Handball ATV kassiert vermeidbare Niederlage

Aldekerk · Handball-Oberliga Männer: Die Mannschaft von Trainer Achim Schürmann kassiert beim Verfolger Borussia Mönchengladbach ihre erste Saison-Niederlage. Der ATV verliert das fehlerbehaftete Spiel mit 27:29 (15:15).

 Der TV Aldekerk - hier Matome Rampyapedi (Mitte) - verliert trotz Aufholjagd und harter Gegenwehr.

Der TV Aldekerk - hier Matome Rampyapedi (Mitte) - verliert trotz Aufholjagd und harter Gegenwehr.

Foto: SIWE

Die Sporthalle am Volksgarten in Mönchengladbach war bei einem Heimspiel der Oberliga-Handballer von Borussia Mönchengladbach in dieser Saison noch nie so gut besucht wie am Samstagabend. Dazu trugen zahlreiche Anhänger des ATV bei, die die Herausforderung ihrer bisher verlustpunktfreien Mannschaft mitverfolgen wollten. Gegner war die mit drei Minuspunkten vorbelastete Borussia, in deren Reihen auch der ehemalige Aldekerker Markus Nacken stand. "Aber auch sonst ist das eine Hammertruppe", hatte ATV-Trainer Achim Schürmann im Vorfeld der Partie gesagt. Auf dem Papier ein Spitzenspiel, wie schon in der Vergangenheit, wenn beide Mannschaften in den zurückliegenden Jahren aufeinandertrafen.

 Die Aldekerker Thomas Jentjens, Can Greven und Jonas Mumme (v.l.) im Duell mit ihrem ehemaligen Mannschaftskollegen Markus Nacken.

Die Aldekerker Thomas Jentjens, Can Greven und Jonas Mumme (v.l.) im Duell mit ihrem ehemaligen Mannschaftskollegen Markus Nacken.

Foto: Theo Titz

Dem wurden die Kontrahenten auf der Platte dann auch über weite Strecken gerecht, allerdings mit "ungewöhnlich vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten", wie Gladbachs Coach Cutura nach den 60 Minuten feststellte. Aldekerks Trainer Schürmann konnte das aus Sicht seiner Mannschaft untermauern. 13 technische Fehler inklusive der Bälle, die ins Seitenaus versprangen, wurden auf der Aldekerker Bank gezählt. "Dazu kamen 18 Fehlwürfe", erklärte Schürmann. Zu viel unter dem Strich, um ein ständig enges Spiel am Ende für sich zu entscheiden.

Dazu verwies der Aldekerker Coach auf "die besseren Torwartleistungen auf Gladbacher Seite", die in einer entscheidenden Phase des Spiels Mitte der zweiten Halbzeit den Ausschlag für den Gastgeber gegeben hätten. Und dabei sei über die Wurfbilder der Gladbacher Spieler, wie sie sich während des Spiels auch bestätigt hätten, hinlänglich gesprochen worden. "Keine Frage, den einen oder anderen Wurf muss ich auf meine Kappe nehmen", zeigte sich ATV-Keeper "Colt" Lindenau, der die meiste Zeit zwischen den Pfosten des Aldekerker Tores stand, einsichtig.

Doch es war nicht allein die Torwartleistung, die Schürmann nach dem Spiel ansprach. Seiner Ansicht nach gab es vier Kernpunkte, die das Spiel letzten Endes auf die Gladbacher Seite kippen ließ: neben dem erwähnten Torwartspiel, die Aldekerker Abwehrleistung, der Angriff, der sich auf Würfe von "Schrauber" Schneider und Thomas Jentjens reduzierte, und - kurze Pause - Mittelmann Lukas Hüller, der einen "ganz unglücklichen Tag" erwischt habe, weil er die Vorgaben vergaß und die während der Auszeit noch angesprochenen "klaren Bälle" nicht spielte. "Doch er ist jung, kann noch nicht alles richtig machen - aber das muss er lernen", gab sich Schürmann bei aller kritischen Analyse schließlich auch als väterlicher Lehrmeister seiner in Teilen sehr jungen Mannschaft.

Vor dem von Schürmann skizzierten Hintergrund konnte Borussen-Coach Cutura die Leistung von Max Greven in der Abwehr herausheben, der mit der Dauer des Spiels auf Aldekerks Rückraumrechten Thomas Jentjens einen immer besseren Zugriff bekam. "Und dann mussten wir uns im Aldekerker Rückraum nur noch auf Kleinelützum konzentrieren, was heute nicht so schwer war", sagte Cutura, dem die Spiele gegen Aldekerk immer besondere Festtage in der Saison sind. "Unabhängig vom Ergebnis, könnte ich von mir aus jede Woche gegen Aldekerk spielen", sagte Cutura. Was er im Übrigen in zehn Tagen kann, wenn sich beide Mannschaften in der Vogteihalle in der Vorschlussrunde des HVN-Pokals (Dienstag, 25. November, 20.30 Uhr) erneut gegenüberstehen.

Bis dahin darf sich der Gladbacher Coach darüber freuen, dass seine Mannschaft mit dem 29:27 (15:15)-Heimerfolg den Abstand auf die nach wie vor an der Tabellenspitze stehenden Aldekerker bis auf einen Punkt verkürzen konnte. Genau dieser Umstand ist für Schürmann neben Anderem das "Positive des Abends". Die nur knappe Niederlage in Gladbach könne vielleicht irgendwann auch noch einmal von Bedeutung sein, meinte der ATV-Coach. Zudem registrierte er, wie seine Mannschaft nach einer verschlafenen Anfangsphase einen in dieser Saison bisher einmaligen Rückstand von fünf Toren (1:6 nach sechs Minuten) in eine 13:11-Führung (23.) verwandelt hatte. Die Phase unmittelbar nach der Pause, als die Aldekerker 19:16 (33.) führten, war ähnlich erfreulich. "Danach gelingt uns aber fast zehn Minuten lang kein Treffer mehr und Gladbach zieht auf 26:22 (52.) weg", sagte Schürmann, "wenn wir unseren Vorsprung in dieser Phase auf noch ein oder zwei Tore vergrößern, kippt das Spiel endgültig auf unsere Seite."

Die Aldekerker hatten an diesem Abend demnach genügend Möglichkeiten, um mit einem weiteren Sieg die makellose Weste zu behalten. "Das uns das nicht gelungen ist, ist ärgerlich. Der Ärger darf gerne bis zum ersten Training am Dienstag anhalten, aber dann geben wir wieder Gas", ist sich Schürmann sicher. Denn selbst die absolut unnötige Niederlage in Gladbach hat gezeigt, dass die Aldekerker Mannschaft genug Potenzial hat, um weiterhin um den Titel mitzukämpfen.

(RP)
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