Tischtennis Die Tischtennis-Hochburg bröckelt

Walbeck · Der Wechsel von Christian Peil zum Oberligisten Bayer 05 Uerdingen brachte den Stein ins Rollen: Sämtliche Spieler der NRW-Liga-Mannschaft haben den SV Walbeck verlassen. Der Verein meldet jetzt ein Team für die Landesliga.

Tischtennis: Die Tischtennis-Hochburg bröckelt
Foto: Venn J.

Die fetten Jahre sind vorbei. Für die Tischtennis-Abteilung des SV Walbeck beginnt in der kommenden Saison eine neue Zeitrechnung. Lange Zeit gehörte der Verein in den höheren Spielklassen des Westdeutschen Tischtennis-Verbandes (WTTV) zum Inventar. Das ist vorbei: Sämtliche sieben Spieler, die in der abgelaufenen Spielzeit in der neu gegründeten NRW-Liga frühzeitig den Klassenerhalt geschafft hatten, haben den SV Walbeck verlassen.

"Das ist natürlich schade. Aber uns war schon klar, dass so etwas irgendwann passieren würde. Wir sollten uns jetzt einfach freuen, dass wir mit unserer ersten Herren-Mannschaft viele Jahre hochklassig mitgemischt haben", sagt Abteilungsleiter Ludger Hebinck. Ursprünglich hatten sich die Verantwortlichen des SV Walbeck auf eine weitere Saison in der NRW-Liga eingestellt, die der Verband im Sommer 2015 quasi als Bindeglied zwischen Verbands- und Oberliga eingeführt hatte. Doch dann entschloss sich Christian Peil, der im oberen Paarkreuz eine starke Saison absolviert hat, beim Regionalliga-Absteiger Bayer 05 Uerdingen eine neue Herausforderung anzunehmen. Die Entscheidung der Walbecker Nummer zwei löste einen wahren Domino-Effekt aus.

Spitzenspieler Kestutis Zeimys, der etliche internationale Einsätze für sein Heimatland Litauen vorweisen kann, schlägt ebenfalls nicht länger im Spargeldorf auf: Ziel unbekannt. Peter Koelen und Yannick Büns haben sich dem Landesligisten TTC Essen-Werden angeschlossen. Jörn Ehlen und Henrik Cobbers haben ihre neue sportliche Heimat bei der DJK Holzbüttgen gefunden, wo sie wahrscheinlich die zweite Mannschaft in der Verbandsliga verstärken sollen. Siebter im Bunde der Abwanderer ist Oliver Schauer. Er ist zum TTV Falken Rheinkamp gewechselt, der sich mit seiner ersten Mannschaft in der Relegation für die kommende NRW-Liga-Saison qualifiziert hat.

Ludger Hebinck kann die Entscheidung der Spieler durchaus verstehen. "Zum einen wusste die Mannschaft, dass sie ohne Christian Peil in der NRW-Liga wohl keine Chance hat. Zum anderen haben die meisten Spieler jetzt Vereine gefunden, die wesentlich näher an ihrem Wohnort liegen", erklärt der Obmann.

Die Verantwortlichen hatten jetzt keine andere Wahl, als die erste Herren-Mannschaft in die Landesliga zurückzuziehen. Hebinck: "Wir mussten uns für die unterste Spielklasse auf Verbandsebene entscheiden." Diese dürfte sich allerdings für die künftige Walbecker Auswahl als mehrere Nummern zu groß erweisen. Denn ab sofort muss die Reserve ran, die in der vergangenen Spielzeit in der Bezirksliga einen Abstiegsplatz belegte - also im nächsten Jahr im Grunde genommen zwei Etagen tiefer spielen müsste.

Wenigstens gibt's ein Trostpflaster: Der SV Walbeck verschwindet nicht ganz aus der NRW-Liga. Die Frauen-Auswahl mit Ausnahmespielerin Franziska Holla an der Spitze bleibt der Klasse erhalten. Die Mannschaft muss allerdings eine Saison lang ohne die talentierte Lucca Mattheus auskommen, die im Rahmen ihrer Ausbildung ein Auslandsjahr absolviert.

(RP)
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