Fußball Derby-Debakel für den SV Straelen

Straelen · Fußball-Landesligist zieht vor rund 200 Zuschauern gegen den Kreis-Rivalen 1. FC Kleve auch in der Höhe verdient mit 1:4 den Kürzeren. Nach dem schmeichelhaften Führungstreffer lief bei den Grün-Gelben nichts mehr zusammen.

 An Philipp Cox (gelbes Trikot) - hier im Zweikampf mit dem Klever Angreifer Otman Maehouat - lag es nicht, dass der SV Straelen keine Chance hatte. Der junge Innenverteidiger war trotz angebrochener Rippe aufgelaufen.

An Philipp Cox (gelbes Trikot) - hier im Zweikampf mit dem Klever Angreifer Otman Maehouat - lag es nicht, dass der SV Straelen keine Chance hatte. Der junge Innenverteidiger war trotz angebrochener Rippe aufgelaufen.

Foto: Gerhard Seybert

Nach einem tollen Start lernt Landesligist SV Straelen jetzt wieder die Schattenseiten des Fußballs kennen. "Wir müssen erst einmal unsere Wunden lecken", meinte Trainer Sandro Scuderi, nachdem seine Mannschaft gestern ihre schwächste Saisonleistung gezeigt und eine verdiente 1:4 (1:1)-Niederlage gegen den 1. FC Kleve kassiert hatte. Dabei sind die Wunden durchaus wörtlich zu nehmen. Nachdem sich Dennis Lüfkens und Philipp Brouwers am Mittwoch in Nettetal schwere Knieverletzungen zugezogen hatte, wurde das taktische Konzept der Grün-Gelben gestern bereits nach zwei Minuten über den Haufen geworfen. David Kalokoh, der neben Torjäger Sebastian Kaczmarek als hängende Spitze zum Einsatz kommen sollte, fasste sich an den Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. Damit nicht genug: Der junge Innenverteidiger Philipp Cox war trotz einer angebrochenen Rippe aufgelaufen. Vor gut 200 Zuschauern im Stadion an der Römerstraße blieb allerdings auch der FC Kleve nicht vom Verletzungspech verschont. In der 13. Minute krümmte sich Tim Haal vor Schmerzen auf dem Rasen, nachdem Marcel Schütze im Zweikampf auf ihn gefallen war - vier Minuten später humpelte der Klever Kapitän vom Feld.

Schon in der ersten Halbzeit hinterließen die Rot-Blauen den wesentlich gefährlicheren Eindruck. Trainer Thomas von Kuczkowski hatte mit dem pfeilschnellen Linksaußen Pascal Hühner, dem kantigen Angreifer Otman Maehouat und Spielmacher Levon Kurikciyan geballte Offensivkraft aufgeboten. Der SV Straelen, der mit Sebastian Clarke in der Innenverteidigung agierte, durfte zunächst noch froh sein, dass die Gäste etwas zu verspielt und eigensinnig wirkten.

Und wie aus dem Nichts heraus ging der Gastgeber sogar in Führung. In der 38. Minute ging plötzlich alles ganz schnell. Der eingewechselte Besar Amzai setzte sich auf dem linken Flügel durch und legte zurück auf Lukas Nabbefeld. Dieser steuerte allein auf Torwart Sascha Horsmann zu und schoss überlegt zum 1:0 ein. "Das war die einzige Szene, in der wir nicht aufgepasst haben", meinte FC-Trainer Thomas von Kuczkowski anschließend.

Doch die Gäste schüttelten sich nur kurz und kamen noch vor der Pause zum verdienten Ausgleich. In der 44. Minute köpfte Maehouat den Ball nach einem Freistoß aus kurzer Distanz über die Linie. Zwar aus abseitsverdächtiger Position, doch eine Straelener Führung hätte den Spielverlauf auch völlig auf den Kopf gestellt. Nach dem Seitenwechsel ließ der amtierende Vizemeister keine Zweifel mehr aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Der FC Kleve war fortan drückend überlegen und agierte jetzt auch wesentlich zielgerichteter.

In der 54. Minute hatte erneut Otman Maehouat mit einem abgefälschten Schuss Erfolg. Mit dem Treffer zum 2:1 war die Partie praktisch schon entschieden. Denn die Grün-Gelben, bei denen Sebastian Clarke in seiner gewohnten Funktion als Spielgestalter an allen Ecken und Enden fehlte, besaßen keine einzige Chance mehr. Der FC Kleve, der sich auf den vierten Tabellenplatz verbesserte, drängte weiter und wurde in der 68. Minute belohnt. Der eingewechselte Maurice Rybacki erhöhte per Kopf auf 3:1. Und es sollte für den SV Straelen noch schlimmer kommen. Drei Minuten vor dem Abpfiff brachten Coen Aarts und Timo Hoffstadt den Klever Mike Terfloth im Strafraum zu Fall - Pascal Hühner verwandelte den fälligen Elfmeter zum 4:1-Endstand.

Sandro Scuderi zur klaren Derby-Niederlage: "Wir hatten uns das ganz anders vorgestellt, sind aber leider nie richtig in die Zweikämpfe gekommen."

(RP)
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