Wassersport DLRG Kevelaer trotzt der Sporttag-Absage

Kevelaer · Obwohl am vorigen Samstag der Sporttag in Kevelaer abgesagt wurde, ergriff die Tauchgruppe der DLRG Kevelaer die Chance, sich mit einem spontanen Schnuppertraining vorzustellen. 30 begeisterte Neu-Taucher haben mitgemacht.

 Mit Begeisterung unter Wasser: Zunächst werden den Teilnehmern die Grundlagen des Tauchens vermittelt.

Mit Begeisterung unter Wasser: Zunächst werden den Teilnehmern die Grundlagen des Tauchens vermittelt.

Foto: DLRG

Eigentlich hätte der vorige Samstag ein schöner Sporttag für Jugendliche werden sollen. Da sich aber zu wenige angemeldet hatten, sagte der Kreissportbund Kleve (KSB) den geplanten Sporttag rund ums Kevelaerer Hülsparkstadion ab. "Wir hatten uns vorher überlegt, dass wir mindestens 30 Teilnehmer brauchen. Leider lagen wir deutlich darunter", erklärte Marcel Ernst, Vorsitzender der Sportjugend auf Nachfrage.

Zusammen mit der Stadt Kevelaer hatte sich der KSB diese Vorgaben gesetzt. "Wir hätten die Zweifachturnhalle und das Hallenbad den ganzen Tag beansprucht und für den öffentlichen Betrieb gesperrt", begründete Ernst diese Entscheidung. Rund 380 Sportvereine hatte Ernst und sein Team angeschrieben. Diese wurden dazu eingeladen, ihre teils ungewöhnlichen Sportarten wie Quidditch, Fechten oder Unterwasser-Rugby vorzustellen, die Jugendliche am Sporttag hätten ausprobieren können.

Mit insgesamt 17 verschiedenen Sportarten hatte der KSB am vergangenen Samstag geplant. "Wir haben ungefähr 200 Arbeitsstunden in die Planung gesteckt", erläuterte Ernst, der sich nicht erklären konnte, warum die Anmeldezahlen nicht erreicht worden sind. "Das Feedback, das wir von den Teilnehmern, die sich schon angemeldet hatten, bekommen haben, war positiv. Sie fanden die Auswahl der Sportarten gut." Allerdings hätte sich Ernst mehr Initiative von den Sportvereinen gewünscht, unter anderem Werbung für den Sporttag zu machen.

Eine Eigeninitiative ergriff indes die Tauchgruppe der DLRG Kevelaer. Sie wiedersetzte sich nämlich der Absage des Sporttages und bot spontan einen Schnuppertag im Hallenbad an. "Wir bekamen Rückmeldungen von Teilnehmern, die traurig waren, dass der Tag abgesagt wurde. Also haben wir uns in Rücksprache mit dem Bademeister entschlossen, einen Schnuppertag anzubieten. Für uns war das ja auch eine schöne Möglichkeit, uns zu präsentieren und Interessierte an die Sportart heranzuführen", sagte Winnie Stelzer von der Tauchgruppe, die auch ohne eine direkte Unterstützung des KSB vom Sporttag profitierte.

Rund 30 Leute nahmen das Schnuppertraining wahr - darunter auch Badegäste, die die DLRG-Ortsgruppe bei ihrem Schwimmbadbesuch angesprochen hatte. Sie wurden von drei erfahrenen Tauchern den ganzen Tag lang unterrichtet. "Teilweise waren Anfänger dabei, aber auch einige Schwimmer, die richtige Wasserratten sind", berichtete Stelzer. "Man merkte, dass viele es gewohnt sind, im Wasser zu sein." Mit leichten Tauchübungen im seichteren Teil des Beckens fingen die Sportler an. "In dieser Tiefe von einem Meter kann noch nicht so viel passieren, weil der Wasserdruck ungefährlich ist", erläuterte Stelzer. Wer in dieser Tiefe gut zurechtkam, konnte anschließend auch den tieferen Teil des Beckens nutzen.

Die drei erfahrenen Taucher brachten den Teilnehmern zunächst einmal die Grundlagen bei. "Wir fangen immer mit dem Üben des Druckausgleichs an, der in der Regel durch Schlucken vollzogen wird. Zudem wird das Ausblasen von Wasser in der Taucherbrille und das Durchpusten eines Schnorchels und später eines Atemgerätes jeweils unter Wasser geübt. Wenn man das alles beherrscht, kann man eigentlich schon tauchen", erklärte Stelzer. Für die Mitglieder der DLRG-Tauchgruppe ginge es in diesem Fall im wöchentlichen Gruppentraining raus in den Baggersee. "Wer dort tauchen kann, hat in anderen Gewässern keine Probleme mehr", sagte Stelzer. Schließlich haben die örtlichen Baggerseen kein klares Wasser, was den Tauchern die Sicht raubt.

Paradiesische Verhältnisse herrschen dagegen in vielen Weltmeeren. "Dann ist Tauchen wie Fliegen. Man ist schwerelos. Über einem ist ein paar Meter lang nichts, und unter einem ist quasi die Unendlichkeit", sagte Stelzer. Diese Faszination gaben die Tauchlehrer auch am Schnuppertag weiter. Ida Jungblut und Eduardo Brouwers hatten die Chance genutzt: "Uns hat der Tag sehr gut gefallen. Es war sehr informativ und wir haben viel gelernt - und das auch ziemlich schnell", sagten die beiden Kevelaerer.

(pets)
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