Fußball Ein gebrauchter Tag für den SV Straelen

Straelen · Fußball-Landesligist verliert das Kreis-Derby gegen den 1. FC Kleve trotz einer starken ersten Halbzeit mit 0:2. Fabian Hermens sieht in der Schlussminute die Rote Karte. Die Gäste erobern die Tabellenführung zurück.

 SVS-Keeper Marian Gbur, der hier vor dem Klever Angreifer Otman Maehouat klärt, wurde in der zweiten Hälfte mehrfach gefordert.

SVS-Keeper Marian Gbur, der hier vor dem Klever Angreifer Otman Maehouat klärt, wurde in der zweiten Hälfte mehrfach gefordert.

Foto: Markus van Offern

Die Geschehnisse in der letzten Minute waren bezeichnend für das gesamte Duell, das sich die Fußball-Landesligisten SV Straelen und 1. FC Kleve gestern vor gut 250 Besuchern an der Römerstraße lieferten. Zunächst drosch der eingewechselte Klever Angreifer Tobias Gorgs den Ball aus kurzer Distanz über das Tor. Unmittelbar darauf zückte Schiedsrichter Marcel Schneider die Rote Karte. Angeblich sollte Fabian Hermens den Klever regelwidrig am Schussversuch gehindert haben - eine Fehlentscheidung. Obendrauf gab's auch noch einen Elfmeter für die Gäste, den Fabian Buttgereit sicher zum 2:0 (1:0)-Endstand verwandelte. Danach hatte der gebrauchte Nachmittag für den SV Straelen endlich ein Ende, während die Gäste aus Kleve den Sprung an die Tabellenspitze feierten.

Dabei hatte der SV Straelen zumindest in der ersten Halbzeit den stärkeren Eindruck hinterlassen. Die Grün-Gelben warteten vor eigenem Publikum mit der reiferen Spielanlage auf. Auf den Außenpositionen hatten Lukas Nabbefeld und Lukas Rix viele gute Szenen, in der Zentrale lösten sich die Neuzugänge Sebastian Kaczmarek und Anil Bayram in Sachen gekonnter Regieführung ab. Hingegen versteckte sich der FC Kleve fast ausschließlich in der eigenen Hälfte - ein Anwärter auf den Aufstieg in die Oberliga sieht anders aus.

Bereits nach fünf Minuten hatten die Grün-Gelben ihre erste gute Aktion. Nach gelungener Vorarbeit von Lukas Nabbefeld wurde SVS-Torjäger David Kalokoh im letzten Moment entscheidend gestört. Der Titelaspirant wagte sich erstmals in der 22. Minute nach vorne. Doch nach einem Zuspiel von Pascal Hühner scheiterte Angreifer Otman Maehouat fast schon kläglich. Auf der Gegenseite hatte der SV Straelen vor der Pause noch zwei gute Möglichkeiten zum Führungstreffer. In der 30. Minute traf Nabbefeld nach einem schnellen Konter über Kaczmarek den Ball nicht richtig. Und acht Minuten später war der Klever Torhüter Raven Olschewski nach einem Schuss von Lukas Rix auf der Hut.

Doch urplötzlich stellte der FC Kleve noch vor dem Pausenpfiff den Spielverlauf auf den Kopf. Pascal Hühner legte den Ball auf Niklas Klein-Wiele, der SVS-Keeper Marian Gbur aus kurzer Distanz keine Abwehrchance ließ. In der Kabine durften die Rot-Blauen ein weiteres Mal jubeln. Denn der bisherige Spitzenreiter 1. FC Mönchengladbach, der gestern am Ende mit 1:4 beim Neuling Teutonia St. Tönis verlor, lag zur Pause bereits mit 0:2 zurück.

Nach dem Seitenwechsel geriet der Auswärtssieg des Titelaspiranten nicht mehr in Gefahr. Denn vom Straelener Selbstvertrauen der ersten 45 Minuten war überhaupt nichts mehr zu sehen. Während Marian Gbur mehrfach Kopf und Kragen riskieren musste, um das drohende 0:2 zu verhindern (unter anderen gegen Mike Terfloth und Klein-Wiele), hatte der SV Straelen nur noch eine Chance auf den Ausgleich. In der 80. Minute setzte Kalokoh nach Hermens-Flanke einen Kopfball-Aufsetzer neben das Tor - ansonsten gelang den Grün-Gelben in der Offensive einfach nichts mehr.

Der FC Kleve kam hingegen noch zum geschenkten zweiten Treffer und darf endgültig wieder von der Oberliga träumen. "Das Gegentor kurz vor der Pause war ein Genickschlag für uns", meinte SVS-Urgestein Dieter Niersmans. Auch der Straelener Vorsitzende Hermann Tecklenburg haderte nach dem Abpfiff etwas mit dem Schicksal: "In der ersten Hälfte ist leider einige Male der entscheidende letzte Ball nicht angekommen."

(RP)
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