Fußball Ein perfekter Saisonstart für den SV Straelen

Straelen · Oberliga-Aufsteiger liefert vor rund 300 Zuschauern eine beeindruckende Vorstellung und schlägt die SSVg. Velbert mit 2:0 (1:0).

 Sekunden später fällt das erste Straelener Oberliga-Tor nach langer Zeit: Randy Grens hat nach Vorarbeit von Jannik Stevens zwei Velberter Verteidiger abgeschüttelt und lässt mit einem platzierten Schuss Torhüter Philipp Sprenger keine Abwehrchance.

Sekunden später fällt das erste Straelener Oberliga-Tor nach langer Zeit: Randy Grens hat nach Vorarbeit von Jannik Stevens zwei Velberter Verteidiger abgeschüttelt und lässt mit einem platzierten Schuss Torhüter Philipp Sprenger keine Abwehrchance.

Foto: Gerhard Seybert

Es lief die 66. Minute, als Kato Sürün endgültig aus dem Häuschen geriet. "Das ist Fußball", rief der sportliche Leiter des Oberligisten SV Straelen begeistert. Soeben hatte Karim Abdelkarim den Ball perfekt in den Lauf von Philipp Brouwers gesteckt, dieser verwandelte eiskalt zum 2:0. Spätestens in diesem Moment war die grün-gelbe Welt in Ordnung. Wenn die Wahrheit tatsächlich auf dem Platz liegt, dann steht der SV Straelen vor einer sorgenfreien Saison.

Trainer Rachid Sraizi hatte die Mannschaft taktisch so klug eingestellt, dass der hoch gehandelte Gegner SSVg. Velbert gestern nur eine einzige Chance besaß. Die Nachspielzeit war bereits angebrochen, als der eingewechselte Hakan Uzun Torhüter Marian Gbur zu einer Glanzparade zwang - das war's auch schon aus Velberter Sicht.

Ansonsten lieferte der SV Straelen einen tadellosen Auftritt hin, der für einen Aufsteiger schon fast unverschämt souverän war. Die Bestnote verdiente sich eigentlich jeder Spieler des Gastgebers. Das Sternchen obendrauf gab's für zwei Männer, denen kein einziger Fehler unterlief. Was Linksverteidiger Jannik Stevens auf dem Platz so anstellt, ist einfach eine Augenweide. Seine Zweikampfbilanz ist sensationell - gestern verlor er keinen einzigen. Dazu eine grandiose Übersicht und eine Torvorlage - besser geht's einfach nicht. Schon nach 30 Minuten handelte sich der Velberter Flügelstürmer Julian Kray nach einem Foul an Stevens die Gelbe Karte ein - da war schon jede Menge Frust im Spiel. Zweiter Überflieger im Team des Aufsteigers: Kevin Weggen. Was der Neuzugang vom Nord-Regionalligisten VfB Lübeck in einigen Szenen zu bieten hatte, hat mit Amateurfußball eher wenig zu tun. Dass er in Zusammenarbeit mit Fabio Ribeiro im defensiven Mittelfeld fast jeden gegnerischen Angriff im Keim erstickt, ist für ihn offenbar schon selbstverständlich. Weggen ist außerdem der Dirigent des Straelener Spiels, dessen raumgreifende Pässe selbst über 40 Meter Distanz punktgenau ihren Adressaten finden.

Und so erlebten die rund 300 Besucher im Stadion an der Römerstraße einen perfekten Saisonstart des Aufsteigers. Der SV Straelen legte von der ersten Minute an großes Selbstvertrauen an den Tag. In der 22. Minute fiel der erste Straelener Oberliga-Treffer nach langer Zeit. Ausgangspunkt war Jannik Stevens, der zum wiederholten Mal einen gegnerischen Angreifer abgekocht hatte. Der 25-Jährige drosch den Ball allerdings nicht einfach nach vorne, sondern hatte ein Auge für Randy Grens. Dieser zerstreute prompt alle Zweifel daran, dass seine Torjäger-Qualitäten auch in der Oberliga zur Geltung kommen. Der Niederländer schüttelte zwei Verteidiger ab wie lästige Fliegen und markierte mit Unterstützung des Innenpfostens das 1:0 - in diesem Augenblick war der SV Straelen endgültig in der Oberliga angekommen.

Fortan hatte der Gastgeber den Gegner aus Velbert, der in dieser Saison in den Titelkampf eingreifen möchte, auf eine Weise im Griff, die fast schon beängstigend gut war. Jeder Spieler hielt sich konzentriert an seine Aufgabe, jeder war bereit, einen der seltenen Fehler eines Mitspielers auszubügeln. So tritt jedenfalls keine Mannschaft auf, die sich in irgendeiner Form Sorgen um den Klassenerhalt machen muss.

Die SSVg. Velbert konnte anstellen, was sie wollte - es wurde einfach nicht gefährlich im Straelener Strafraum. Als fairer Verlierer präsentierte sich der Velberter Trainer Imre Renji auf der anschließenden Pressekonferenz: "Wir wollten hier zwar etwas mitnehmen. Doch der SV Straelen war deutlich überlegen. Der Sieg geht völlig in Ordnung." Der neue Straelener Coach war die Ruhe in Person. Rachid Sraizi sprach zwar von einer "Leistung, auf die wir sehr stolz sein können." Trotz der Gala-Vorstellung des Aufsteigers hatte der Niederländer sogar noch Bereiche gesehen, in denen sich seine Mannschaft verbessern kann. "Wir können noch mehr Ruhe in unser Spiel bringen. Und noch häufiger die richtigen Entscheidungen treffen", erläuterte Sraizi.

Der SV Straelen hat die Vorfreude geweckt. Weiter geht's am Mittwoch beim Cronenberger SC, der gestern das Wuppertaler Derby beim FSV Vohwinkel mit 1:4 verlor.

(RP)
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