Handball ATV ist gewarnt vor Schlusslicht Haan

Aldekerk · Handball-Oberliga: Die Männer des TV Aldekerk nehmen einen weiteren Anlauf, um nach längerer Zeit mal wieder über 60 Minuten zu überzeugen. Die Möglichkeit besteht heute bei Unitas Haan. Anpfiff an der Adlerstraße ist um 19 Uhr.

 Der Aldekerker Thomas Jentjens (mit Ball) benötigte vor einer Woche gegen den TSV Aufderhöhe eine ganze Weile, ehe er seine Treffsicherheit wiedergefunden hatte. Aber da ging es ihm nicht anders als seinen Mannschaftskollegen. Im Vordergrund Jonas Mumme (Nr. 2).

Der Aldekerker Thomas Jentjens (mit Ball) benötigte vor einer Woche gegen den TSV Aufderhöhe eine ganze Weile, ehe er seine Treffsicherheit wiedergefunden hatte. Aber da ging es ihm nicht anders als seinen Mannschaftskollegen. Im Vordergrund Jonas Mumme (Nr. 2).

Foto: Gerhard Seybert

18 Spiele haben die Aldekerker hinter sich, sechs liegen noch vor ihnen. Die Saison befindet sich also auf der Zielgerade. Doch davon zu sprechen, dass sie nur noch so dahin plätschere, ist falsch. Aus Sicht des TV Aldekerk ist vielmehr das Gegenteil richtig. Jetzt wird abgerechnet, und der ATV ist so zahlungskräftig, dass er auf den letzten Metern noch die dicken Scheine mit sich herumträgt. Vorausgesetzt allerdings, er legt sich vor dem Zahltag nicht selber die Karten. Ausgeschlossen ist das nicht, wenn man sich die letzten drei Begegnungen vor Augen führt. Die wurden zwar hinten heraus alle gewonnen, was per se auch eine Leistung ist, aber der gezeigte Handball entsprach über weite Strecken nicht dem Anspruch, den der ATV aufgrund seines individuell stark besetzten Kaders hat.

"Das kann man so sehen", sagt ATV-Coach Achim Schürmann, aber so richtig anfreunden mit den mühsam herausgearbeiteten Siegen in Rheinhausen und auf der eigenen Platte gegen Königshof und Aufderhöhe kann er sich nicht. "Es wäre schon mal wieder an der Zeit, dass es die Mannschaft mir, sich selbst, aber auch den Anhängern angenehmer macht und nicht erst auf dem letzten Drücker die Kurve bekommt", wünscht sich Schürmann, der bei der Aufarbeitung der zuletzt gezeigten Leistungen bei seinen Spielern offene Türen einrennt.

Das war im Übrigen auch direkt nach dem Spiel am vergangenen Samstag zu beobachten, als beispielsweise der zukünftige Co-Trainer Tobias Dickel selbstkritisch die unzureichende Leistung des Teams im ersten Durchgang in den Senkel stellte. Er brauche nicht zu betonen, dass "wir mit so einer Einstellung in den noch vor uns liegenden Topspielen gegen dann nachdrücklich stärkere Gegner keine Chance haben". Denn Borussia Mönchengladbach, die Bergischen Panther oder TuSEM Essen werden die Aldekerker Handballer nicht so leicht aus dem Schwitzkassen lassen. Sie werden vielmehr mit ihrer ganzen Klasse nachlegen und die Schlinge eher noch etwas straffer ziehen. "Wir wissen das", wiegelt ATV-Coach Schürmann ab, "wissen aber auch, welchen Handball wir in der Lage sind zu spielen. Insbesondere jetzt, wo Lukas Hüller als Mittelmann wieder mit dabei ist."

Das ist die Theorie, die Praxis gegen Mannschaften, die in der unteren Hälfte der Tabelle stehen, sah anders aus. Und genau weil das so sei, könne Schürmann vor dem heute anstehenden Auswärtsspiel bei Unitas Haan nur warnend den Finger heben. Der Aldekerker Coach verspricht, dass seine Mannschaft nicht den Fehler begehen werde, den Gegner an dessen letztem Tabellenplatz zu messen. Platt formuliert heißt das: Wer das trotzdem macht, der hat den Schuss nicht gehört.

Oder anders ausgedrückt, hat nicht mitbekommen, mit welchen schwierigen Umständen Unitas Haan in dieser Saison fertig werden musste, da in ihrer Halle an der Adlerstraße bis vor kurzem noch Flüchtlinge untergebracht waren und von daher ein Training unter Oberliga-Bedingungen nicht möglich war. "So wie es aussieht, kann Unitas gegen uns nach langer Zeit mal wieder von einem Heimspiel sprechen", so Schürmann, der ahnt, was möglicherweise auf seine Mannschaft zukommt, wenn sie dem Gegner wie zuletzt zu weit die Flanke öffnet.

"Wir sind gewarnt", betont Schürmann noch einmal. Er hat registriert, dass Unitas zahlreiche Spiele nur mit einem, zwei oder drei Toren abgeben musste. "Das letzte Warnsignal war die 35:36-Niederlage beim Tabellenfünften ART Düsseldorf", so der Aldekerker Coach, der sich verboten hat, vor dem Abpfiff des heutigen Spiels einen Gedanken zuviel an das zeitgleich stattfindende Topspiel zwischen dem Ersten Langenfeld und dem Zweiten Bergische Panther zu verschwenden.

"Die Konzentration gilt ausschließlich unserem Spiel. Wenn wir uns erfolgreich geschlagen haben, dann dürfen wir uns gerne um das Ergebnis in Langenfeld kümmern", gibt Schürmann die Reihenfolge für den Samstagabend vor. Wenn neben dem ATV dann auch noch die Panther gewonnen hätten, wäre das Wochenende aus Sicht der Aldekerker über alle Maßen erfolgreich gewesen.

(RP)
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