Fußball Broekhuysen holt wichtigen "Bonuspunkt"

Gelderland · Fußball-Bezirksliga: Die Sportfreunde hätten gegen den SC Waldniel sogar gewinnen können. Geldern überrennt Fichte Lintfort. Walbeck ärgert Tabellenführer Schwafheim. Wachtendonk lässt Punkte bei Schlusslicht Hülser SV liegen.

 Broekhuysens Vladimir Schurawlow (l.) machte einen guten Job auf der rechten Außenbahn.

Broekhuysens Vladimir Schurawlow (l.) machte einen guten Job auf der rechten Außenbahn.

Foto: Thomas Binn

Sevelen muss ein 2:4 gegen Scherpenberg hinnehmen.

Sportfreunde Broekhuysen - SC Waldniel 2:2 (0:1). Mit einem wahren Kraftakt konnte Broekhuysen immerhin für einen Zähler sorgen - einem "Bonuspunkt", wie SFB-Spielertrainer Marc Kersjes im Vorfeld der Partie gesagt hatte. Ein dreifacher Bonus wäre gestern aber auch drin gewesen.

Beide Teams schenkten sich in der ersten Hälfte nichts. Mehrmals konnten die Sportfreunde durch Aktionen von Finn Helders auf sich aufmerksam machen. In der 25. Minute durfte der SC aber jubeln, nachdem Niclas Kellers "aus heiterem Himmel", wie Kersjes später sagte, zum 1:0 eingenetzt hatte. Bis zur Pause entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe.

 Simon van der Sande leitet Sevelens kurze Aufholjagd ein.

Simon van der Sande leitet Sevelens kurze Aufholjagd ein.

Foto: FuPa

Und auch danach machte Broekhuysen keine Anstalten, sich zu ergeben. Zunächst scheiterte Dominik Waitschekauski noch vor des Gegners Tor. Nach einer Ecke von Mark Schmalz war Leon Peun hingegen erfolgreicher und schob zum verdienten Ausgleich ein. Da Waldniel in Folge eine Phase mit einer höheren Fehlerquote hatte, konnte Broekhuysen noch mehr Druck aufbauen. Andreas Janhsen bescherte der Heimelf schließlich das 2:1 per Foulelfmeter. Die Führung hielt aber nicht lange, das Waldniels Kai Schürmann, der verblüffende Ähnlichkeit mit Zlatan Ibrahimovic hat, zum Ausgleich traf. Der SC witterte die Chance, doch noch einen Sieg davon zu tragen. SFB-Coach Kersjes hätte auch beinahe dafür gesorgt.

Der Spieletrainer ging innerhalb des Strafraumes in einen Zweikampf mit einem Gegenspieler, der zu Fall kam. Waldniel reklamierte lautstark ein Foul, was einen Elfer zur Folge hegabt hätte. Doch der Schiri ließ weiterlaufen und pfiff wenige Minuten später ab. "Aus meiner Sicht war das kein Elfer. Ich hab' den Spieler nicht umgehauen", sagte Kersjes, der sich zwar ärgerte, dass es nicht zum Sieg gereicht hatte, allerdings die Teamleistung lobte: "Wir hatten immer den Willen und die Geilheit, zu siegen. Ein Dreier wäre auch verdient gewesen."

GSV Geldern - Fichte Lintfort 7:1 (3:0). Die Ansage von GSV-Coach Peter Streutgens, dass es wieder an der Zeit sei für einen Dreier, haben seine Jungs ohne große Mühen umgesetzt. "Wir haben schnörkellos und einfach gesiegt", sagte er. Nie brannte etwas für den Aufsteiger an. Geldern agierte von Beginn an besonders offensiv, spielte mit Dreierkette und drei Spitzen. Wie sich schnell zeigte, war das gewählte Spielsystem genau das richtige, um Fichte in die Knie zu zwingen. Nach Toren von Thomas Pütters, Erdi Ezer und Kai Rietz stand es zur Pause schon 3:0 für die Hausherren. "Wir haben Lintforts Spiel früh zerstört und sind gut über die Außen gekommen. Außerdem haben wir die Räume eng gehalten", sagte Streutgens. Im zweiten Durchgang ging das muntere Toreschießen dann weiter. Nach dem Anschlusstreffer für die Gäste netzte Pütters noch zweimal ein. Auch Krisha Penn und Deniz Gencer durften sich in die Torschützenliste eintragen. "Für uns war es ein entspannter Sonntag", resümierte Streutgens.

