Fußball Die Handschrift von Sandro Scuderi

Straelen · Der SV Straelen steuert auf Erfolgskurs. Großen Anteil daran hat der Trainer, der im Sommer zum SV Sonsbeck wechselt.

Fußball: Die Handschrift von Sandro Scuderi
Foto: van Offern, Markus (mvo)

Fußball-Landesliga: VfB Uerdingen - SV Straelen (Do., 19.30 Uhr). In den vergangenen beiden Heimspielen erteilte der SV Straelen im Stadion an der Römerstraße Anschauungs-Unterricht in Sachen taktischer Disziplin. 90 Minuten lang hielten die Spieler konsequent ihre Positionen. Die Vierer-Ketten in Abwehr und Mittelfeld machen geschickt die Räume eng, vorne ist es vor allem Neuzugang Randy Grens, der unaufhörlich Betrieb macht. Das Resultat: Gegen die ambitionierten Gegner Duisburger SV 1900 (2:1) und VfL Rhede (1:1) sammelten die Grün-Gelben vier Punkte, zudem gab's zwischendurch ein 3:2 beim Abstiegskandidaten Spvg. Odenkirchen.

Längst zeigt sich auch die Konkurrenz beeindruckt. "Sandro leistet hier sehr gute Arbeit", lobte beispielsweise der Rheder Trainer Javier Garcia Dinis am vergangenen Sonntag, nachdem sich seine Mannschaft mit dem SV Straelen einen offenen und sehenswerten Schlagabtausch geliefert hatte. Der Mann hat Ahnung und recht: In der geschlossenen Spielweise der Grün-Gelben ist die Handschrift seines Trainerkollegen Sandro Scuderi unverkennbar. Das Problem: Der 36-Jährige, der seit 2013 die sportliche Verantwortung an der Römerstraße trägt, verabschiedet sich zu einem Zeitpunkt, an dem er drauf und dran ist, eine Spitzenmannschaft zu formen. Scuderis Wechsel zum Ligarivalen SV Sonsbeck ist bereits seit einigen Wochen beschlossene Sache.

"Ich freue mich zwar auf die neue Aufgabe. Doch selbstverständlich gehe ich auch mit einem weinenden Auge", sagt Scuderi, der den sportlichen Aufwärtstrend in der Rückserie nicht ausschließlich auf seine Kappe nimmt. "Es hätte schon in der Hinrunde besser laufen können, wenn uns Verletzungen nicht immer wieder zurückgeworfen hätten. Inzwischen sind wir auch in der Breite gut aufgestellt und können auf bestimmte Situationen sofort reagieren", erklärt Scuderi.

Das Nahziel - möglichst schnell die Gefahrenzone auf Distanz halten - hat der SV Straelen praktisch schon erreicht. Nach zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen haben die Grün-Gelben satte neun Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Doch die Mannschaft ist auf den Geschmack gekommen und möchte weitere Taten folgen lassen. Morgen sind die Scuderi-Schützlinge zur Abwechslung mal wieder gegen einen Gegner gefordert, der um den Klassenerhalt kämpft. Neuling VfB Uerdingen sah nach einem verkorksten Saisonstart bereits wie ein sicherer Absteiger aus, darf sich inzwischen aber wieder berechtigte Hoffnungen auf eine weitere Landesliga-Saison machen.

Die Krefelder erzielten zuletzt auf dem heimischen Ascheplatz beachtliche Resultate - 0:0 gegen Tabellenführer 1. FC Kleve und 3:1 gegen den PSV Wesel. Scuderi weiß genau, dass die morgige Aufgabe kein Selbstläufer ist: "Wenn wir in der Konzentration nachlassen, bekommen wir Probleme."

Bei aller Freude über den jüngsten Aufschwung gab's in dieser Woche auch eine schlechte Nachricht. Timo Hoffstadt hat sich gegen Rhede eine Knieverletzung zugezogen - für ihn ist die Saison eventuell schon beendet.

(RP)
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