Lokalsport Breites Angebot beim Sporttag in Straelen

Straelen · Sechs Stunden Spiel, Spaß und Spannung auf geballtem Raum gab es gestern in der Blumenstadt. Mit seinen zwölf Vereinen hatte der Stadtsportverband einen Einblick in die Vielfalt der Bewegungsangebote präsentiert. Vor allem Familien nahmen das Angebot wahr.

 Die sechsjährige Eva Kerpen probierte sich beim Bosseln aus. Auch Vater Jürgen Kerpen (hinten, l.) machte ein paar Würfe.

Die sechsjährige Eva Kerpen probierte sich beim Bosseln aus. Auch Vater Jürgen Kerpen (hinten, l.) machte ein paar Würfe.

Foto: Thomas Binn

Im Forum wimmelt es nur so von Menschen. Die Jungs in der ersten Reihe haben ihre Skateboards mitgebracht. Das passt, immerhin sind sie zum Tag des Sports nach Straelen gekommen.

Organisiert hat den der Stadtsportverband. Dessen Vorsitzender Werner Terheggen hofft, dass man am Ende des Tages von einem "Feiertag für den Sport" sprechen könne. Immerhin: Nachdem Deutschland sicher in das Halbfinale eingezogen ist, könne man den Tag des Sports nun auch stressfrei genießen, so Terheggen.

 Die Tanzgruppe "Little Swag" zeigte, wie man coole "Moves" auf die Bretter zaubern kann.

Die Tanzgruppe "Little Swag" zeigte, wie man coole "Moves" auf die Bretter zaubern kann.

Foto: Thomas Binn

Zwölf Vereine präsentierten sich und ihre Angebote im und am Schulzentrum an der Fontanestraße. So mancher Verein musste ein bisschen improvisieren, zum Beispiel die Straelener DLRG. "Wir haben ja in der Hauptsache mit Wasser zu tun", sagte Hartmut Peters vom Vorstand. Da Schwimmen nicht vor Ort präsentiert werden konnte (das Schwimmbad liegt außerhalb des Schulzentrums), lagen stattdessen drei Puppen auf dem Boden, die nur darauf warteten, "wiederbelebt" zu werden. "Erste Hilfe, das gehört auch dazu", sagte Peters, auch wenn sich die Straelener DLRG vor allem auf die Fahne geschrieben habe, den Kindern das Schwimmen beizubringen.

"Wir wollten mal gucken kommen." Mit diesen Worten und der richtigen Einstellung für einen solchen Tag betrat eine junge Familie die Turnhalle 1. Dort erwartete sie die "schnellste Sportart der Welt". Vier Netze waren in der Halle gespannt, Schläger lehnten an der Wand. Jessica Wolff klärte auf. "Von der Geschwindigkeit der Bälle her ist Badminton wirklich die schnellste Sportart der Welt."

 Cedric Dengler vom TTC Straelen-Wachtendonk schlug Tischtennis-Bälle gegen aufgestellte Becher.

Cedric Dengler vom TTC Straelen-Wachtendonk schlug Tischtennis-Bälle gegen aufgestellte Becher.

Foto: Thomas Binn

Die 22-Jährige ist schon seit zwölf Jahren der Sportart treu. "Das sind nicht nur ein paar Schläge, sondern es gibt ganz viele Tricks, die man lernen kann", sagte die Straelenerin. Und es sind gerade diese Menschen wie sie, die Feuer und Flamme sind für ihre Sportart und so dem Sporttag Leben einhauchten.

Warum Tischtennis die schönste Sportart der Welt ist, das konnten Felix und Jan-Christopher ohne groß nachzudenken, beantworten. Beide spielen in der Jungen-Kreisliga. "Der höchsten Klasse im Kreis Krefeld", erklärte ihr Trainer Christian Bouten stolz.

 Der Schachclub Straelen lud zum Duell ein. Herbert Steinbing (l.) wurde vom neunjährigen David Krämer (r.) herausgefordert.

Der Schachclub Straelen lud zum Duell ein. Herbert Steinbing (l.) wurde vom neunjährigen David Krämer (r.) herausgefordert.

Foto: Thomas Binn

Der 13-Jährige Felix hat den Sport für sich entdeckt, weil er die Kombination aus Taktik und Technik mag. Sein Mitspieler Jan-Christopher drückte es so aus: "Es kommt nicht so auf die Körpergröße an, sondern aufs Können." Der Sporttag bot auch die Gelegenheit, über sich selbst hinauszuwachsen, zum Beispiel beim Kistenklettern auf dem Schulhof, oder beim Ausprobieren anderer Sportarten, von denen man zuvor noch nie gehört hatte.

Die Bechterew-Selbsthilfe hatte das Bosseln im Angebot, nicht zu verwechseln mit dem norddeutschen Volkssport Boßeln. "Das Hallen-Bosseln ist wie Eisstockschießen mit Bürsten darunter", fasste es Paul Schrawen von der Bechterew-Selbsthilfe knapp zusammen. Der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, Werner Terheggen, und Straelens Bürgermeister und Schirmherr beim Tag des Sports, Hans-Josef Linßen, nahmen sich ein Herz und traten gegeneinander an.

Das packende Duell endete mit einem 3:2-Sieg für Terheggen und einem fairen Händeschütteln im Anschluss. Es durften auch viele Fragen gestellt werden, zum Beispiel, warum Darten Sport ist. Die Männer von den Straelener "Dart Simpsons" gaben auch gleich die Antwort. Zum einen müsse trainiert werden. "Die wichtigen Felder auf der Scheibe sind nur acht Millimeter breit", erklärte der Vorsitzende, Frank "Wibbel" Witkamp. "Das ist eine sehr mentale Belastung, so wie vorgestern beim Elfmeterschießen zwischen Deutschland und Italien", nannte Schatzmeister Thomas "Tomcat" Kaysers den Moment des finalen Wurfes. Außerdem sei der Sport fürs Kopfrechnen gut. Wenn von 501 runtergezählt wird, sollte man schon überlegen, welche Würfe einen am schnellsten ans Ziel bringen.

Den Grips anstrengen, das machten auch die Spieler des Schachclubs Straelen in der neuen Mensa. Sie saßen konzentriert über den Brettern. Gleich daneben dokumentierten Fotos und Berichte die lange Geschichte der Handballabteilung des SV Straelen.

Draußen war Pferdegetrappel zu hören. Der Reit- und Fahrverein Straelen war mit Kutschen vor Ort. Währenddessen schauten sich die Jungs mit dem Skateboard im Forum die Vorführungen des Familiy-Tanzstudios an.

Die Fußball-F-Jugendmannschaften des SV Straelen, SC Auwel-Holt, SV Herongen und Sportfreunde Broekhuysen trugen ihr Turnier aus. Das war noch längst nicht alles. Die Besucher bekamen die volle Palette des Straelener Sports präsentiert. Ein vielfältiges Rahmenprogramm rundete den Tag des Sports ab.

(RP)
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