Fußball Die Wehmut weicht der bitteren Realität

Gelderland · Fußball-Bezirksliga: Der SV Veert begeht heute sein letztes Heimspiel der Saison gegen Dilkrath. Ein Debakel 2.0 ist unerwünscht. Der SV Straelen II empfängt die starken TSF Bracht. Der TSV Wa./Wa. mit Heimspiel gegen Budberg.

Neben dem SV Veert ist auch der SV Straelen II auf Abschiedstournee. Im vorletzten Spiel vor heimischem Publikum muss die Mannschaft gegen die TSF Bracht ran. Wachtendonk empfängt den SV Budberg und hat den zweiten Tabellenplatz nach wie vor im Visier.

SV Veert - DJK Dilkrath (heute, 20 Uhr). Eine bestimmte Zahl kreist immer noch über dem Hülspaßweg - die verflixte 13. Denn genau so viele Gegentore kassierten die Veerter am vorigen Sonntag in Schwafheim. Eine Demontage, die es nicht nur in sich hatte, sondern gleichzeitig auch einen Negativ-Rekord in der Vereinschronik darstellt. Nun steht das letzte Heimspiel der Saison an. Ein (vorerst) letztes Mal wird am Hülspaßweg Bezirksliga-Fußball gespielt. Zu Gast ist die DJK Dilkrath. Und Veerts Trainer Horst Frenzen, der ebenfalls sein letztes Heimspiel als Trainer begeht, hat wieder die Sorgenfalten auf der Stirn stehen. Denn erneut muss der Coach eine Mannschaft zusammenbasteln, da viele Stammkräfte nicht zur Verfügung stehen. Und deshalb geht er der Aufgabe auch realistisch entgegen - auch wenn es ihm enorm schwer fällt.

"Ich rechne mir nichts mehr aus. Ich hoffe nur, dass wir nicht wieder so ein Debakel erleben." Wirkliche Wehmut, dass er heute zum letzten Mal vor eigenem Publikum an der Seitenlinie steht, will auch nicht wirklich aufkommen. "Ich hätte nicht gedacht, dass sich die ganze Sache in den vergangenen Wochen so entwickeln würde." Gleichzeitig verdeutlicht er aber auch, dass die Veerter Elf immer mal für Überraschungen gut sei. Bestes Beispiel dafür ist der Auswärtserfolg bei Fichte Lintfort. Auch damals war die Elf personell geschwächt angereist und besiegte den Favoriten dennoch mit 2:0. Und betrachtet man die Auswärtsbilanz der Dilkrather (nur ein Saisonsieg in der Fremde überhaupt), keimt vielleicht doch noch einmal Zuversicht bei den Veertern auf. Frenzen will jedenfalls alles dafür tun, um seinen Spielern nochmals Mut zuzusprechen. "Wir schauen nicht ängstlich nach vorne", verspricht er.

SV Straelen II - TSF Bracht (heute, 20 Uhr). Unterschiedlicher könnten die Kräfteverhältnisse nicht sein. Während der SV Straelen II in der Rückrunde erst zwei Siege einfahren konnte, verbuchen die TSF Bracht eine nun schon seit elf Spielen andauernde Erfolgsserie. Schon allein die nackten Zahlen lassen keinen Zweifel zu, welches Team als Favorit ins Spiel gehen wird. Das sieht auch Straelens Coach Marc Korsten ein, der die TSF schon beobachtet hat. "Die Brachter stehen gut und haben Vertrauen in sich. Und was auffällt: Sie bilden ein Team", sagt er. "Das ist eine harte Nuss, die wir zu knacken haben." Ob das gelingt, ist mehr als fraglich, da Korsten erneut auf wichtige Spieler verzichten muss.

Schon gegen Scherpenberg ging Grün-Gelb auf dem Zahnfleisch und setzte unter anderem zwei A-Jugendliche ein, die ihre Sache auch gut gemacht hätten, findet der Coach. Auch heute will er wieder auf die Nachwuchskräfte setzen und vielleicht auch den einen oder anderen Haudegen reaktivieren. "Ich hoffe einfach, dass sich alle noch mal reinhängen."

TSV Wa./Wa. - SV Budberg (heute, 20 Uhr). Zuletzt hat sich der TSV von seiner torhungrigen Seite gezeigt. Gleich achtmal versenkte die Elf von Coach Wilfried Steeger den Ball im gegnerischen Kasten. Gegen den Tabellenletzten Linner SV stand am Ende ein 8:3 zu Buche. Zu Tabellenplatz zwei hat der Sieg aber dennoch nicht gereicht. Dort rangiert nach wie vor der ärgste TSV-Rivale SV Scherpenberg.

Ob die Steeger-Elf heute Abend den zweiten Platz wieder einnehmen kann, hängt davon ab, ob sie einen Dreier gegen Budberg nachlegen kann. Einfach wird's jedenfalls nicht. Denn schon im Hinspiel lieferten die Budberger den Wachtendonkern einen harten Kampf. Elf Gelbe Karten hatte der Schiri damals verteilt. "Das wird wieder kein Schaulaufen für uns. Budberg wird wohl alles tun, um die Saison so gut wie möglich abzuschließen", vermutet Steeger. "20 Prozent weniger reichen da schon nicht aus. Zumal uns einige Spieler fehlen werden."

(cad)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort