Fußball Eine kleine Träne im Augenwinkel bleibt

Walbeck · Die Fußballerinnen sorgten in der abgelaufenen Saison für die erfreulichen Momente innerhalb des Walbecker Sportjahres. Das Team von Trainer Heinz-Willi Hegger schrammte denkbar knapp am Regionalliga-Aufstieg vorbei.

Für die Fußballabteilung des SV Walbeck war die abgelaufene Saison nicht gerade mit Höhepunkten gespickt. Das traf insbesondere auf die Herren zu, deren erste Vertretung die Bezirksebene verlassen musste und nunmehr im Oberhaus des Kreisliga-Fußball einen Neubeginn starten wird. Aber auch die dritte Mannschaft der Grün-Weißen musste in den sauren Apfel des Abstiegs beißen und kickt ab August wieder in der Kreisliga C. Von daher haben die Fußballer am Bergsteg eine im Sport nicht neue Erfahrung machen müssen, dass man sich nicht ausnahmslos auf der Sonnenseite bewegen kann.

Da ist es ganz hilfreich, wenn innerhalb des eigenen Vereins beide Seiten des Sports vertreten sind. Das erleichtert, mit Enttäuschungen umzugehen. Und so müssen die Herren der Walbecker Fußballabteilung nur einige Kabinentüren weitergucken, um eine in großen Teilen andere Stimmungslage auszumachen. Denn die Fußballerinnen des Vereins, die schon viele Jahre die treibende Kraft im Frauenfußball des Fußballkreises Kleve-Geldern sind, haben in der Saison 2013/14 für die erfreulichen Momente des Sportjahres gesorgt.

Schon seit Jahren spielt die erste Frauen-Mannschaft unter Trainer Heinz-Willi Hegger und Co-Trainer Heinz-Theo Pasch in der Niederrheinliga eine gute Rolle in der Beletage der Tabelle. In der zu Ende gegangenen Spielzeit schrammte das Team nur denkbar knapp am Aufstieg in die Regionalliga vorbei. Punktgleich mit dem aktuellen Aufsteiger CfR Links landete es auf dem zweiten Platz. Nur auf Grund des schlechteren Torverhältnisses mussten die Walbeckerinnen ihrem Konkurrenten aus der Landeshauptstadt den Vortritt lassen. "Ausgerechnet gegen Links haben wir zweimal 1:5 verloren, da spielte wohl die Psyche bei einigen Spielerinnen nicht so ganz mit", erinnert sich Walbecks Trainer Heinz-Willi Hegger an die möglichen Knackpunkte im Aufstiegsrennen.

Angesichts der nur insgesamt 30 Gegentore, was Ligarekord bedeutet, waren eben diese beide Begegnungen am Ende ausschlaggebend dafür, weshalb die Walbeckerinnen den Sprung in die Regionalliga verpassten. "Sicherlich stellte CfR Links die erfahrenere Mannschaft, aber unser junges Team mit einem Altersdurchschnitt von 22 Jahren hat sich in den zurückliegenden Spielzeiten sehr gut weiter entwickelt", sagt Co-Trainer Heinz-Theo Pasch. Und Kollege Hegger ergänzt: "Wir hätten den Aufstieg schon gerne mitgenommen, denn wir waren so nah dran."

Und auch diesmal spiegeln sich in den Äußerungen der Trainer die beiden Seiten des Sports wider: Sieg und Niederlage, Freude und Enttäuschung. In diesem Fall betrachtet unter dem Brennglas des Walbecker Frauenfußballs.

Doch der Blick zurück auf die verpasste Gelegenheit ist im Walbecker Lager nur kurz und ohne Zorn. Das Positive dieser Saison steht vielmehr im Vordergrund und soll Schwung für die kommenden Aufgaben geben. So hatten die Walbecker Fußballerinnen in der Saison 2013/14 die beste Auswärtsbilanz aller Mannschaften in der Niederrheinliga, und stellten mit Lena Pasch zum zweiten Mal in Folge die Torschützenkönigin mit 33 Treffern. Dass es nicht so viele Tore wie im vergangenen Jahr (50) waren, spricht für die insgesamt offensivere Mannschaft. "Wir sind in der Vorwärtsbewegung mit Zug zum Tor breiter aufgestellt. Mit Anja Juntermanns, Carina Drewes, Wenke Grütter und Hannah Sturme besitzen wir Spielerinnen, die mit ihren Toren auch Spiele entschieden haben", stellte Co-Trainer Heinz-Theo Pasch mit Freude fest.

Nach einer so erfolgreich verlaufenden Saison stellt sich automatisch die Frage, wie denn die Prognose für die kommende Spielzeit lautet. Doch hier äußert sich Trainer Heinz-Willi Hegger dann doch eher zurückhaltend. "Gesichert ist, dass der Mannschaftskader zusammenbleibt", sagt er. Das sei schon einmal ein Vorteil. "Wenn wir während der Saison vom Verletzungspech verschont bleiben und das Team aus den Erfahrungen der vergangenen Spielzeit gelernt hat, sollte auch in der nächsten Saison einiges möglich sein." Das heißt: Walbeck bleibt im Angriffsmodus.

(ksch)
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