Handball Derbysieger in der Glückaufhalle

Aldekerk · Handball-Regionalliga Nordrhein: Die Männer des TV Aldekerk bezwangen den VfB Homberg verdient mit 30:24 (15:15).

Für 60 Minuten ruhten am Samstagabend in der Glückaufhalle in Homberg die freundschaftlichen Verbindungen zwischen Spielern und Verantwortlichen beider Seiten - hier der VfB Homberg, dort der TV Aldekerk. Die Teams begegneten sich mit Respekt, jeder Seite war klar, dass im Duell der benachbarten Mannschaften - örtlich wie auch in der Tabelle - die jüngsten Leistungen wenig zählten. Beide waren angetreten, um zu gewinnen. Man spürte förmlich die Anspannung - bis hoch auf die Tribüne der Mehrzweckhalle, die auch für Theatervorführungen genutzt wird und aus der man zugunsten des Handballs die Bühne und den bestuhlten Unterrang weggeräumt hatte.

Der äußere Rahmen wurde dann sehr schnell mit Leben gefüllt. Es lief zu Beginn ordentlich für den Gastgeber, der noch kein Heimspiel verloren hatte. Während die Homberger regelmäßig den Ball im ATV-Kasten versenkten, mussten sich die Aldekerker auf der anderen Seite des Spielfeldes einige Male mit dem hölzernen Widerhall der Torbegrenzung abfinden - oder scheiterten am VfB Keeper Aaron Genter. Als der Homberger Domenic Gatza die Führung seiner Mannschaft auf 5:1 stellte, wurden Erinnerungen an das Aldekerker Spiel vor einer Woche in Opladen wach, als die Grün-Weißen ebenfalls schwer starteten.

Doch die Aldekerker Mannschaft, die in Homberg anfing, unterschied sich von deren Anfangsformation in Opladen auf drei Positionen. ATV-Coach Matthias Sommer hatte sich für die Formation entschieden, die in den letzten 20 Minuten in Opladen für die beherzte Aufholjagd gesorgt hatte. Dazu gehörten auch Matome Rampyapedi und Benedikt Liedtke, der sich mit Can Greven die halblinke und zentrale Angriffsposition teilte. Dabei lag das Hauptaugenmerk der Aldekerker im Angriff darauf, geduldig die kompakt stehende 6:0-Deckung der Gastgeber in Bewegung zu bringen, damit Löcher auftun, durch die Thomas Jentjens, Greven und Liedtke ihre Schüsse adressieren konnten.

Mit zunehmender Spieldauer gelang das den Grün-Weißen immer besser. Mitte der ersten Halbzeit war der Ausgleich hergestellt, wobei geholfen hatte, dass die ATV-Handballer bei Abprallern die Hände eher und schließlich auch erfolgreich an den Ball bekamen. "Wir haben uns jedoch gegen Ende des ersten Durchgangs einige Würfe genommen, die ursprünglich anders besprochen waren", sagte ATV-Coach Sommer, der daraufhin mitansehen musste, wie seine Mannschaft vor der Pause zwischenzeitlich noch einmal mit zwei Treffern hinten lag. Doch abschütteln ließ sich der ATV von nun an nicht mehr. 60 Sekunden vor dem Abpfiff der ersten Halbzeit brachte der Aldekerker Fabian Schwartz mit einem gedrehten Wurf von Außen seine Mannschaft zum ersten Mal an diesem Abend in Führung. 15:15 stand's zur Pause.

Nach dem Wechsel wogte die Partie gut zehn Minuten hin und her. Erst danach gelang es dem ATV, sich beim Spielstand von 23:20 (41. bis 48.) mit drei Treffern abzusetzen. Er profitierte in dieser Phase von einer Fehlwurfserie auf Homberger Seite, wovon überraschenderweise auch der erfahrene Mirko Szymanowicz betroffen war. "Leider haben wir bei einigen Angriffen die Coolness vermissen lassen", bemängelte der Aldekerker Trainer. Dabei hatte er drei, vier Stürmfouls seiner Spieler vor Augen, die bei besseren Antworten der Homberger schnell hätten bestraft werden können.

Da der Gegner an diesem Abend jedoch hinten heraus offensichtlich deutlich weniger Körner und Konzentration hatte, geriet der Aldekerker Sieg nicht in Gefahr. Mit Serien von 3:0 beziehungsweise 4:0-Toren schraubten die Aldekerker das Ergebnis vier Minuten vor Schluss auf 29:23. Nach 60 Minuten hatten die Handballer des ATV das Derby mit 30:24 für sich entschieden und durften sich anschließend selbst als "Derbysieger" feiern.

Erst jetzt war wieder Gelegenheit für den einen oder anderen freundschaftlichen Plausch zwischen den Teams. Und für ein Fazit des Aldekerker Trainers. "Bis auf die ersten 40 Minuten von Opladen ist bei einer Mannschaft nach der Pleite in Bonn ein positiver Trend auszumachen."

ATV: Schoemackers, Thommessen - Liedtke (7), Greven (6), Jentjens (4), Schwartz (3), Mumme (2), Kleinelützum (2), Rampyapedi (2), Plhak (2/1), Reich (1), Weisz (1), Pasch (n.e.),

(RP)
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