Straelen SPD: Sozialen Wohnungsbau in Straelen ankurbeln

Straelen · Die für den Wohnungsbau zuständige Bundesministerin Barbara Hendricks (SPD) hat im Gespräch mit dem Straelener SPD-Vorsitzenden Otto Weber ihre Forderung nach einem verstärkten sozialen Wohnungsbau bekräftigt.

 Otto Weber, Vorsitzender der Straelener SPD.

Otto Weber, Vorsitzender der Straelener SPD.

Foto: SPD

"Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 24.550 neue Sozialwohnungen errichtet. Das ist ein Anstieg um 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr", so Hendricks. Auch wenn die Ministerin die Bundesmittel für 2017 und 2018 auf 1,5 Milliarden Euro pro Jahr verdreifacht habe, könne noch deutlich mehr gebaut werden, wenn die Förderung von den Ländern auch tatsächlich für sozialen Wohnungsbau eingesetzt werde. Nach 2019 verbietet das Grundgesetz eine weitere Bundesförderung.

Barbara Hendricks schätzt den Bedarf auf 80.000 neue Sozialwohnungen pro Jahr. "Die Länder können diese gesellschaftliche Aufgabe nicht alleine stemmen. Die soziale Wohnraumförderung gehört in die Verantwortung von Bund und Ländern. Wir benötigen darum eine Grundgesetzänderung, die auch nach 2019 ein Engagement des Bundes ermöglicht. Dabei muss klar sein: Wenn der Bund sich dauerhaft beteiligt, muss das Geld zweckgebunden dort eingesetzt werden, wo der Mangel an bezahlbaren Wohnungen am größten ist."

Otto Weber bezeichnete die Situation in Straelen als dramatisch. Die aktuell etwa 220 als geförderter Wohnungsbau bezeichneten Einheiten reichten bei weitem nicht aus, um den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu decken. Bis 2025 würden zudem rund 45 Prozent dieser Wohnungen ihre Mietpreisbindung verlieren und dann zu vermutlich deutlich höheren Mieten auf dem freien Markt angeboten werden. Der geplante Neubau von Sozialwohnungen könne diese gravierende Lücke nicht schließen. "Die schon jetzt sehr problematische Situation für Menschen mit geringerem oder mittlerem Einkommen wird sich in Straelen verschärfen", stellte Weber fest.

Weber und Hendricks sind sich einig, dass im Kreis Kleve in dieser Hinsicht zu wenig passiere. Sozialwohnungen seien keine Problemwohnungen, sondern ganz normale Wohnungen, die von der Mitte der Gesellschaft gebraucht werden. Es haben etwa 40 Prozent der Menschen Anspruch auf Sozialwohnungen. Hendricks: "Ich kann nicht verstehen, wieso die Wohnungsgenossenschaft Geldern, die auch für Straelen zuständig ist, keine geförderten Wohnungen errichten will."

(RP)
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