Handball Als Tabellenführer zur Weihnachtsfeier

Aldekerk · Handball-Oberliga: Die Männer des TV Aldekerk schlagen den Tabellenführer Bergische Panther mit 27:22 (17:10).

 Can Greven (am Ball) gehen die Tore derzeit nicht so leicht von der Hand wie noch zu Beginn der Saison. Der Aldekerker Halblinke muss sie sich wie in dieser Szene hart und mit großer Willenskraft erarbeiten.

Can Greven (am Ball) gehen die Tore derzeit nicht so leicht von der Hand wie noch zu Beginn der Saison. Der Aldekerker Halblinke muss sie sich wie in dieser Szene hart und mit großer Willenskraft erarbeiten.

Foto: Thomas Binn

Es gibt in jeder Saison ein paar wenige herausragende Momente in der Vogteihalle, die man einfach nicht verpassen darf. Als Anhänger des grün-weißen Handballsports schon mal gar nicht, aber auch, wenn man "nur" Liebhaber dieser Sportart ist, gehören diese Momente zum Pflichtprogramm eines Sportjahres. Der 27:22-Erfolg der Aldekerker Männer am Samstagabend in einer erneut sehr gut besuchten Vogteihalle war kein Spiel wie jedes andere. Bereits zur Halbzeit hatten die Männer von Trainer Achim Schürmann den bis dahin Führenden in der vierthöchsten Handballklasse mit 17:10-Toren komfortabel auf Distanz gehalten.

Als Schürmann wenige Minuten nach dem Abpfiff einer gutklassigen Begegnung auf Aldekerks Handball-Obmann Frank Fünders traf, tauchten beide erst einmal ein in die pure Glückseligkeit. "Das war doch ein absolut geiles Spiel", meinte Schürmann und konnte sicher sein, dass die Feststellung von seinem Gegenüber nicht einmal im Ansatz relativiert wurde. Eigentlich unfassbar nach der schwachen Leistung, mit der die Aldekerker Spieler an gleicher Stelle zwei Wochen vorher gegen Borussia Mönchengladbach ihre Anhänger gequält hatten.

Diesmal gegen die Bergischen Panther, auf deren Brust immerhin das Label "Tabellenführer" pappte, war beim ATV alles wie ausgewechselt: die Körpersprache, die Ball-Stafetten, die Geduld am gegnerischen Kreis, das couragierte Zupacken in der Abwehr und im Tor ein Florian Lindenau, der viele Würfe, die dennoch den Weg durch die Abwehr fanden, mit beiden Händen fangen konnte. "Was die Jungs heute am Kreis geleistet haben, war bis auf ganz wenige Ausnahmen erstklassig", sagte Schürmann, der in sein Lob ausdrücklich alle Spieler seiner Mannschaft einband.

Aber nicht allein die Aldekerker Akteure waren es, die sich Komplimente verdienten. Auch das Publikum gehörte dazu. Es stärkte von Beginn an mit rhythmischem Klatschen der Aldekerker Mannschaft den Rücken. Und Jonas Mumme & Co. zahlten das in sie gesetzte Vertrauen mit fein herausgespielten Toren und zupackendem Eingreifen am eigenen Kreis zurück. Phasenweise fehlten den "Panthern", die ja ebenfalls über eine Reihe sehr guter Handballer verfügen, die Lösungen, um die kompakte und aufmerksame Aldekerker 5:1-Deckung zu überwinden. 32 ihrer abgefeuerten Würfe fanden nicht das Tor. "Das sagt doch alles", meinte Panther-Trainer Boris Komucki. In der ungewöhnlich hohen Zahl an Fehlwürfen sah er den Hauptgrund für die Niederlage seiner Mannschaft. "Viele davon in entscheidenden Phasen des Spiels", betonte Komucki, der von daher keine Möglichkeit sah, dass seine Spieler den Rückstand aufholen konnten.

Knifflig wurde die Partie aus Sicht des ATV in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs, als die Panther innerhalb weniger Minuten mit schnellen Gegenstößen den Aldekerker Vorsprung bis auf drei Tore eindampften. Doch beim Spielstand von 17:14 (37.) fingen sich die Gastgeber wieder und steckten auch die gegen sie verhängten Zeitstrafen zweier wenig überzeugender Schiedsrichter gut weg. In den folgenden Minuten polsterten sie den Vorsprung wieder auf, so dass hinten heraus nichts mehr ernsthaft in Gefahr geriet. Eine bessere Einstimmung in die anschließende Weihnachtsfeier im Schnakenhaus hätte es für den ATV nicht geben können. Spät in der Nacht ging dann ein Post durchs Netz, der vier derzeitige Aldekerker Tabellenführer auf einem Bild zeigte.

(RP)
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