Handball ATV souverän, SVS verpasst Sensation

Aldekerk/Straelen · Handball-Oberliga Frauen: TV Aldekerk erteilt der jungen Auswahl des Neusser HV eine Lehrstunde. SV Straelen war beim ungeschlagenen Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf lange ein gleichwertiger Gegner, verlor aber mit 25:27.

 Der TV Aldekerk - hier Verena Wolf (beim Wurf) und Kreisläuferin Laura Esser - war am Samstagabend für die junge Mannschaft aus Neuss schlichtweg eine Nummer zu groß.

Der TV Aldekerk - hier Verena Wolf (beim Wurf) und Kreisläuferin Laura Esser - war am Samstagabend für die junge Mannschaft aus Neuss schlichtweg eine Nummer zu groß.

Foto: Olaf Ostermann

TV Aldekerk - Neusser HV 41:18 (21:5). Gegen einen in allen Belangen hoffnungslos überforderten Gegner kam der TV Aldekerk am Samstagabend in der heimischen Vogteihalle zu zwei leicht erspielten Zählern. Die äußerst junge Gäste-Mannschaft aus Neuss um Spielertrainerin Sandra Höfig musste mächtig Lehrgeld zahlen. Bereits nach 15 Minuten war das Spiel beim Stand von 13:1 entschieden - am Ende sprang ein 41:18 (21:5)-Erfolg für die Gastgeberinnen heraus.

Die Gastgeberinnen agierten, der Neusser HV musste ohnmächtig zusehen. "Wir haben jeden Fehler in der ersten Halbzeit konsequent bestraft", lobte Trainer Carsten Hilsemer sein Team, das einen Gegenstoß nach dem anderen auf das Neusser Tor abfeuerte. Einziger Wermutstropfen im Aldekerker Spiel war die Tatsache, dass sich Außenspielerin Sofia Bergmayer in der Anfangsphase eine Knieverletzung zuzog.

Im zweiten Durchgang blieb Neuss weiterhin harmlos. Leidglich einige Unkonzentriertheiten im Aldekerker Spiel sorgten dafür, dass das Ergebnis nicht noch deutlicher wurde. Hilsemer wechselte munter durch, so dass jede Spielerin ihre Möglichkeit zum Torerfolg nutzte. Einen besonderen Treffer erzielte Laura Esser, auf deren Konto Tor Nummer 40 ging - damit durfte sie sich nach dem Abpfiff spendabel zeigen.

Da sich Verfolger TV Walsum-Aldenrade überraschend in eigener Halle gegen die Turnerschaft St. Tönis geschlagen geben musste, festigte der TV Aldekerk, der jetzt 28:6-Punkte auf seinem Konto hat, den zweiten Tabellenplatz.

Fortuna Düsseldorf - SV Straelen 27:25 (14:13). Es hat nicht sollen sein. Schon wieder. Auf die 20:22-Niederlage gegen den Tabellenzweiten aus Aldekerk folgte eine ebenso knappe Pleite beim weiterhin verlustpunktfreien Ligaprimus aus Düsseldorf. "Dass wir verloren haben, ist keine Überraschung. Das ,Wie' ist dann aber doch ärgerlich. Hier war durchaus etwas für uns drin", sagte SVS-Coach Harry Mohrhoff nach 60 unterhaltsamen Minuten. Die Blumenstädter zeigten vom Anpfiff an, dass sie gewillt waren, den Düsseldorfern das Leben mindestens schwer zu machen.

"Wir haben unsere Ausfälle super kompensiert. In der Abwehr hat Steffi Pellens einen richtig guten Job gemacht. Und im Angriff hat Anika Sewing bei ihrer Premiere auf Rechtsaußen einiges richtig gemacht", sah Straelens Trainer sein Team mit einem Gegner auf Augenhöhe agieren, der im Schnitt gut und gerne 15 Zentimeter und zehn Kilo mehr in die Waagschale werfen konnte. Stetige Führungswechsel waren die Folge. Mit dem Halbzeitpfiff hatte schließlich der Tabellenführer die Nase mit 14:13 ganz knapp vorn.

Der Pausentee schien den Grün-Gelben jedoch gar nicht gut bekommen zu sein. "Zwischen der 31. und 42. Minute waren wir überhaupt nicht auf dem Platz", nannte Harry Mohrhoff die entscheidende Phase des Spiels. Im Angriff wollte beim SVS plötzlich nichts, aber auch gar nichts mehr gelingen. Die Fortuna ließ sich nicht zweimal bitten, zog in aller Seelenruhe auf 19:13 davon und zeigte auch in den folgenden Minute das Selbstbewusstsein eines Spitzenreiters, bis Straelens Trainer die Abwehr umstellte und dabei in die Trickkiste griff.

"Zoé Daguhn sollte so spielen, als wenn sie Düsseldorfs siebte Feldspielerin wäre. Mit Blickrichtung auf unser Tor", erklärte Mohrhoff mit einem Schmunzeln eine höchst ungewöhnliche Maßnahme, die aber tatsächlich Früchte trug. Tor und Tor robbten sich die Gäste heran. Und es wurde tatsächlich noch einmal spannend. "Hätte die Partie nur fünf Minuten länger gedauert, wären wir als Sieger vom Parkett gegangen", war sich der SVS-Coach sicher. Am Ende unterlag seine aufopferungsvoll kämpfende Truppe mit 25:27.

(cbl)
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