Handball ATV: Schneider und Hüller liefern die Glanzpunkte

Aldekerk · Handball-Oberliga Männer: Durch ein von Aldekerker Seite mitreißend geführtes Spiel legte die Mannschaft von Trainer Achim Schürmann die Grundlage für einen gelungenen Start in die Saison. Sie schlug die Bergischen Panther mit 36:33.

 Was der Gegenspieler auch anstellte, Aldekerks Linksaußen Fabian Schneider (r.) hatte an diesem Abend auf alles eine Antwort.

Was der Gegenspieler auch anstellte, Aldekerks Linksaußen Fabian Schneider (r.) hatte an diesem Abend auf alles eine Antwort.

Foto: Thomas Binn

Der Start in die neue Saison hätte für die Handball-Männer des TV Aldekerk kaum besser laufen können. Nachdem die Mannschaft von Trainer Achim Schürmann beim Spielstand von 15:17 mit zwei Toren Rückstand in die Pause gegangen war, legte sie mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit den Hebel wieder um, knüpfte an die starke erste Viertelstunde an und spielte mit einem Hochgeschwindigkeitshandball die Bergischen Panther förmlich aus den Schuhen. Am Ende hatte der ATV den Gegner mit 36:33 bezwungen und ließ sich von den begeistert mitgehenden Zuschauern minutenlang feiern.

"Gehofft hatte ich ja, dass wir uns über das Tempo einen Vorteil erspielen", sagte Schürmann nach der Partie. Doch dass es seiner Mannschaft dann in dieser Art und Weise gelingen würde, hatte den erfahrenen Handballcoach dann doch überrascht. "Ich hatte nur eine Sorge", gab Schürmann bereitwillig Auskunft, "dass uns die Panther Mitte der ersten Halbzeit einlullen. Ab diesem Zeitpunkt bis zur Pause haben wir uns deren langsamerem Spiel angepasst und uns damit der eigenen Stärke beraubt."

Während der Halbzeitpause sind in der Kabine laut Schürmann nur ganz wenige Dinge angesprochen worden. Dazu gehörte, dass man sofort wieder zum Tempohandball zurückfinden, beim Haupttorschützen Alexander Zapf wenigstens dessen Parallelbewegungen unterbinden und ansonsten in der Abwehr noch effizienter gegen den Gegner arbeiten müsse. "An diesen Stellschrauben hat die Mannschaft dann konsequent und wirklich brillant gedreht", schwärmte Schürmann vom Auftritt seiner verjüngten Mannschaft.

Und dann zeigte er auf einen der maßgebenden Taktgeber des Aldekerker Turbohandballs, der viele Minuten nach dem Spiel immer noch nicht ganz im Hier und Jetzt angekommen zu sein schien. Auf Socken und im Trikot trabte er durch die Halle und schien die schönen Momente des Abends noch einmal nachzuerleben. Der Fingerzeig von Schürmann galt seinem Mittelmann Lukas Hüller, der kurz vor Weihnachten erst 19 Jahre alt wird, aber schon jetzt die Regie des Spiels an sich zieht, dass es eine Wonne ist, ihm und dem Spiel seiner Mannschaft zuzusehen.

Auch wenn es in diesem Moment niemand hören wollte, gab Schürmann zu bedenken, "gerade weil einige Spieler noch so jung sind, wird es während der Saison auch Rückschläge geben, vielleicht schon am kommenden Sonntag gegen Lobberich". Doch bis dahin ist noch eine Woche Zeit.

Zeit genug im Übrigen auch für Fabian Schneider, um alle Glückwünsche für seine bärenstarke Leistung auf der Linksaußenposition entgegen zu nehmen. Was "Schrauber", wie er in Handballkreisen genannt wird, an diesem Abend von Außen und der Siebenmeterlinie ablieferte, verdient die Note "sehr gut". Als einzigem Spieler seines Kaders gönnte Trainer Schürmann seiner "Torversicherung" an diesem Abend keine Pause. Ihm am nächsten kam Thomas Jentjens, der sich in die schnelleren Abläufe nach der Pause wunderbar einfügte und die seiner Position zugedachte Rolle im rechten Rückraum fand und drauf los ballerte, was seine linke Wurfhand hergab.

Eine Viertelstunde vor Schluss war es mit der Torflut der Panther dann so langsam vorbei. Das hohe Tempo des Gegners hatte Kraft gekostet - besonders bei den Leistungsträgern Erwin Reinacher und Alexander Zapf, der mit 16 Toren der überragende Torschütze in der Vogteihalle war. Die Panther mussten sich ihre Tore nun mit großem Aufwand erarbeiten, während sie Sekunden später schon wieder in der Pflicht standen, weil der ATV nach nur wenigen Ballkontakten seinerseits traf. Parallel dazu steigerten sich die Aldekerker am eigenen Kreis, wodurch auch ihre Torleute endlich besser zur Geltung kamen.

Unter dem Strich war der 36:33-Sieg gegen die "Panther", laut Schürmann ein Schwergewicht in der Liga, für den ATV ein verheißungsvoller Auftakt in eine spannende neue Spielzeit.

(RP)
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