SV Schwafheim - SV Walbeck 1:1 (1:0). Mit einer geschlossenen Teamleistung konnte der SV Walbeck den Tabellenführer aus Schwafheim ordentlich ärgern. Zwar agierte die Heimelf besonders tief und suchte ihr Glück im Kontern, aber auch das trug Früchte ein - und zwar einen Punkt. "Wichtig war, dass wir uns solide präsentieren. In der ersten Hälfte haben wir eine gute Leistung abgerufen und fast nichts zugelassen", sagte Walbecks Trainer Jan Schröers. Nur einmal konnten die Gäste gefährlich nah vors Walbecker Tor kommen, was auch gleich zum Führungstreffer ausgenutzt wurde. Walbeck hatte danach zwei gute Möglichkeiten, noch vor der Pause auszugleichen. "In diesen Situationen hatten wir einfach Pech." In der zweiten Halbzeit übte Schwafheim Druck aus, konnte den Ausgleich durch Walbecks Jonas Gerke aber nicht verhindern. "Unser Keeper Manuel Prangs hat gegen Ende noch zwei Hochkaräter pariert", lobte Schröers. "Insgesamt haben wir über weite Strecken diszipliniert gespielt. Ich war schon nach der ersten Halbzeit zufrieden."

Hülser SV - TSV Wa.-Wa. 2:2 (1:0). Schon vor dem Anpfiff war allen Wachtendonkern klar, dass der Hülser SV nicht mehr wiederzuerkennen ist. Das (Noch-) Schlusslicht stellte dies gestern auch eindrucksvoll unter Beweis und ging bereits früh in Führung. "Das war das Tor des Monats. Der Torschütze hat einen Drop-Kick voll in den Giebel gehauen", sagte TSV-Trainer Wilfried Steeger anerkennend. "Bis zur Pause sind wir nicht nach vorne gekommen, was daran lag, dass wir Sicherheits-Fußball gespielt haben."

Die Gäste hingegen verbuchten sogar noch "zwei dicke Dinger", wie Steeger berichtete. Nach der Pause agierte Wachtendonk dann aggressiver und drehte die Partie innerhalb weniger Minuten mit zwei Standardtoren durch Marco Härtner und Michael Funken. Hüls steckte jedoch nicht auf, machte Tempo und traf noch zum umjubelten Ausgleich. Beide Teams kämpften bis zum Schluss, um als Sieger vom Platz zu gehen. Funken hätte diesen für den TSV auch besorgen können, scheiterte jedoch, was zur Folge hatte, dass beide Teams die Punkte teilen mussten. "Insgesamt war es vielleicht ein glückliches Remis für uns", sagte Steeger.

SV Scherpenberg - SV Sevelen 4:2 (1:0). Mit zu viel Respekt vor dem Tabellenzweiten aus Scherpenberg ging die Sevelener Elf gestern über weite Strecken zu Werke. "Die erste Halbzeit war ganz schlecht. Uns fehlte der Mut, mal etwas zu riskieren, obwohl von Scherpenberg auch nicht besonders viel kam", erklärte Sevelens Trainer Stephan Lingen. Für die Zaghaftigkeit wurde seine Elf noch vor der Pause mit dem 0:1 bestraft. "Danach haben wir komplett umgestellt, auf Dreierkette und zwei Stürmer", sagte Lingen. Dennoch mussten die Gäste zwei weitere Gegentreffer hinnehmen. Erst in der Schlussphase wachte Sevelen auf. Simon van der Sande erzielte zwei Tore zum 2:3-Anschluss. Nach einem Konter machte Scherpenberg den Sack jedoch zu und gewann mit 4:2. "Wir haben verdient verloren, weil die Jungs einfach zu mutlos waren", urteilte Lingen.

(RP)
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