Fußball Das "Dream Team" des TSV Wachtendonk

Wachtendonk · Erfolgstrainer Stephan Houben verlängert bis 2020 und verfolgt mit dem sportlichen Leiter Guido Lohmann ehrgeizige Ziele.

 Die starken Männer des TSV Wachtendonk-Wankum: Der sportliche Leiter Guido Lohmann (l.) hat schon in den ersten Tagen seiner Amtszeit wichtige Entscheidungen getroffen. Trainer Stephan Houben holt den nächsten Verein aus der "Komfortzone".

Die starken Männer des TSV Wachtendonk-Wankum: Der sportliche Leiter Guido Lohmann (l.) hat schon in den ersten Tagen seiner Amtszeit wichtige Entscheidungen getroffen. Trainer Stephan Houben holt den nächsten Verein aus der "Komfortzone".

Foto: Reichwein/Spütz

So schnell kann's gehen. Stephan Houben hatte sich beim Fußball-Bezirksligisten TSV Wachtendonk-Wankum auf ein kurzes Engagement eingerichtet. Doch daraus wird nichts. Der Meistermacher, der den SV Straelen im vergangenen Jahr in die Oberliga geführt hat, setzt sein Engagement im Sportpark Laerheide bis zum 30. Juni 2020 fort - mindestens. Zur Erinnerung: Im November war Andreas Schroers; Teammanager des TSV Wa.-Wa., beim Erfolgstrainer mit seinem Hilferuf auf offene Ohren gestoßen, nachdem Coach Thomas von Kuczkowski den Verein Hals über Kopf in Richtung SV Sonsbeck verlassen hatte.

Aus der Hilfsbereitschaft von damals wird ab sofort langfristig angelegte Aufbauarbeit. Wesentlicher Grund für den Sinneswandel: Schroers hat seinem Trainer zu Jahresbeginn auch noch einen kongenialen Partner zur Seite gestellt. Der sportliche Leiter Guido Lohmann brauchte nicht lange, um Houben von der weiteren Zusammenarbeit zu überzeugen. "Wir haben zwei intensive Gespräche geführt. Danach war Stephan bereit, sich über den Sommer hinaus an uns zu binden. Darüber bin ich sehr froh, da er auch etliche Angebote höherklassiger Vereine hatte. Er hat sich für uns entschieden, weil wir gemeinsam im Team Schritt für Schritt etwas aufbauen wollen", erklärt Lohmann. Der 53-jährige Manager, im Hauptberuf Vorstandsvorsitzender der Volksbank Niederrhein, hat damit gleich zu Beginn seiner Tätigkeit ein Ausrufezeichen gesetzt.

Und Stephan Houben musste seinerseits nicht lange überlegen, um sein Autogramm unter den Kontrakt zu setzen. "Die Chemie mit Guido Lohmann und Andreas Schroers stimmt ganz einfach. Ab sofort haben wir in Wachtendonk eine nahezu perfekte Aufgaben-Verteilung", sagt der 47-jährige Trainer, der beim TSV Wa.-Wa. wieder seiner sportlichen Lieblingsbeschäftigung nachgeht: einen Verein aus der selbst auferlegten Komfortzone zu führen. Beim SV Straelen ist ihm dies in Perfektion gelungen. Der Nachbarverein hatte sich jahrelang damit begnügt, möglichst schnell den Landesliga-Klassenerhalt in der Tasche zu haben - bis Stephan Houben die Regie übernahm.

Fußball: Das "Dream Team" des TSV Wachtendonk
Foto: Heinz Spütz

Das neue Drehbuch in Wachtendonk sieht vergleichbare Kapitel einer Erfolgsgeschichte mit Happy-End vor. Aktuell belegt der TSV Wachtendonk-Wankum Platz zwei in der Bezirksliga, Gruppe 5. Der Rückstand von zwölf Punkten auf Spitzenreiter Fichte Lintfort dürfte zu groß sein, um einen ernsthaften Angriff in Richtung Titel starten zu können. Doch Rang zwei soll mit aller Macht verteidigt werden. Um nach Möglichkeit schon im Sommer über den Umweg der Relegation gegen den Tabellensechzehnten der Landesliga, Gruppe 2, die Rückkehr in die Landesliga perfekt machen zu können.

Damit dieses Ziel in keinem Fall gefährdet wird, stellen die Verantwortlichen im Hintergrund bereits fleißig die Weichen auf Erfolg. Kaum ist die Tinte auf dem Vertrag trocken, da präsentiert Lohmann seinem Trainer bereits eine Hammer-Verstärkung. Der sportliche Leiter hat seine guten Kontakte ins Ruhrgebiet spielen lassen. Der torgefährliche Mittelfeldspieler Justin Klein zählte in der Hinserie noch zu den Leistungsträgern des Westfalen-Oberligisten Westfalia Herne - ab sofort ist er für den TSV Wa.-Wa. spielberechtigt. Der 22-Jährige ist der absolute Wunschkandidat von Stephan Houben. Klein war in der Jugend für Borussia Mönchengladbach im Einsatz und in der "U19"-Bundesliga Stammspieler bei Alemannia Aachen und Rot-Weiß Oberhausen. "Unser Königstransfer", urteilt der Trainer über den Spielmacher, den er bestens aus gemeinsamen Zeiten beim 1. FC Mönchengladbach kennt. "Justin ist eine enorme Verstärkung. Ich bedanke mich bei Westfalia-Trainer Christian Knappmann, der uns bei den Modalitäten sehr entgegengekommen ist", erklärt Guido Lohmann.

Außerdem dürfen die Wachtendonker Fußballfreunde auf zwei weitere neue Gesichter gespannt sein. Austin Iluebbey und Timur Aydin kommen von der DJK Lintfort. Besonders beim 20-jährigen Nigerianer Iluebbey, der erst seit wenigen Monaten in Deutschland lebt, handelt es sich offenbar um einen Rohdiamanten. Lohmann: "Iluebbey hatte ich schon während meiner Sonsbecker Zeit im Blick. Er ist pfeilschnell und ein absolutes Offensivtalent, das Stephan Houben schrittweise entwickeln wird. Ich traue Austin zu, dass er im Amateurfußball noch einen richtig guten Weg gehen kann." Auch Defensivmann Aydin eilt ein recht guter Ruf voraus. "Timur ist ein vielseitiger, beidfüßiger Abwehrspieler, der bei uns den nächsten Schritt seiner sportlichen Entwicklung machen möchte", sagt der sportliche Leiter.

Damit sind die personellen Planungen noch nicht abgeschlossen. Gut möglich, dass das Wachtendonker "Dream Team" noch eine Überraschung aus dem Hut zaubert.

(RP)
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