Handball ATV-Männer zähmen die Panther

Aldekerk · Handball-Regionalliga Männer: Die von Trainer Achim Schürmann gut eingestellten Aldekerker zeigten zum Start in die neue Saison eine überraschend starke Leistung. Gegen die HSG Bergische Panther gelang dem ATV ein 31:29 (15:11).

 Justus Überholz (l.) und Matthias Aschenbroich hinderten Aldekerks Linkskänder Thomas Jentjens am Torwurf.

Justus Überholz (l.) und Matthias Aschenbroich hinderten Aldekerks Linkskänder Thomas Jentjens am Torwurf.

Foto: Thomas Binn

Wenn der Saisonaufgalopp in der neu installierten Handball-Regionalliga der Männer ein Indiz für die insgesamt gewachsene Spielstärke der vierthöchsten Männerklasse ist, dann werden Aktive, Verantwortliche und Zuschauer an dem gehobenen Leistungsniveau eine Menge Freude haben. Am vergangenen Wochenende traf in der Nieukerker Vogteihalle der dort heimische TV Aldekerk auf die auch in dieser Saison wieder hoch gehandelten Bergischen Panther. Die Spieler beider Mannschaften boten den rund 400 Zuschauern für den frühen Zeitpunkt der Saison überraschend gute Leistungen. Nach 60 Minuten hatten die Handballer von ATV-Trainer Achim Schürmann mit 31:29 die Nase vorne, nachdem sie beim Seitenwechsel beim Spielstand von 15:11 sogar mit vier Toren in Front lagen.

"Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie sich gegen die gegenüber der vergangenen Saison noch einmal verstärkten Panther aus der Affäre gezogen haben", sagte Schürmann. Der Aldekerker Coach durfte sich an diesem Abend wieder einmal in seiner Ansicht bestätigt fühlen, dass seine Mannschaft jeden noch so stark besetzten Gegner erfolgreich herausfordern kann, wenn es ihr gelingt, den Teamgedanken in den Mittelpunkt zu stellen und alles andere dem dafür unterzuordnen. Von daher war am Ende des Tages auch nicht ausschlaggebend, dass Lukas Hüller, in dem wie gewohnt jede Menge Feuer brannte und der der Kopf seines Teams war, und Thomas Jentjens, der mit sehr wenigen Fehlwürfen auskam, den Ball jeweils sieben Mal im Tor der Panther unterbrachten.

Es sei richtig, die Mannschaft habe prima funktioniert, nahm Schürmann den Gedanken auf, "aber wir hatten auch auf der Torhüterposition ein ganz klares Plus auf unserer Seite." Gemeint war Florian Lindenau, an dem sich insbesondere im ersten Durchgang die Top-Torschützen auf Seiten des Gegners reihenweise die Zähne ausbissen. Nahezu jeder zweite Torwurf der Panther landete in den Händen der Aldekerker Nummer eins.

Was der eine als Stärke seines Teams empfand, kritisierte die Gegenseite als Schwäche seiner Mannschaft. "Wir hatten im Angriff zu wenig Effektivität", äußerte sich Panther-Coach Marcel Mutz. In Zahlen ausgedrückt hieß das: Der ATV lag zur Pause verdientermaßen mit 15:11 in Führung. Obwohl die Schiedsrichter bei den persönlichen Strafen und Strafwürfen nicht nach einheitlichem Maßstab verfuhren. Während der ATV erst nach 40 Minuten den ersten Siebenmeter zugesprochen bekam, hatten die Gäste aus Burscheid von der Strafwurflinie bereits dreimal getroffen. Bei den Hinausstellungen war das Verhältnis lange Zeit nicht sehr viel anders.

In der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs legten die Panther ihre Wurfschwäche mehr und mehr ab. Der Vorsprung der Aldekerker, die auch während dieser Phase einen guten, vielleicht aber nicht ganz so wirkungsvollen Handball zeigten und kaum technische Fehler machten, schmolz dahin. In der 49. Minute war es dann Philipp Hinkelmann, der zum 24:24-Ausgleich traf. Nachdem auf der Gegenseite Jentjens' einen Angriff etwas zu früh abgeschlossen hatte und der Ball in der Abwehr hängen blieb, war es Justus Überholz, der die Panther im Gegenzug mit 25:24 zum zweiten Mal an diesem Abend in Führung brachte. Das Spiel drohte zu kippen, als kurze Zeit später der ansonsten sichere Alexander Zapf an die Strafraumline schritt. Er scheiterte jedoch an ATV-Keeper Lindenau. "Ein weiterer Treffer wäre der Genickbruch für Aldekerk gewesen", meinte Panther-Coach Mutz.

In den letzten zehn Minuten drückte dann der ATV dem Spiel wieder seinen Stempel auf. Hinten funktionierte die Abwehr wieder, vorne spielte man die Angriffszüge geduldig aus oder konnte nur regelwidrig gebremst werden. Letzteres führte anschließend durch Christoph Kleinelützum zum Torerfolg. Als in der Schlussphase die Panther in doppelter Unterzahl spielen mussten, gaben die Aldekerker den Sieg nicht mehr her. Ausgelassen feierten sie den so nicht erwarteten Saisoneinstand.

(RP)
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