Lokalsport Das Straelener Reich der goldenen Mitte

Straelen · Zwischen dem Hallenbad "Wasserstraelen" und den Tennisplätzen ist in viel Eigenarbeit ein Trainingsplatz entstanden. Am Samstag, 29. Juli, präsentieren die Bogenschützen des SV Straelen das neue Schmuckkästchen.

 Jannis Verbraeken durfte die neue Anlage der Straelener Bogenschützen vorab schon einmal testen. Die Gründungs-Mitglieder Ulrike Martens, Jan Verbraeken und Bianca Pohland (v.l.) schauen interessiert zu.

Jannis Verbraeken durfte die neue Anlage der Straelener Bogenschützen vorab schon einmal testen. Die Gründungs-Mitglieder Ulrike Martens, Jan Verbraeken und Bianca Pohland (v.l.) schauen interessiert zu.

Foto: Gerhard Seybert

Der Rasenmäher dröhnt, die ersten Zielscheiben stehen schon. Nicht mehr lange, dann wird auf die goldene Mitte geschossen, mit Pfeil und Bogen. In wenigen Tagen wird die Anlage der Straelener Bogenschützen eröffnet. Die Trainingsstätte liegt zwischen dem Hallenbad Wasserstraelen und den Tennisplätzen. Am Eingang hängt das Banner "Bogensport" und ist nicht zu übersehen. Weit über 100 Interessenten aus einem Einzugsbereich von rund 30 Kilometern gibt es schon. Dabei hat alles mit einer kleinen Idee angefangen.

Ursprünglich kam Jan Verbraeken beim Besuch eines Mittelaltermarktes auf den Geschmack. Der erste Bogen "Marke Eigenbau" musste selbstverständlich ausprobiert werden. Schnell wurde daraus eine Freizeitbeschäftigung, die ihn nicht mehr losgelassen hat. Seine Mitstreiterin Bianca Pohland verwundert das nicht. Sie beschreibt das reizvolle Zusammenspiel zwischen dem Mentalen und der Körperspannung. "Ziele anvisieren, sich auf das Wesentliche konzentrieren und seinen eigenen Standpunkt finden", heißt es im Flyer, mit dem die Bogensport-Abteilung des SV Straelen Werbung in eigener Sache macht. "Das Bogenschießen ist ein guter Ausgleich zum Alltag. Man bekommt den Kopf frei. Außerdem sorgt regelmäßiges Training für eine gute Rückenmuskulatur", sagt Bianca Pohland.

Wer sein Geschick im Umgang mit Pfeil und Bogen ausprobieren möchte, ist in Straelen an der richtigen Adresse. Der Verein stellt Interessenten für die ersten Schussversuche eine Grundausstattung zur Verfügung. Erste Erfolgserlebnisse stellen sich in der Regel schon nach wenigen Wochen ein. Für Ulrike Martens steht schon fest, dass sie sich häufiger auf dem Trainingsgelände blicken lassen wird. "Ich steige noch einmal neu ein", sagt die Herongerin. Sie hat bereits gemeinsam mit ihrem Mann einen Schnupperkursus besucht, damals in Bergheim. "Wir haben beide Spaß am Bogenschießen. Dieser Sport fordert einen."

Nicht nur beim SV Straelen haben Jan Verbraeken und Bianca Pohland mit ihrem Ansinnen offene Türen eingerannt. "Auch von der Stadt und einigen örtlichen Unternehmen sind wir unterstützt worden", sagt Verbraeken. Während im Training auf Zielscheiben geschossen wird, zieht es die beiden Initiatoren oft auch in den Wald, zum "Bow-Hunting". Bei den Veranstaltungen im vorbereiteten Gelände wird auf Gummitiere geschossen. Neben Luchs und Wildschwein mischen sich beispielsweise auch Comic-Moorhühner und Drachen unter die Opfer der Jagdbegierde. Die Organisatoren solcher Turniere lassen sich immer etwas einfallen, um die Schützen bei Laune zu halten. Zum Beispiel Erdmännchen-Modelle, die mit Einsatz von Hydraulik auf- und abfahren.

Wer sich auf diesen tierischen Spaß vorbereiten möchte, kann auf dem neuen Gelände in Straelen fleißig üben. Wer die goldene Mitte sucht, wird dort garantiert fündig.

(RP)
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