Fußball "Da sieht man direkt, wer was getan hat"

Straelen · Der Fußball-Landesligist SV Straelen hat sein erstes Saisontraining absolviert. Trainer Sandro Scuderi hat sich mit seiner Mannschaft vorgenommen, taktisch noch flexibler zu werden. Das erste Testspiel findet bereits morgen statt.

 Tempo ist angesagt: eine erste Laufeinheit auf der Aschenbahn.

Tempo ist angesagt: eine erste Laufeinheit auf der Aschenbahn.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Geschlossen kommen die Fußballer des SV Straelen aus der Kabine. Die Stimmung ist gut, einige flachsen herum. Die Richtung ist allen klar - der Aschenplatz.

 Es kann losgehen: Trainer Sandro Scuderi (r.) stellt den Zugängen seinen Plan für die kommende Saison vor. Patrick Znak, Cem Eren Kücükelci, Fabian Hermens, Baris Akbay, Dominik Idel, Joshua Holtschoppen, Marcel Siepmann und Lukas Rix (v.l.) hören aufmerksam zu.

Es kann losgehen: Trainer Sandro Scuderi (r.) stellt den Zugängen seinen Plan für die kommende Saison vor. Patrick Znak, Cem Eren Kücükelci, Fabian Hermens, Baris Akbay, Dominik Idel, Joshua Holtschoppen, Marcel Siepmann und Lukas Rix (v.l.) hören aufmerksam zu.

Foto: Seybert

Sandro Scuderi, Trainer des Fußball-Landesligisten, hat zur ersten Trainingseinheit der neuen Saison gerufen. Ohne Ansage schickt der Coach seine Mannen auf die Asche - eine Aufwärmübung steht als erstes auf dem Programm. "Ich will aber auch direkt sehen, wo wir konditionell stehen", sagt Scuderi. Denn seit dem letzten Pflichtspiel sind schon einige Wochen ins Land gegangen, den kompletten Juni durften die Grün-Gelben entspannen.

Am 30. Juni war dann aber Schluss mit lustig. "Jeder hat einen Laufplan bekommen, um sich schon im Vorfeld eigenständig fit zu machen", erklärt der Trainer. Schließlich könne man das von Landesliga-Spielern erwarten. Während die Spieler Runde um Runde drehen, macht Scuderi sich ein Bild vom Fitnessstand. Hin und wieder gibt er Anweisungen oder fordert einzelne Spieler zu mehr Tempo auf. Schnell hat sich eine Spitzengruppe etabliert, so mancher Teamkollege kann da nicht mithalten. "Je mehr Einheiten wir hinter uns haben, umso kürzer werden dann auch die Distanzen im Konditionstraining", verspricht Scuderi.

Aber Kondition ist nur ein Teil des Trainingsprogramms. "Ich will so früh wie möglich taktische Elemente einflechten. Das ist mir immens wichtig. Denn wenn wir gut organisiert stehen, können die ein oder anderen technischen Fehler bereinigt werden. Außerdem wollen wir flexibler werden, um uns noch besser auf die Gegner einzustellen."

Ein Ziel haben sich die Grün-Gelben gesetzt: Die Leistung aus der Vorsaison soll mindestens bestätigt werden. Straelen belegte mit 48 Punkten den sechsten Platz. Zu Beginn der Vorsaison startete die Elf besonders effektiv. Sie holte aus den ersten neun Spielen 22 Punkte. Vor allem die Integration der A-Jugendlichen funktionierte reibungslos.

So soll es nach den Wünschen der Straelener auch in dieser Spielzeit sein, "denn bei 24 Spielen dürfen wir uns nicht viele Patzer erlauben. Wir dürfen nichts herschenken. Zwar hat sich die Ligagruppe im Großen und Ganzen nicht verändert, aber die Aufsteiger bringen viel Qualität mit", sagt Scuderi. Deshalb sei der Grat, auf der sich sein Team bewegen wird, ziemlich schmal. "Und die Gegner kennen uns jetzt auch ganz gut."

Der Kader hat sich dennoch verändert. Neun Spieler haben das Team verlassen, darunter Lukas Nabbefeld. "Er fehlt uns nicht nur spielerisch, sondern auch charakterlich. Trotz aller Abgänge mache ich mir aber keine Sorgen, dass wir an Qualität verloren haben", sagt Scuderi. Denn mit acht Zugängen konnte der Coach seinen Kader konstant halten. Dominik Idel kommt vom Oberligisten TuS Bösinghoven und hat dort als Reservist Erfahrungen sammeln können. Zusätzlich wird das Team durch Fabian Hermens, Patrick Znak, Baris Akbay und Torwart Marcel Siepmann verstärkt. Mit Lukas Rix, Joshua Holtschoppen und Cem Kücükelci kommen drei Kicker aus der eigenen A-Jugend.

Co-Trainer Stefan Post kündigt die letzte Laufrunde an. "Gib mir noch 'ne Minute, und ich bin da", ruft Marian Gbur ihm zu. Im Ziel schnaufen alle durch. "Da sieht man direkt, wer was getan hat", sagt Scuderi leicht skeptisch. Unterbrochen wird die kurze Pause durch einen lauten Donnergroll. "Was war das denn?", fragt Scuderi in den Himmel schauend. Wohl das nahende Gewitter erwartend, mahnt Co-Trainer Post nach einer kurzen Trinkpause zu mehr Tempo: "Los, Material mitnehmen, und ab nach hinten." Gemeint ist der Trainingsplatz im hinteren Teil der Sportanlage, oder wie Scuderi hinterher sagt, der "Knochenplatz". Auf dem Plan stehen Passübungen. In zwei Gruppen reaktivieren die Grün-Gelben ihr Gefühl für den Ball. Derweil stellt sich der neue Torwart Siepmann in den Kasten, Stammkeeper Gbur macht den Vorlagengeber.

Scuderi macht sich ein Bild von allem und notiert seine Eindrücke. "Mehr Bewegung und mehr Zurufe", fordert er. Abschließend begutachtet der Coach das Geübte während eines kurzen Trainingsspiels. Sein Fazit: "Wir werden viel Spaß haben. Es war eine Menge Zug drin, und man sieht schon jetzt, dass eine gewisse Dynamik ins Team kommt. Und die Neuen haben sich gut eingebracht. Das stimmt mich positiv."

Das erste Testspiel (morgen, 15 Uhr auf dem Gelderner Kunstrasenplatz) gegen den Bezirksligisten SV Schwafheim wird erstmals zeigen, wie leistungsstark die Straelener wirklich sind.

(cad)
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