Lokalsport ATV-Zwillinge im Rückraum unentbehrlich

Aldekerk · Fabienne und Angelina Huppers sind wichtige Spielerinnen im Kader der Aldekerker Handball-Juniorinnen.

 Fabienne und Angelina Huppers sind überhaupt nicht zimperlich. Jungs können sie einfach über den Haufen rennen. Dennoch sind sie auch ganz normale Mädchen, die sich für Schminke, Nagellack und Haarfärbungen interessieren.

Fabienne und Angelina Huppers sind überhaupt nicht zimperlich. Jungs können sie einfach über den Haufen rennen. Dennoch sind sie auch ganz normale Mädchen, die sich für Schminke, Nagellack und Haarfärbungen interessieren.

Foto: seybert

Es ist immer wieder erstaunlich, wie Sportler wirken, wenn sie ihren Sport betreiben. Und wie sie sind, wenn sie vor einem sitzen. Die Zwillinge Fabienne und Angelina Huppers müsste man eigentlich für sehr selbstbewusste Mädchen halten, so spielen sie schließlich seit vielen Jahren beim TV Aldekerk auch Handball. Als sie jetzt abseits der Vogteihalle ihre sportlichen und beruflichen Ziele äußern, erscheint dieses Bild allerdings stark verändert. Wie auf den Kopf gestellt. Zurückhaltend, fast schon schüchtern, nett und freundlich treten sie abseits der Halle auf. Die 17-Jährigen werden schon bald zu den Jugendlichen gehören, die um einen Ausbildungsplatz für ihre berufliche Karriere kämpfen müssen.

Kämpfen können die beiden, der Sport hat die Zwillinge schließlich immer neu gefordert. Vielleicht haben sie ja Glück. "Ange" und "Fabi", wie sie gerufen werden, sehen gut aus, können Jungs locker über den Haufen reden und haben als Handballerinnen schon sehr viel erreicht. Sie haben beim TV Aldekerk eine tolle Entwicklung genommen. In dieser Saison spielen sie mit der A-Jugend sogar in der neugegründeten Mädchen-Bundesliga. Was danach kommt, liegt an ihnen.

Trainer Jörg Hermes verstieg sich jedenfalls zu dem Lob, dass die schnellen Rückraumspielerinnen, die aus der eigenen Talentschmiede kommen, demnächst in der ersten Mannschaft spielen können. Bereits rückblickend waren es für sie beim ATV tolle und schöne Jahre. "Das waren sie", sagen die Zwillinge, die aber auch gerne einfach nur Teenager sind, sich gelegentlich die Fingernägel lackieren auch schon mal die Haarfarbe wechseln. Das ist für ihren Trainer aber kein Thema, der findet meist die richtigen Worte. In der Kabine sowieso.

Die Zwillinge gehören zu den stärksten Spielerinnen bei den A-Juniorinnen. Sie trainieren zwei- bis dreimal in der Woche und machen die entscheidenden Meter in den Übungsstunden. "In der Bundesliga haben wir gemerkt, dass wir aggressiver spielen müssen", sagt Angelina, die sich jedoch nun beim Training am rechten Daumen verletzte und erst einmal ausfällt. Drei Monate Pause werden es für die schlanke Rückraumspielerin wohl werden. Und damit fehlt der Mannschaft auch ein starker Wurfarm. Denn gute Rückraumspielerinnen sind rar.

Wer verstehen will, weshalb die A-Juniorinnen in dieser Meisterschaftsrunde in der Bundesliga mitspielen, weshalb sie diesen Triumph voll auskosten, der muss zurückblicken in den Mai 2013 (siehe Infokasten). Unterstützt wurden Angelina und Fabienne von Beginn an von ihren Eltern. "Sie haben uns in den vergangenen Jahren regelmäßig zum Training und zu den Spielen gefahren", sagen die 1,70 Meter großen Zwillinge, die diesen Vorteil heute noch sehr schätzen. Wie es aussieht, werden Fabienne, die ganze sechs Minuten älter ist als ihre Schwester, und Angelina den Kontakt zum Elternhaus halten. Kann ja sein, dass die Zwillinge ihren sportlichen Höhepunkt noch gar nicht erreicht haben.

Und nicht nur die Zwillinge haben ein Talent zum Handball spielen. Auch Schwester Jamene hat lange Jahre den schnellen Ballsport ausgeübt. Allerdings spielt sie, nachdem sich Nachwuchs eingestellt hat, nun keinen Handball mehr. Neben den drei Frauen und ihren Eltern gibt es noch den Opa, der bei keinem Heimspiel fehlt und der wahrscheinlich der größte Fan seiner Enkeltöchter ist.

(hem)
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