Fußball Der SV Straelen leckt noch die Wunden

Straelen · Nach dem denkwürdigen Kick in Speldorf: Thorsten Lippold hat Blessuren an beiden Knien, Rene Jansen eine Kieferprellung. Weiter geht's für den Landesliga-Tabellenführer mit einer englischen Woche, die es in sich hat.

 Der SV Straelen - hier Youngster Jannis Pütz - musste am vergangenen Sonntag in Speldorf einiges einstecken. Doch der Landesliga-Tabellenführer ließ sich nur wenig beeindrucken und erreichte ein verdientes Unentschieden.

Der SV Straelen - hier Youngster Jannis Pütz - musste am vergangenen Sonntag in Speldorf einiges einstecken. Doch der Landesliga-Tabellenführer ließ sich nur wenig beeindrucken und erreichte ein verdientes Unentschieden.

Foto: Gerhard Seybert

Da hat der Tabellenführer der Fußball-Landesliga einen echten Härtetest bestanden ! Am Sonntag gab's für die Spieler des SV Straelen in Mülheim ordentlich was auf die Socken. Doch die Mannschaft wehrte sich erfolgreich und erreichte letztlich ein verdientes 1:1. Nach dem denkwürdigen Kick, der sich in vielen Situationen an der Grenze des Erlaubten bewegte, ist in diesen Tagen an der Römerstraße Wundenlecken angesagt.

Angreifer Thorsten Lippold, dem seine Kontrahenten gleich beide Knie malträtierten, konnte gestern Abend immerhin schon wieder leichtes Lauftraining absolvieren. Ob's für einen Einsatz am Sonntag im kleinen Derby gegen den SV Sonsbeck reicht, steht noch in den Sternen - der Straelener Physiotherapeut Ibrahim Peker gibt wie immer sein Bestes. Entwarnung gab's gestern auch von Rene Jansen. Der quirlige Angreifer hatte in der 52. Minute einen gegnerischen Ellenbogen im Gesicht abbekommen und angezählt am Boden gelegen. Gebrochen ist glücklicherweise nichts - der Neuzugang von den VSF Amern hat "nur" eine Kieferprellung erlitten. Unbeschadet hat Torjäger Randy Grens die permanenten Attacken der Mülheimer Verteidiger überstanden. Der Niederländer ist ohnehin dafür bekannt, auch ärgste Widersacher wie lästige Fliegen abzuschütteln.

SVS-Sportdirektor Ilja Ludenberg hatte schon im Vorfeld nicht mit einem Spitzenspiel aus der Feinkost-Abteilung gerechnet. "Mir war klar, was uns dort erwarten würde. Speldorf hatte zuvor nur ein 3:3 gegen den Abstiegskandidaten Arminia Klosterhardt erreicht und war wenige Tage zuvor beim Bezirksligisten Hamborn 07 aus dem Pokal ausgeschieden. Die Mannschaft musste gegen uns eine Reaktion zeigen", sagt Ludenberg.

Der SV Straelen ließ sich jedenfalls nur wenig beeindrucken und räumte mit dem Punktgewinn einen weiteren Stolperstein in Richtung Oberliga aus dem Weg. In Sachen Aufstieg möchten die Grün-Gelben nichts anbrennen lassen. Am Ende soll möglichst der Titelgewinn oder zumindest die Vizemeisterschaft herausspringen - zwölf Spiele vor Schluss beträgt der Vorsprung auf Verfolger Rot-Weiß Oberhausen II sechs Punkte.

Doch mittlerweile ist sogar Platz drei wieder interessant geworden. Dieser berechtigt unter Umständen zu zwei Relegationsspielen um den Aufstieg in die Oberliga gegen den Tabellendritten der Landesliga, Gruppe 1 - im Moment wäre dies der FC Monheim. Dieser Fall tritt dann ein, wenn Fortuna Düsseldorf II den Klassenerhalt in der Regionalliga West schafft - aktuell beträgt der Vorsprung auf den Viertletzten Schalke 04 II zwei Punkte. "Mit dieser Konstellation beschäftigen wir uns nicht, weil wir uns nicht an Platz drei orientieren", versichert zwar Ilja Ludenberg.

Doch das Düsseldorfer Urgestein verfolgt die Auftritte der Reserve "seiner" Fortuna in der vierthöchsten Spielklasse ganz genau. Heute trifft die Mannschaft um 14 Uhr in der Esprit-Arena auf die Reserve des 1. FC Köln - der ungewöhnliche Termin ist der Sicherheit geschuldet. "Die Düsseldorfer Mannschaft bringt in jedem Fall die Qualität mit, um den Klassenerhalt schaffen zu können. Ein Sieg gegen Köln wäre in meinen Augen schon die Vorentscheidung", erklärt Ludenberg, der heute vor Ort ist und sich das Derby im Taschenformat nicht entgehen lässt.

Für den SV Straelen geht die "Mission Oberliga-Aufstieg" jetzt mit einer englischen Woche in die nächste Runde. Nach dem Duell mit Verfolger SV Sonsbeck folgt am Mittwochabend (Anpfiff 19.30 Uhr) auf Asche ein weiteres Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten PSV Wesel. Anschließend geht's am Sonntag, 2. April, zum FSV Duisburg - ein weiterer Gegner der Kategorie "unangenehm".

Ilja Ludenberg: "Nach diesen drei Spielen dürften wir schon wieder etwas schlauer sein. Wenn wir dann immer noch mit fünf oder sechs Punkten Vorsprung die Tabelle anführen, sind wir auf einem sehr guten Weg."

(RP)
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