Lokalsport Abgestiegen: SV Veert kassiert 1:6-Klatsche

Gelderland · Fußball-Bezirksliga, Gruppen 4 und 7: Der SV Veert verliert sein Heimspiel gegen Willich. Der SV Sevelen holt einen wichtigen Dreier in Hinsbeck. Winnekendonk muss sich dem SC Bocholt erst in der Schlussphase geschlagen geben.

 Der SV Veert liegt am Boden: Gegen Willich gelang es der Mannschaft vom Hülspaßweg nicht, die Entscheidung zu vertagen. Nach der deutlichen 1:6-Klatsche ist der bittere Abstieg in die Kreisliga A besiegelt.

Der SV Veert liegt am Boden: Gegen Willich gelang es der Mannschaft vom Hülspaßweg nicht, die Entscheidung zu vertagen. Nach der deutlichen 1:6-Klatsche ist der bittere Abstieg in die Kreisliga A besiegelt.

Foto: Gerhard Seybert

Neben dem SV Veert steht auch der Linner SV als Absteiger in der Gruppe 4 fest. Sevelen setzt sich von der Roten Zone ab. Winnekendonk rutscht auf den 16. Platz ab.

SV Veert - VfL Willich 1:6 (0:3). Nach dem Abpfiff hatte der SV Veert Gewissheit: Nach vier Jahren in der Bezirksliga steht der Abstieg ins Kreisliga-Oberhaus nun definitiv fest. In den letzten fünf Saisonspielen hat das Team keine Chance mehr, den Klassenerhalt noch zu schaffen. Bezeichnend für all das war das Spiel gegen Willich. Das, was die Veerter von Beginn an zeigten, war schon jenseits von Gut und Böse. Zudem musste Coach Horst Frenzen seine Elf ausfallbedingt mal wieder komplett anders aufstellen. Obwohl Willich in der ersten Hälfte spielerisch nicht unbedingt besser war, bekamen die Gastgeber nie Zugriff aufs Spiel. Fehlpässe, Probleme bei der Ballannahme, allgemeine Nervosität und eine unsichere Abwehr bestimmten das Veerter Spiel. Willich verbuchte die erste Chance und traf mit der zweiten gleich ins Tor. Nach einem Passfehler im Veerter Mittelfeld hatten die Gäste Tempo nach vorn gemacht und zum 1:0 eingeschoben. In der 35. Minute musste Ersatzkeeper Ali Özdemir dann das zweite Mal hinter sich fassen - 2:0 für Willich. Kurz vor der Pause folgte das 3:0, das zu diesem Zeitpunkt auch verdient war. Der VfL leistete sich zwar auch Fehler im Spielaufbau, agierte aber mutiger und abgezockter.

Nach der Pause kamen die Willicher deutlich stärker zurück und ließen dem SV Veert überhaupt keine Chance mehr. Auf Seiten der Gäste lief der Ball viel besser und auch schneller. Und so folgten bis zur 81. Minute noch drei weitere Treffer. Trotz der zunehmenden Willicher Überlegenheit blieb die komplette Partie sehr fair - so fair, dass die Gäste sogar halfen, den zwischenzeitlich am Boden liegenden Azad Cengil mit Eis zu versorgen. Nur der späte Anschluss von Wutthichat Phonyong zum 1:6 sorgte noch für verhaltenen Veerter Jubel - allerdings nur bei Phonyong selbst.

Coach Frenzen, der das Spiel an der Seitenlinie meist kopfschüttelnd verfolgt hatte, brachte es nach 90 Minuten auf den Punkt: "Uns wurden klar die Grenzen aufgezeigt. Willich war uns in allen Belangen überlegen. Jetzt müssen wir versuchen, die Jungs für die letzten Spiele wieder aufzubauen", sagte er.

Rhenania Hinsbeck - SV Sevelen 3:4 (1:2). Mit dem 4:3-Auswärtserfolg bei Rhenania Hinsbeck hat sich der SV Sevelen wieder ein schönes Punktepolster aufgebaut. Neun Zähler Vorsprung hat die Elf von Trainer Achim Apitzsch nun auf einen Abstiegsplatz. "Wir machen es aber so wie der FC Bayern: Die Korken knallen erst, wenn die Sache dingfest ist", sagte Apitzsch, der gestern nicht nur den Sevelener Erfolg feiern durfte, sondern als Fan auch die Meisterschaft des Münchener Bundesligisten.

Zuvor spielte die Apitzsch-Elf bis zum 1:0 der Gäste "nicht gut", wie der Sevelener Trainer berichtete. Erst das Gegentor sollte sich als Wachmacher herausstellen. Philipp Langer und Simon van der Sande drehten die Partie bis zur Pause. Im zweiten Durchgang kassierten die Gäste dann aber wieder ein schnelles Gegentor. "Und wir haben uns dann dem Katastrophen-Fußball des Gegners angepasst. Hinsbeck hat nur mit hohen Bällen agiert. Bei uns funktionierte nicht mehr allzu viel", sagte Apitzsch. So ging Hinsbeck mit seiner Langholz-Taktik wieder in Führung, Sevelens Dustin Lingen glich kurz danach per Elfmeter aber wieder aus. Im Anschluss musste Gäste-Keeper Jonas Tersteegen nochmals ran. Mit zwei "Weltklasse-Paraden", wie Apitzsch lobend anmerkte, hielt der Torwart sein Team im Spiel und leitete einen Konter ein, den Jens Schwevers zum 4:3 verwertete. "Unterm Strich haben wir verdient gewonnen", resümierte Sevelens Coach.

Viktoria Winnekendonk - SC Bocholt 1:4 (1:1). Extrem bitter sei die Niederlage gegen Bocholt gewesen, sagte Wido-Coach Sven Kleuskens. Seine Elf hatte die Gäste lange im Griff, musste sich in der Schlussphase dann aber doch geschlagen geben. Zunächst hatte Daniel Bienemann die Hausherren in Führung gebracht, Bocholt glich mit dem Pausenpfiff aus. Nach dem Seitenwechsel verbuchte Winnekendonk einige klare Chancen, ließ diese aber ungenutzt. Sinnbildlich dafür war der "aufopferungsvoll kämpfende" Marco Timm, der in der 60. Minute einen Hochkaräter ungenutzt ließ, indem er allein vor dem Tor per Kopf verzog. Nach einem Konter erzielte Bocholt dann neun Minuten vor Schluss das 2:1 und leitete die Wende ein.

Kleuskens beorderte alle Spieler nach vorn. Da Winnekendonk sich im Umschaltspiel aber einfach zu träge anstellte, konnten die Gäste noch zweimal einnetzen. "Die späte Offensivvariante nehme ich auf meine Kappe. Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Schade, dass wir die Chancen nicht genutzt haben. Wir waren dem 2:1 viel näher als der Gegner", sagte Kleuskens.

(cad)
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