Klimaschutz und ihre Arbeit als Umweltministerin. Partei- und Fraktionsspitze gegenüber der CDU selbstbewusst.

 SPD-Fraktionschef Jürgen Franken, Landtagskandidat Thorsten Rupp und Bettina Trenckmann (Awo) beim Neujahrsempfang ihrer Partei.

SPD-Fraktionschef Jürgen Franken, Landtagskandidat Thorsten Rupp und Bettina Trenckmann (Awo) beim Neujahrsempfang ihrer Partei.

Foto: Gottfried Evers

Morgens die Bauern, am späten Abend Plasberg, dazwischen der Neujahrsempfang des SPD-Unterbezirks: Dr. Barbara Hendricks hatte am Montag gut zu tun. Partei und Kreistagsfraktion luden in guter Tradition politische Weggefährten und viele Vertreter der Gesellschaft in die Klever Stadthalle ein. Nachdem die Bundesumweltministerin am Vormittag einen schweren Stand bei den Rindviehzüchtern gehabt hatte, die nicht gerne als Grundwasserverschmutzer an den Pranger gestellt werden, war die Rede vor den Genossen ein Klacks. Dort über ihre Arbeit in Berlin zu sprechen, die sie auch zu internationalen Kongressen in Paris oder Marrakesch führt, fiel der Kreis Klever Bundestagsabgeordneten natürlich leicht. Bedarf zur Aussprache bestand nicht - es war auch keine Zeit, schließlich musste Hendricks ins Fernsehstudio.

Zuvor hatte der Kreisvorsitzende Norbert Killewald alle Gäste persönlich begrüßt und sie auf das große Wahljahr eingeschworen. Hendricks contra Rouenhoff - da geben sich die Genossen entspannt. Zumal die vermutliche Nr. 2 der Landesliste die 50 Prozent, die der CDU-Kontrahent aus Goch benötigt, nicht unbedingt braucht, um den Wahlkreis in der Hauptstadt weiter vertreten zu können. Ganz klar sagte Killewald jedoch: "Wir setzen auf Sieg und nicht auf Platz." Thorsten Rupp (mit einem besseren Platz auf der Reserveliste) und er selbst nehmen Düsseldorf und den Landtag fest in den Blick.

Das "New Electric Guitar Ensemble" der Kreismusikschule leitete mit mehreren rockigen Stücken zum Vortrag der Ministerin über. Deren Beitrag "Anders, aber nicht schlechter - Wie wird Klimaschutz unser Leben verändern?" war ein Rundumschlag in zeitlicher und geografischer Hinsicht. Hendricks versuchte, auch diejenigen unter ihren Parteifreunden zu überzeugen, die den Klima- und Ressourcenschutz für zu hoch gehängt ansehen. An die Solidarität der Zuhörer appellierte sie beim Verweis darauf, dass wir auch für die Menschen auf der Südhalbkugel der Erde Verantwortung tragen. Die Energiewende ist zu teuer? Das bisschen, das Deutschland tun kann, merkt die Natur doch gar nicht? "So eine Aussage gilt nicht. Das wäre ja so, als würde jemand sagen, ich zahle keine Steuern, weil die Summe im Bundeshaushalt nicht zu spüren ist." Einige Insider-Erinnerungen der Klimakonferenzen waren für die Zuhörer interessant und unterhaltsam.

Näher dran an den hiesigen Menschen waren wohl die Themen, die SPD-Fraktionschef Jürgen Franken in seiner Rede untergebracht hatte: die Fusion der Sparkassen Kleve, Straelen und Emmerich, das Berufskolleg in Geldern, die Finanzierung des Weezer Flughafens. Franken betonte, er erwarte einen "perspektivischen Kapitalrückfluss"; den sehe er "mit der einmaligen Tilgung von 3,5 Millionen Euro, den zukünftigen Zins- und Tilgungsleistungen aus dem Anschlussdarlehen von vier Millionen und den zu erwartenden Erträgen aus der stillen Gesellschaft" für gegeben an.

Gute Schulen, die kinderärztliche Versorgung im Kreis, das Fehlen eines Pflegestützpunktes und natürlich das Gelingen der Integration waren Themen, die der Chef der SPD-Kreistagsfraktion benannte. Aussagen zu Demokratie und zur Bürgerbeteiligung, die sich auch bei den Wahlen zeige, wurden mit Applaus bedacht.

Und dann lockte das schöne Buffet ins Foyer.

(RP)
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